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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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er mehrmals verlauten lassen. Definitiv.
    Sie hatte so viel Negatives, so viel Kontrolliertes über sich ergehen lassen müssen, dass es für ein ganzes Leben ausreichte. Nun wollte sie weiterhin die Freiheit genießen, ihre eigenen Entscheidungen fällen zu können.
    Genau das war der Grund, dass sie sich nicht zu ihm hingezogen fühlen durfte.
    In ihrem Leben gab es nur eine einzige Rolle, die sie für ihn frei hatte – die ihres Bodyguards.
    Am nächsten Freitag waren sie so vertieft in ihre Übungen – und ineinander, obgleich Royce es abstritt –, dass sie fast zwei Stunden am Stück trainierten.
    „Ich denke, das reicht für heute“, sagte er zum Schluss. „Sie waren wieder sehr gut.“
    Sie ließ die Arme hängen. „Ich könnte ein Glas Wasser gebrauchen. Möchten Sie auch eines?“
    Royce nickte und folgte ihr in die Küche. Wie immer genoss er es, hinter ihr her zu gehen und ihren elastischen Gang zu beobachten.
    Da klingelte das Telefon. Royce hob ab.
    „Hallo?“
    Als keine Antwort erfolgte, wiederholte er das „Hallo“. Wieder Stille.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass Shara ihn beobachtete.
    Diese Anrufe erfolgten jeden zweiten oder dritten Tag. Wenn er abnahm, meldete sich niemand.
    Wenn Shara abhob, war die Reaktion unterschiedlich. Manchmal war ebenfalls Stille. Die anderen Male hörte sie nur schweres Atmen. Und oft prasselte ein Reigen von Anschuldigungen auf sie nieder, sodass sie bald wieder auflegte.
    Royce hatte die Einzelaufstellungen überprüft. Alle Anrufe kamen von Kartentelefonen. Shara erkannte die Stimme nicht, doch das Klangbild deutete darauf hin, dass der Anrufer einen Stimmenverzerrer benutzte.
    „Wenn Sie das sind, Brady, hören Sie mir zu. Shara möchte Ihnen nie mehr begegnen. Sie will auch nicht mit Ihnen sprechen. Deshalb – lassen Sie sie in Ruhe.“
    „Er gibt niemals auf“, sagte Shara jetzt, während sie das Wasser vor ihn hinstellte.
    Immer, wenn die Anrufe eingingen, legte sich ein Schatten über Sharas Augen. Das machte ihn mehr und mehr wütend.
    Er griff nach ihrer Hand. „Lassen Sie sich deswegen nicht unterkriegen. Es wäre genau das, was er beabsichtigt. Verschaffen Sie ihm nicht diese Befriedigung.“
    Entschlossen straffte sie die Schultern. „Sie haben recht. Ich will ihm keine Macht über mich geben.“
    Royce grinste. „So ist es gut.“
    Shara nickte und nippte an ihrem Wasser. Royce’ Blick fiel auf ihre Lippen. Er sah zu, wie sie den Kopf zurücklegte, um zu trinken. Beobachtete, wie die Flüssigkeit durch ihre Kehle rann. Entschlossen wandte er seinen Blick ab und nahm selbst einen Schluck Wasser.
    „Ich habe da mal eine Frage“, begann Shara.
    „Schießen Sie los.“
    „Wie passen eigentlich meine Termine in Ihre tolle Beschütz-Shara-Strategie?“
    Royce stellte geräuschvoll sein Glas ab. „Welche Termine?“
    „Meine Termine in der Hilfsorganisation.“
    Sie hätte genauso gut sagen können, dass sie Zaubertricks vollführen wollte. Oder mit dem Fahrrad zum Mond reisen.
    Er war sich nicht sicher, warum ihn ihre Bemerkung überraschte. Die meisten Frauen dieser Kategorie kümmerten sich nebenbei um Wohltätigkeitsaktionen. Er hatte nur nicht daran gedacht, dass auch Shara auf diesem Gebiet aktiv sein könnte.
    Langsam dämmerte ihm, wie falsch sein Bild von ihr gewesen war. Und dass es langsam ziemlich große Risse bekam.
    Ihr Mut war beeindruckend.
    Sie war auch lange nicht so verwöhnt, wie er ursprünglich gedacht hatte.
    Wahrscheinlich war sie finanziell verwöhnt worden. Doch von ihrem Vater hatte sie sonst keinerlei Beistand erhalten. Und nichts von all dem schien sich negativ auf ihren Charakter ausgewirkt zu haben.
    Wie voreingenommen er doch gewesen war. Shara hatte sich als eine hartnäckige, ehrliche und offene Frau erwiesen.
    Er starrte sie an und merkte erst jetzt, dass sie noch immer mit ihm sprach.
    „Am kommenden Montag muss ich mich mit einigen Leuten treffen. Wir organisieren zusammen einen Wohltätigkeitsball. Da möchte ich nicht gerne absagen müssen.“ Kurz hielt sie inne. „Es liegt mir sehr am Herzen.“
    Royce warf ihr einen prüfenden Blick zu.
    „Meine Mutter ist an Gebärmutterkrebs gestorben“, führte sie aus.
    „Das tut mir leid. Wie alt waren Sie, als sie starb?“
    „Zwölf.“
    Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. „Es ist immer schrecklich, wenn ein Elternteil stirbt. Und ich glaube, mit zwölf ist es wohl am schwierigsten.“
    Shara nickte. „Besonders für ein kleines

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