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Julia Extra Band 363

Julia Extra Band 363

Titel: Julia Extra Band 363 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Fiona McArthur , Rebecca Winters
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sich just in diesem Moment die Tür, und Emma betrat die Ambulanz, flankiert von ihren Brüdern, die heute Alltagskleidung trugen. Giannis Lächeln erstarb sofort wieder, als er sah, dass Russell und Craig sich nur mühsam auf den Beinen hielten.
    „Was ist passiert?“ Er deutete auf zwei freie Betten, und die beiden Männer ließen sich mit spürbarer Erleichterung darauf nieder. Tammy deckte sie zu und machte sich sofort daran, ihre Vitalwerte zu überprüfen.
    Emma knetete nervös die Hände und wich hartnäckig Giannis Blick aus. „Ich fürchte, sie haben Dengue-Fieber.“ Am liebsten hätte er sie geschüttelt, um sie dazu zu bringen, ihn anzusehen, aber er widerstand dem Impuls.
    „Russell und Craig waren wie jede Woche mit Seamus beim Angeln. Offenbar waren die Mücken unten am Fluss zu diesem Zeitpunkt schon mit dem Virus infiziert, noch bevor die Krankheit bei Seamus ausgebrochen ist. Als ich heute Nachmittag nach Hause kam, warteten die beiden auf mich und hatten hohes Fieber.“
    Nachdem Gianni in dieser Woche schon einige Fälle von Dengue-Fieber gesehen hatte, teilte er Emmas Vermutung. Besorgt musterte er sie. Ihr hübsches Gesicht wirkte blass und müde. „Und du? Geht es dir gut?“
    Sie nickte. „Bis jetzt ja. Ich verwende täglich ein Mückenschutzmittel.“
    „Sehr gut.“ Gianni fühlte Russells Puls. „Du hast wahrscheinlich recht mit deiner Diagnose. Trotzdem werden wir einen Bluttest durchführen. Das Ergebnis sollte in ein paar Stunden vorliegen. Vielleicht könntest du in der Zwischenzeit Andy benachrichtigen. Er wird in seiner Funktion als ärztlicher Direktor eine Seuchenwarnung an die Medien herausgeben. Wenn wir es mit einer Epidemie zu tun haben, müssen sich alle Einwohner von Lyrebird Lake und den umliegenden Orten schützen. Keine Angst, deine Brüder sind bei uns in guten Händen.“
    Emma nickte erleichtert. Sie war froh, eine Aufgabe zu haben, die sie von der Sorge um die beiden ablenkte. Ganz zu schweigen von einem gewissen anderen Problem.
    Als sie gleich nach ihrem Telefonat mit Andy in die Ambulanz zurückkehrte, hatten sich dort bereits zwei neue Patienten mit ähnlichen Symptomen eingefunden.
    Bis Andy eintraf, waren drei weitere Verdachtsfälle dazugekommen. Gianni erstattete ihm mit ernster Miene Bericht.
    Emma dachte nicht daran, nach Hause zu gehen, sondern half Tammy, die neuen Patienten aufzunehmen und zu versorgen. Dazu richteten sie in einigen leerstehenden Räumen eine improvisierte Quarantänestation ein. Doch bei allem, was sie tat, schien Gianni immer in ihrer Nähe zu sein. Hier beugte er sich mit seinem dunklen Haarschopf über eine zerbrechlich wirkende grauhaarige Dame, dort tastete er sanft den Knöchel eines Kleinkinds ab, und zwischendurch blitzte immer wieder sein strahlendes Lächeln auf. Er wirkte so fürsorglich, so sicher in seinen Diagnosen; seine Anweisungen waren so klar und präzise, dass es die reine Freude wäre, mit ihm zu arbeiten – hätte sie nicht ihr kleines Geheimnis, das unheilvoll zwischen ihnen stand.
    Die ganze Woche über war sie ihm aus dem Weg gegangen. Und was hatte sie damit erreicht? Nichts, außer dass die Situation für sie selbst noch unangenehmer war. Emma beschloss, sich heute nicht einfach davonzustehlen.
    Gianni war merklich überrascht, als sie nach Dienstschluss an der Tür auf ihn wartete. „Wie schön, dich zu sehen, Emma.“ Fragend hob er seine dunklen Augenbrauen. „Und ich dachte schon, du wärst auf einen anderen Planeten gezogen.“
    Sie lachte, aber es klang nicht ganz echt. „Irgendwie haben wir uns die ganze Zeit verpasst.“
    „Das dachte ich mir“, antwortete er mit einem eindeutig ironischen Unterton. So leicht konnte sie ihn nicht täuschen. „Willst du nicht kurz mitkommen und Louisa besuchen?“, schlug er vor, während sie zusammen die Klinik verließen. „Oder wartet Grace auf dich?“
    „Nein, sie ist heute bei ihrer Großmutter väterlicherseits.“ Emma hatte den ganzen Abend für sich und ihre Grübeleien, was ihr plötzlich unerträglich erschien. „Eine gute Idee. Warum eigentlich nicht.“ Immerhin würde sie sich ihm in Louisas Anwesenheit nicht gleich an den Hals werfen. Das Dengue-Fieber konnte ihr nicht halb so gefährlich werden wie Gianni mitsamt seiner unglaublichen körperlichen Anziehungskraft, die ihr den Verstand vernebelte. Leider hatte gegen diese Krankheit noch niemand ein wirksames Medikament erfunden.
    Eine Woche war seit ihrem positiven Schwangerschaftstest

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