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Julia Extra Band 358

Julia Extra Band 358

Titel: Julia Extra Band 358 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Holis Lucy Monroe Trish Wylie Penny Jordan
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Unwirklichkeit hielt sich, wurde mit jedem Wort, mit dem er Piper seine Vergangenheit schilderte, stärker. „Einer ihrer Freier verliebte sich in sie und wollte sie heiraten. Nur hatte er nicht vor, den wandelnden Beweis ihres Berufs ständig vor Augen zu haben.“
    Heute, als erwachsener Mann, konnte er es sogar nachvollziehen. Vergeben konnte er seiner Mutter nicht, aber er verstand sie. Als Kind, das die Mutter geliebt hatte, für das die Mutter Licht und Wärme bedeutet hatte, war ihm das nicht gelungen.
    „Aber du warst ihr Sohn!“ Entsetzt wie sie war, hätte sie ihm fast die Hand entrissen.
    Er hielt ihre Finger fester, wollte sie nicht loslassen. „Meine Mutter hat mich besucht … einmal im Monat. Mit der Zeit wünschte ich mir, sie wäre nicht mehr gekommen.“
    „Weil sie immer wieder ging, ohne dich mitzunehmen.“
    „Genau.“ Ganz gleich, wie sehr er gefleht und geweint hatte.
    „Wann hast du das letzte Mal mit ihr gesprochen?“
    „Letzten Monat.“ Nur gesehen hatte er sie nicht mehr, seit er mit Neo aus dem Waisenhaus weggelaufen war. Das war seine Entscheidung.
    Piper starrte ihn nur an, die hübschen blauen Augen tränenfeucht. Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder, ohne einen Ton hervorzubringen.
    Zephyr hatte Mitleid mit ihr, weil seine Situation sie so hilflos gemacht hatte. „Ich rief sie an, als ich meine erste Million zusammenhatte. Sie freute sich, von mir zu hören.“
    „Du klingst, als hätte dich das überrascht.“
    „Ja. Auch wenn ich jetzt reich war … Ich war nicht sicher, ob sie die Stimme aus der Vergangenheit gerne hören würde.“
    „Du dachtest, Geld wäre das Einzige, was du ihr geben könntest.“
    Er hatte noch keine Frau getroffen, die teure Geschenke abgelehnt hätte. Seine Mutter war für ihn das offensichtlichste Beispiel gewesen. „Sicher. Was sonst hätte ich denn denken sollen?“
    „Sie war sicher froh, dass es dir gut ging. Ich wette, sie hat geweint, als sie zum ersten Mal wieder von dir hörte.“
    „Stimmt.“ Beim ersten und seither bei jedem weiteren Mal. Auch wenn er nicht verstand, warum. Wenn er ihr so sehr fehlte, warum hatte sie ihn dann überhaupt ins Waisenhaus gesteckt? „Immerhin hat sie dem Waisenhaus regelmäßig Geld überwiesen, damit sie sich um mich kümmern.“ Das hatte er herausgefunden, als er der Einrichtung eine Spende hatte zukommen lassen, lange bevor er die erste Million erreicht hatte.
    Es war auch der Grund gewesen, weshalb er Leda überhaupt angerufen hatte. Immerhin hatte sie in gewisser Weise versucht, für ihn zu sorgen.
    „Werden wir sie besuchen, solange wir hier sind?“
    „Nein.“
    „Natürlich nicht, entschuldige.“ Piper sah unglaublich verlegen aus. „Es gibt keinen Grund, weshalb du deiner Mutter eine Freundin vorstellen solltest.“
    „Das ist es nicht. Du würdest ihr gefallen.“ Schließlich war Piper eine sympathische Frau. „Aber ich habe nicht die Absicht, sie zu besuchen.“
    „Warum nicht? Wir haben doch Zeit genug, selbst wenn sie auf einer der Inseln wohnt. Die Stadtbesichtigung können wir wegfallen lassen …“
    „Sie wohnt hier in Athen. Ich habe ein Haus in Kifissia für sie gekauft.“
    Piper runzelte die Stirn. „Ist das nicht das Nobelviertel?“
    „Mehr oder weniger. Seit Generationen siedeln sich die Reichen dort an.“
    „Und du hast deiner Mutter ein Haus dort gekauft?“
    Er zuckte mit den Achseln. Erwartete sie eine Erklärung? Er hatte seiner Mutter schlichtweg räumliche Entfernung von der Vergangenheit geben wollen.
    „Aber du besuchst sie nicht.“
    „Nein.“
    „Aber …“
    „Piper, ich habe sie seit über zwanzig Jahren nicht mehr gesehen.“
    „Du sagtest doch, du hättest letzten Monat mit ihr gesprochen …“
    Die Verwirrung ließ sie absolut entzückend aussehen. Zephyr konnte nicht widerstehen, er küsste sie.
    „Weil es ihr Geburtstag war.“
    „Du rufst sie also einmal im Jahr zu ihrem Geburtstag an?“
    „Ja.“ Nach dem ersten Kontakt hatte er den Fehler gemacht und Leda gefragt, was sie sich wünsche. Statt um eine Designerhandtasche oder eine neue Wohnzimmereinrichtung hatte sie darum gebeten, dass er sie einmal im Jahr anrufen solle. Seinen Erfolg könne sie in Zeitungen und im Fernsehen mitverfolgen, aber sie wolle wissen, ob es ihm gut ging.
    „Ruft sie dich an?“
    „Ich habe sie gebeten, es nicht zu tun, es sei denn, es handelt sich um einen Notfall mit meinen Geschwistern.“ Es war notwendig, dass er Distanz zu seiner Mutter

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