Julia Extra Band 357
tue.“
Allmählich glaubte sie ihm, doch sie wollte es ihm nicht so leicht machen. „Aber du hattest geplant, mich zu verführen, stimmt’s?“
Zärtlich umschloss er ihre Hand. „Ich konnte dir nicht widerstehen.“
„In der Wüste habe ich mich unmöglich benommen. Ich habe mich so verhalten, als wäre es deine Schuld, dass wir dort gelandet sind.“
„Du hattest Angst und hast versucht, es dir nicht anmerken zu lassen. Das kann ich verstehen.“ Nun neigte er den Kopf, um die Lippen verführerisch sanft über ihre gleiten zu lassen. „Und als du mir dann deinen Körper geschenkt hast, hätte ich alles für dich getan und dir alles verziehen.“
„Für mich war es eine wundervolle Nacht, aber ich dachte, für dich wäre es nichts Besonderes gewesen.“
„Doch, das war es, aziz .“ Raja küsste sie so leidenschaftlich, dass sie erwartungsvoll bebte und ihn danach benommen anblickte. „Ich glaube, ich habe mich schon in dich verliebt, als wir in England zusammen zu Mittag gegessen haben und du aus dem Restaurant gestürmt bist. Keine andere Frau hätte das gewagt. Vielleicht war es aber auch in dem Moment in der Wüste, als du behauptet hast, du würdest von jetzt an nur noch Wasser in Flaschen trinken …“
„Hör auf, mich zu ärgern.“ Ruby schob die Finger in sein dichtes schwarzes Haar und presste die Lippen wieder auf seine, um ihre ganze Liebe und Sehnsucht in diesen einen Kuss zu legen.
„Unsere zweite gemeinsame Nacht war unbeschreiblich. Es war unsere Hochzeitsnacht.“ Liebevoll betrachtete er sie.
„Ja, das war sie, oder?“ Wieder küsste sie ihn und zog ihn dabei auf sich.
„Ich dachte, ich könnte nie wieder eine Frau lieben. Dann bin ich dir begegnet, und es war sofort um mich geschehen. Ich habe vergeblich versucht, meine Gefühle zu unterdrücken. Und nach unserer Rettung hast du mir ins Gesicht gesagt, du willst nichts mehr mit mir zu tun haben. Die Blumen und die Diamanten haben dich nicht sonderlich beeindruckt, und damit war mein Repertoire erschöpft. Du bist jeden Abend verschwunden und hast nur das Nötigste mit mir geredet. Ich bin es nicht gewohnt, so ignoriert zu werden.“
„Bestimmt hat es dir gutgetan. Ich kam mir ziemlich komisch vor.“ Ruby rümpfte die Nase. „Ich wollte eine platonische Beziehung und bin bei der ersten Gelegenheit mit dir intim geworden. Danach wusste ich nicht mehr, wie ich mich verhalten soll.“
„Ich habe mich jede Nacht nach dir verzehrt.“ Raja stöhnte und erschauerte heftig. „Noch nie in meinem Leben war ich so frustriert. Andererseits wollte ich dich nicht unter Druck setzen.“
„Ja, ich brauchte etwas Abstand.“ Sie schmiegte die Wange an seine Hand. Dass er genauso unglücklich gewesen war, tat ihr leid. „Ich hatte auch Sehnsucht nach dir, aber ich musste mich erst einmal an mein neues Leben gewöhnen. Ich war angespannt und erschöpft und hatte Angst davor, dir zu sehr zu vertrauen.“
„Ich habe viel größere Fehler gemacht. Ich war zu ungeduldig.“ Bedauernd seufzte er. „In der Wüste hätte ich dich niemals berühren dürfen. Ich habe dich zu etwas gedrängt, wozu du noch nicht bereit warst, und dich dadurch beinah verloren.“
„Solche Dinge lassen sich eben nicht planen. Ich habe mich auch in dich verliebt.“ Liebevoll blickte sie ihn an und genoss es, in seinen Armen zu liegen. „Aber ich hatte solche Angst davor, dass du mir das Herz brechen würdest, weil du meine Gefühle nicht erwiderst.“
„Ich werde dir niemals wehtun, aziz. Du bist meine geliebte Frau, und ich kann nur glücklich sein, wenn du mit mir glücklich bist …“
„Anscheinend hast du nicht mehr das Gefühl, in der Falle zu sitzen …“
„Ich habe dich eingesperrt“, erklärte er und öffnete sich damit ganz. „Ich habe mich so schuldig gefühlt, weil du schwanger geworden bist. Das hätte nicht passieren dürfen. Ich war gedankenlos und egoistisch. Ohne Verhütungsmittel hätte Sex für mich tabu sein müssen.“
„Es war das Risiko wert. Ich würde es genauso wieder machen.“ Aufreizend langsam ließ Ruby die Finger über seinen muskulösen Oberkörper gleiten und lächelte zufrieden, als Raja sich ihr entgegendrängte und sie erneut leidenschaftlich küsste.
„Eines Tages möchte ich wieder mit dir in die Wüste fahren und dir ihre Wunder zeigen.“
„Du bist schon Wunder genug für mich“, entgegnete sie, denn sie konnte vorerst auf die Magie der endlosen Sanddünen und der Skorpione verzichten.
Im
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