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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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machtvollen Land gesucht haben. Dass die Wahl auf uns fiel, ein vergleichsweise armes Land, ist eine große Ehre. Es hat unser Volk mit Hoffnung erfüllt. Um ganz ehrlich zu sein: Hätte ich die Wahl gehabt, wem der drei Brüder ich dich zur Frau gebe, hätte ich mich immer für Harun entschieden.“
    Die plötzliche Sanftheit in der Stimme ihres Vaters entging Amber. Sie war viel zu sehr mit ihrem Kummer beschäftigt. „Mir bleibt also keine Wahl, die Sache ist beschlossen.“ Sie konnte sich entweder dagegen auflehnen – oder die Zukunft in Würde akzeptieren.
    „So ist es, mein Kind.“
    Amber presste die Lippen zusammen und drängte die Tränen zurück. Wahrscheinlich sollte sie sogar dankbar sein, dass Harun sie vor der öffentlichen Schande bewahrte. Großartig, wirklich. Fadi war wenigstens ein Freund gewesen, und sie hatte ihn gemocht. „Auch ich werde meine Pflicht erfüllen, Vater“, sagte sie schließlich ergeben. „Wer weiß, am Ende entwickelt sich aus unserem gemeinsamen Verlust vielleicht so etwas wie eine Freundschaft zwischen Harun und mir.“
    Der Scheich tätschelte ihr gütig die Hand. „Das klingt schon eher nach meiner tapferen Amber. Harun ist ein guter Mensch, auch wenn er ein bisschen still zu sein scheint. Ich weiß …“
    An dieser Stelle hielt er kurz inne. Amber wünschte, er würde nicht aussprechen, was ihn so sichtlich zögern ließ. Doch den Gefallen tat er ihr nicht. „Ich weiß, du hast Alim sehr … bewundert. Das ist ja auch nur natürlich bei seinem blendenden Aussehen und seinem sportlichen Auftreten. Macht und Wohlstand seines Landes sind ihm zu verdanken, kein Zweifel.“
    „Bitte, hör auf“, bat Amber gequält. „Sprich nicht weiter, Vater.“
    Doch der Scheich fuhr unbarmherzig fort: „Amber, mein Kind, du bist noch zu jung … Zu jung, um zu verstehen, dass es nicht immer Männer wie Alim sind, die Geschichte schreiben. Die wahren Helden agieren nur zu oft im Verborgenen. Ich glaube ganz fest, dass Harun das Potenzial zu einem solchen Helden hat. Also rate ich dir, den Mann, den ich für dich ausgewählt habe, noch einmal genau anzuschauen. Wenn ihr nur wollt, könnt ihr ein angenehmes Leben zusammen führen. Gib ihm eine Chance, und du wirst feststellen, dass ihr gut zusammenpasst.“
    „Ja, Vater.“ Die Aussicht, gut zusammenzupassen, ein angenehmes Leben zu haben … Wie schal klang das im Vergleich zu diesem winzigen Moment der Hoffnung, einen Mann heiraten zu dürfen, dem ihre Leidenschaft, ihre Liebe gehören könnte!
    In diesem Moment erregte eine Bewegung hinter der Tür ihre Aufmerksamkeit. Sicher das verflixte Personal, gierig nach Tratsch und Klatsch. Stolz hob sie das Kinn an und fixierte die Tür mit eisigem Blick. Sie spürte, wie jemand dahinter zurückwich, einen Schritt, zwei Schritte …
    Gut so. Sollte die impertinente Dienerschaft nur gleich merken, dass sie sich keine Unverschämtheiten mit der neuen Herrscherin erlauben durfte. Und Herrscherin würde sie sein, das war beschlossen.
    „Wenn du nichts dagegen hast, Vater, möchte ich jetzt gern ein bisschen allein sein“, bat sie leise.
    „Du bist ein gutes Mädchen, du trauerst aufrichtig um Fadi.“ Noch einmal tätschelte er ihr die Hand, bevor er den Raum durch die Zwischentür verließ, die ihre beiden Zimmer verband.
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, sagte Amber laut in den Raum hinein: „Wenn ich irgendwelche Gerüchte höre, was hier heute gesprochen wurde, werde ich dafür sorgen, dass ihr alle ohne Referenzen fristlos entlassen werdet. Ist das klar?“
    Die Antwort war ein leises Rascheln und sich hastig entfernende Schritte. Erst als diese verklungen waren, warf Amber sich auf ihr Bett, um ihren Schmerz laut herauszuweinen. Sie weinte um den sanftmütigen Freund, den sie verloren hatte, um das, was hätte sein können, und sie dachte voller Grauen an den Albtraum, der ihr bevorstand.
    Hinter der angelehnten Tür zu den Räumen von Prinzessin Amber ließ ein Mann die Hand sinken und trat einen Schritt zurück: Harun al-Kanar, Objekt der hitzigen Diskussion in dem Zimmer, das er gerade hatte betreten wollen.
    Natürlich hatte er nicht beabsichtigt, zu lauschen. Doch als er zufällig seinen Namen hörte und durch den Spalt in der Tür Ambers verzweifeltes Gesicht sah, war er wie gelähmt gewesen vor Schreck. So sehr graute seiner Braut also vor der Ehe mit ihm … Nun, jetzt wusste er wenigstens Bescheid.
    Abrupt wandte er sich um und floh in die

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