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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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Mund.
    „Sie wollen es fester? Okay, können Sie haben.“
    Weit holte sie mit dem Bein aus und trat so stark sie konnte gegen das Kissen.
    Royce fing die Wucht des Aufschlags ab. Seine Muskeln zuckten. „Wow! Das war hervorragend“, rief er, als sie – von der Wucht des Fußtritts getrieben – gegen ihn taumelte.
    Sie landete an seiner Brust.
    Seine Arme umschlossen sie.
    Shara sah auf.
    Ihre Blicke versenkten sich ineinander. Die Welt um sie herum verschwamm. Nur sie beide existierten noch.
    Es gab keine Vergangenheit. Ebenso wenig eine Zukunft.
    Es gab nur den Augenblick.
    Dann war es vorüber.
    Und sie standen plötzlich einen Meter auseinander.
    Royce hatte sich als Erster bewegt.
    Shara fand es beunruhigend, dass sie sich nicht bewegt hatte. Sie hatte einfach nur dagestanden und auf seinen Kuss gewartet.
    Aber sie wollte doch gar nicht von ihm geküsst werden!
    Oder doch?
    In gegenseitigem Einverständnis wurden die täglichen Karate-Stunden und die Pausen dazwischen zur lieben Gewohnheit.
    „Ich genieße Karate mehr, als ich mir hätte vorstellen können“, verriet Shara wenige Tage später. „Ich hätte nie gedacht, dass ich Spaß daran finden würde.“
    „Warum nicht?“
    Shara zuckte mit den Achseln. „Vermutlich, weil ich nie sehr sportlich war.“
    Durch die Karate-Übungen hatte sie ihren Körper neu kennengelernt. Das Gefühl sich dehnender und kontrahierender Muskeln, gepaart mit einem neuen Gespür für Koordination, verlieh ihr eine völlig neue Wahrnehmung.
    Und es verschaffte ihr die Befriedigung, etwas geleistet zu haben. Seit der High School hatte sie das nicht mehr verspürt.
    „Ich ahne, was Sie meinen“, sagte Royce. „Nach jeder Stunde fühlt man sich besser als vorher – ausbalancierter ist wohl das richtigere Wort.“
    Sie nickte zustimmend. „Und Sie hatten recht. Meine Zuversicht hat zugenommen. Noch nicht ganz, um gegen zehn Männer gleichzeitig anzutreten, aber ich denke, ich könnte mich wehren, sollte es einmal so weit kommen.“
    „Sie können stolz auf den Fortschritt sein, den Sie gemacht haben“, sagte Royce, als er sich auf das Sofa fallen ließ. „Für eine Anfängerin war das sehr, sehr gut.“
    „Danke. Sie haben es mir leicht gemacht. Sie sind ein guter Lehrer.“
    Ja, das war er. Er hatte Geduld und konnte nachhelfen.
    „Ich versuche es.“
    Shara hatte noch etwas an Royce entdecken können. Er war bescheiden. Obwohl er Erfolg hatte und ihm die Selbstsicherheit aus allen Poren quoll, war er doch kein Angeber.
    „Es ist mehr. Sie versuchen es nicht nur. Sie haben Erfolg mit Ihrer Methode.“ Shara zögerte eine Sekunde, dann sagte sie: „Ich wollte auch einmal Lehrerin werden, wissen Sie.“
    „Nein, wusste ich nicht. Was hat Sie davon abgehalten?“
    „Mein Vater. Er hielt es für nutzlose Zeitverschwendung.“
    Royce war ehrlich überrascht. „Warum das denn? Er hätte begeistert sein müssen.“
    Sie stieß ein freudloses Lachen aus. „Eine Frau sollte Hausfrau und Mutter sein. Das ist die Ansicht meines Vaters.“
    „Das ist nicht Ihr Ernst. So etwas ist doch …“
    „Was denn? Archaisch? Primitiv? Antiquiert? Oder alles zusammen?“
    „Definitiv alles zusammen.“ Er schüttelte den Kopf. „Mir bleibt die Spucke weg.“
    „Dieses Gefühl kenne ich. Mein Vater hat sich immer gewünscht, ich sollte heiraten und eine Familie gründen. Und zwar einen Mann aus reichem und angesehenem Haus. Einer, der ihm bei der Expansion seines Konzerns nützlich wäre. Er besaß sogar eine Aufstellung potenzieller Kandidaten. Meine Wünsche interessierten ihn nicht. Er wusste immer alles besser, wenn es um meine Zukunft ging.“
    „Also haben Sie Brady aus diesem Grund geheiratet“, meinte Royce. Es war eine Feststellung, keine Frage.
    Shara lachte laut. „Ich fürchte nicht. Steve entstammt keiner wohlhabenden und angesehenen Familie.“
    „War die Heirat dann so eine Art Rebellion?“, fragte er.
    Shara hob die Schultern. „So dramatisch war es nicht. Damals dachte ich, ich hätte Steve aus Liebe geheiratet. Aber wenn ich jetzt darüber nachdenke – im Grunde wollte ich nur meinem kontrollsüchtigen Vater entkommen.“
    Sie musterte Royce genauer. Er war so ganz anders als alle Männer in ihrem bisherigen Leben. Er war kein Tyrann. Er schüchterte sie nicht ein. Er fand keinen Gefallen daran, sie niederzumachen.
    Doch eine Eigenschaft durfte sie nicht außer Acht lassen.
    Er hatte es gern, wenn die Dinge auf seine Art erledigt wurden.
    Das hatte

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