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Julia Extra Band 358

Julia Extra Band 358

Titel: Julia Extra Band 358 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Holis Lucy Monroe Trish Wylie Penny Jordan
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geben.“
    „Wieso? Ist ein Slip nicht ein kleiner Preis für den Spaß, den wir soeben hatten?“
    Natürlich, aber das würde sie nicht zugeben. „Das war mein Lieblingsslip.“
    „Wirklich?“ Er musterte sie mit kritisch zusammengezogenen Augenbrauen, eine Miene, bei der schon viele Verhandlungspartner kleinlaut beigegeben hatten. „Den habe ich noch nie gesehen. Ich bin ziemlich sicher, dass ich die entzückenden Stoffstückchen, mit denen du deine noch entzückenderen Körperteile bedeckst, alle kenne.“
    „Schmeichler.“ Sie schmollte gespielt. „Ich habe ihn ja auch extra für heute gekauft.“
    „Wie kann er dann dein Lieblingsslip sein?“
    „Es war mein neuer Lieblingsslip.“
    „Jetzt gehört er auf jeden Fall in den Müll.“ Was Zephyr nicht im Geringsten zu bedrücken schien.
    Piper mochte das. Doch noch war das Spiel nicht zu Ende. „Ich dachte, er würde dir gefallen.“
    „Hast du etwa nicht gemerkt, wie sehr?“
    Sie lachte, fühlte sich unendlich frei. „Na schön, ich vergebe dir. Aber nur, weil ich mehrere Orgasmen hatte.“
    „Und das in so kurzer Zeit.“ Er sah sehr zufrieden aus. „Da drängt sich doch die Frage auf, was sich in einer ganzen Nacht erreichen lässt …“
    Sie liebten sich, bis die Erschöpfung sie im Morgengrauen einholte. Am späten Vormittag ließen sie sich Brunch servieren, danach führte Zephyr Piper zur Akropolis.
    Natürlich hatte Piper Fotos und Dokumentationen gesehen, doch die reichten an das Gefühl, selbst auf den ehrwürdigen Ruinen zu stehen, nicht einmal ansatzweise heran. Als sie das zu Zephyr sagte, machte er sich nicht über sie lustig, wie Art es getan hätte, sondern nickte ernst.
    „Wir stehen hier mitten in der Geschichte. Gegen so etwas kann man sich nicht verschließen.“
    „Deshalb ist dein Bauprojekt auch etwas ganz Besonderes, nicht wahr?“
    „Weil ich Geschichte erkenne, wenn ich sie vor mir habe?“
    Sie fasste nach seiner Hand. Sie konnte nicht anders, sie musste diesen wunderbaren Mann einfach berühren. „Weil du das Außergewöhnliche erkennst. Anstatt es zu verwässern, bemühst du dich, es zu betonen.“ Das konnten wenige Landentwickler von sich behaupten.
    „Neo und ich haben früh gelernt, unser Augenmerk auf das Gute zu richten.“ Etwas in seiner Miene sagte Piper, dass er nicht nur von Bauprojekten redete. „Schon im Waisenhaus?“
    „Zugegeben, ich habe mehr Gutes in dem Heim gesehen als Neo.“
    „Ich wünschte, ich hätte dieses Talent als Kind auch gehabt.“ Dann wäre ihr das ständige Umziehen mit ihrer Familie vielleicht leichter gefallen. „Was rede ich … ich wünschte, ich hätte es heute.“
    „Spiel deine Stärken nicht herunter. Das bewundere ich an dir …“ Er verschränkte seine Finger mit ihren. „Du erkennst sofort das Potenzial in einem Gebäude.“
    „Das ist aber nicht das Gleiche.“
    „Mag sein, aber es entstammt der gleichen Einstellung.“
    „Warum war ich dann als Kind so unglücklich?“ Was für eine idiotische Frage! Sie war längst erwachsen. Das kleine Mädchen, das es als traumatisch empfunden hatte, alle zwei Jahre das Zuhause und die Schule wechseln zu müssen, gab es nicht mehr.
    „Es lag daran, weil du an jedem Ort, an dem dein Vater stationiert wurde, so viel Schönes und Liebenswertes gefunden hast, dass es dir jedes Mal vorkam, als würde dir etwas entrissen, wenn man deinen alten Herrn zum nächsten Militärstützpunkt versetzte.“
    Sie schluckte. Zephyr hatte recht. Denn immer, wenn sie gerade die wunderbare neue Welt für sich erobert hatte, hatten sie weiterziehen müssen. Trotzdem … „Viele Kinder sind aufgewachsen wie ich.“
    „Das heißt nicht, dass es ihnen leichter gefallen ist. Im Waisenhaus gab es auch viele andere Kinder. Es hat mir aber nicht geholfen zu akzeptieren, dass meine Mutter mich aufgegeben hat.“
    „Deine Mutter hat dich ins Waisenhaus gegeben?“
    Zephyr ging auf den Aussichtspunkt zu und zog Piper mit sich. Ihre verschränkten Finger schienen ihm plötzlich wie die einzige Verbindung zur Gegenwart. Er konnte nicht glauben, dass er das vor Piper zugegeben hatte. Nicht einmal Neo wusste davon. Und doch wollte er Piper plötzlich die ganze Wahrheit erzählen.
    „Wie alt warst du da?“, hörte er sie nach einer Weile fragen.
    „Fast fünf.“
    Seine mitfühlende Freundin riss entsetzt die Augen auf. „Ich dachte, du wärst noch ein Baby gewesen …“
    „Nein. Meine Mutter war eine Prostituierte.“ Der Eindruck von

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