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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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Feuer zu spielen.
    Und sich die Finger zu verbrennen.
    Royce stand unter Spannung, weil Shara so lange mit der Antwort zögerte – und er hatte nicht die leiseste Ahnung, warum.
    Eigentlich sollte er darauf hoffen, dass ihr die Sache nicht gefallen hatte und sie die Stunde nicht wiederholen wollte.
    Shara war seine Klientin. Er war der Bodyguard. Er sollte einen gebührenden Abstand zu ihr einhalten.
    Trotz aller professionellen Vorsicht hoffte er jedoch, dass Shara so etwas sagen würde wie: „Das war toll! Vielleicht können wir das wiederholen?“
    Denn er wollte mit ihr weitermachen.
    Wobei es ihm nicht nur um Karate ging.
    Er sollte es besser wissen. Lass dich niemals mit einer Klientin ein – im speziellen nicht mit einer wohlhabenden wie Shara. Solche Frauen hatten meist ihre eigenen Absichten. Er musste bloß an Fiona denken, die ihn damals verführt hatte, um ihn für ihre eigenen Zwecke zu benutzen. Aber durfte er Shara wirklich mit Fiona vergleichen?
    Sharas Ziel war ziemlich eindeutig: Sie wollte, dass es mit den Belästigungen ihres Exmannes ein Ende hatte.
    Er machte gerade den Mund auf, um sein Angebot auf weiteren Unterricht rückgängig zu machen, da begann Shara zu sprechen.
    „Es war toll.“ Sie schien noch immer ziemlich außer Atem und warf ihm einen Blick zu, der seine Hormone in Wallung brachte. „Vielleicht können wir das wiederholen?“
    Royce wusste nicht, wie ihm geschah. Er sollte ihr versichern, dass er seine Meinung geändert hatte.
    Andrerseits, er war überzeugt von der Bedeutung der Selbstverteidigung für Shara.
    War das nicht ein legitimer Grund für die Fortsetzung der Übungsstunden?
    Und ganz sicher hatte es nichts mit Shara als Person zu tun.
    Fragend hob er eine Augenbraue und sagte möglichst beiläufig: „Wie wär’s mit morgen?“
    Der nächste Tag war ein Sonntag. In ihrer zweiten Karatestunde wiederholten sie einige der Übungen vom Vortag. Zusätzlich führte Royce weitere Abwehrgriffe, den Faustschlag sowie einen Fußangriff vor.
    Gegen Ende der Stunde verschränkte Shara die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht machen. Sie könnten verletzt werden.“
    Royce lachte laut.
    Es gefiel ihr, wenn er lachte. Ein tiefer, grollender Klang, der ihren Körper in zarte Schwingungen versetzte.
    „Sie werden mich schon nicht verletzen“, widersprach er. „Ich bin größer und stärker als Sie.“
    „Das kann gut sein, doch ich würde lieber in die Luft kicken, statt Sie zu treffen.“
    Seine Antwort kam auf der Stelle. „In die Luft zu kicken ist in Ordnung, um die Bewegung zu erlernen. Doch einen effektiven Stoß kriegt man damit nicht hin. Um Kraft und Schnelligkeit zu entwickeln, müssen Sie gegen etwas Festes kicken.“
    Noch immer zögerte sie.
    „Kommen Sie, Shara, das ist wichtig. Frauen haben mehr Kraft in den Beinen als in den Armen. Treten Sie zu.“
    Sie stieß einen Seufzer aus. „Sie lassen nicht locker, wie?“
    Er nickte. „Ja, ich möchte, dass Sie es tun. Und es gibt nicht den geringsten Anlass, zu befürchten, mich zu verletzen.“
    Shara sah ihm ins Gesicht. Sorge und Sturheit sind eine starke Mixtur, sagte sie sich.
    Zum ersten Mal wurde ihr bewusst, wie viel Mühe Royce sich bei den Übungsstunden mit ihr gab.
    Sie ließ die Arme hängen. „Ich habe mich noch gar nicht bedankt, dass Sie das alles für mich tun.“
    „Sie müssen mir nicht danken.“
    „Oh doch. Sie investieren Zeit und Mühe für mich.“ Ihr Herz klopfte bis zum Hals. „Es ist lange her, dass jemand etwas für mich getan hat.“
    Royce runzelte die Stirn. „Kaum zu glauben.“
    „Aber so ist es. Sehen Sie, mein Dad ist ein Workaholic, der mir kaum jemals seine Zeit schenkt. Steve nimmt nur, er gibt nie. Alles, was ich je von ihm bekommen habe, ist Kummer und Leid.“
    „Aber Sie haben doch Freunde.“
    Shara winkte ab. „Meinem Freundeskreis bin ich entwachsen. Jedenfalls möchte ich Ihnen sagen, wie sehr ich es schätze, dass Sie sich um mich kümmern.“
    Royce sah sie lange und durchdringend an. „Bitte sehr. Ihre Dankbarkeit können Sie mir beweisen, indem Sie den Kick an mir ansetzen.“
    Shara lachte. „Ganz schön hinterlistig.“
    „Weiß ich. Also – in Position.“
    Shara wartete, bis er ein Kissen vor sein Bein hielt. Dann trat sie zu.
    Royce senkte das Kissen. „Was für ein lausiger Kick. Sie können das besser.“
    Shara bemerkte das verschmitzte Funkeln in seinen Augen und das angedeutete Lächeln um seinen

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