Julia Extra Band 361
für eine Figur!
Üppig, kurvig, einfach weiblich!
Sein Körper reagierte sofort auf diesen Anblick.
Viele Jahre lang hatte er Menschen in Karate trainiert, Frauen inklusive. Er wusste, worauf er sich einließ.
Auf körperliche Nähe. Auf Berührung.
Normalerweise dachte er darüber nicht nach.
Heute schon.
Doch das war lächerlich. Er war Profi.
Und er wusste, wie wichtig es war, persönliche Gefühle aus dem Job herauszuhalten.
Er rückte ein paar Möbel zur Seite und stellte den Beistelltisch in eine Ecke. Der komplette Aubusson-Teppich stand ihnen nun für die Übungen zur Verfügung.
In der Mitte des Teppichs stellte er sich auf. Genau vor Shara.
„Wir beginnen mit einer Serie von Verteidigungsgriffen.“
Shara war ihm so nah, dass er ihren Duft roch. Sie hatte ihr Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ihre Augen leuchteten in einem strahlenden Blau.
„Zuerst werde ich Ihnen Abwehrtechniken gegen Faustschläge und Fußtritte demonstrieren.“
Shara nickte. „Und wie fangen wir an?“
Er führte die Übungen verschiedene Male vor.
Konzentriert beobachtete Shara ihn. Eine Falte hatte sich zwischen ihren Brauen gebildet.
„Jetzt sind Sie dran“, sagte er.
Sie stellte sich in Position und versuchte sich an der ersten Übung.
„Etwa so?“, fragte sie beklommen.
„Keine Angst. Kaum jemand schafft das beim ersten Mal. Kommen Sie, ich helfe Ihnen“, sagte er und trat näher.
Dann tat er das, was sie befürchtet und worauf sie gehofft hatte.
Er berührte sie.
5. KAPITEL
Shara holte Luft. Da sie das erste Bewegungsmuster vermasselt hatte, erwartete sie, dass Royce sie anherrschen würde. Doch er hob kaum eine Augenbraue.
Steve hätte sie gnadenlos angebrüllt.
Royce trat näher auf sie zu. Er war so nah, dass sie die Hitze seines Körpers spüren und sein Aftershave riechen konnte.
Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
Und dann spürte sie seine Berührung.
„Noch einmal. Die Startposition“, ordnete er an.
Was war mit seiner Stimme los? War sie plötzlich rauer?
Shara warf durch halb geschlossene Lider einen Blick auf ihn. Er starrte in einer Weise in ihren Ausschnitt, dass sich augenblicklich ihre Brustwarzen versteiften.
Startposition?
Die einzigen Positionen, die ihr einfielen, hatten mit Karate nichts zu tun. Sie entsprangen direkt dem „Kama Sutra“.
Doch sie zwang sich, die Karate-Position einzunehmen.
Royce platzierte eine Hand auf ihrem nackten linken Oberarm und die andere am linken Handgelenk. „Okay. Entspannen Sie sich.“
Was meinte er damit?
„Ich werde Sie durch die Übung führen.“
Seine Hände bewegten sich über ihre Arme und führten sie, Schritt für Schritt.
Er wäre ein wunderbarer Liebhaber, entschied sie im Stillen. Bestimmt könnte er sie mit der Präzision eines Dirigenten zu einem berauschenden Höhepunkt führen. Wie wohl die Frau gewesen war, von der Royce gesprochen hatte? Die ihn so verletzt hatte. Wie …„Okay. Und jetzt mit nur einem Arm wiederholen.“
Shara musste blinzeln. Sie fühlte sich wie ein Idiot. Sie hatte sich so stark auf Royce’ Rolle als Liebhaber konzentriert, dass sie schon wieder verpasst hatte, was er ihr vorgemacht hatte.
„Entschuldigung“, sagte sie, nachdem es schiefgegangen war.
„Es ist nicht nötig, dass Sie sich ständig entschuldigen“, wiegelte er ab.
Er klang vollkommen normal. Professionell.
Während sie selbst dahinschmolz.
„Führen Sie Ihren Ellenbogen vor den Körper“, instruierte Royce sie.
Shara versuchte es – und scheiterte erneut. Die Entschuldigung schluckte sie diesmal hinunter.
„Noch einmal“, sagte Royce.
Sie tat es.
„Sehr gut“, lobte er und nickte zustimmend. „Und jetzt dasselbe noch mal mit dem rechten Arm.“
Shara spürte seine Hände. Sichere, vertrauenerweckende Hände. Sie fühlte Hitze in sich emporsteigen.
„Und nun zusammen, Shara.“
Eine Stunde übten sie die Abwehr mit geschlossener Faust, den Jab und den Ellbogenschlag.
Als sie diese erste Übungsstunde beendeten, war Shara ausgepumpt – und fühlte sich seltsamerweise sehr gut dabei.
Wie kam es, dass sie sich nach ein paar einfachen Bewegungen stark und mächtig fühlte?
„Nun, was halten Sie von unserer ersten Lektion?“, fragte Royce.
Obwohl es ihr gut gefallen hatte, zögerte Shara, mit der Sprache herauszurücken.
Denn die Wahrheit war, dass ihr seine Berührungen fast mehr Vergnügen bereitet hatten als die Karateübungen. Und das war ein Problem.
Sie war dabei, mit dem
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