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Julia Extra Band 363

Julia Extra Band 363

Titel: Julia Extra Band 363 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Fiona McArthur , Rebecca Winters
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ihrem ureigenen Duft stieg ihm in die Nase. Er hätte nicht gedacht, dass es etwas gab, was den klebrig-süßen Geruch der Lilien in den Hintergrund drängen könnte.
    „Was kann ich für Sie tun?“, fragte er und freute sich, dass er trotz seiner Reaktion auf ihre Nähe gleichzeitig höflich und distanziert klang. Er ärgerte sich allerdings, dass er unwillkürlich mehr über sie wissen wollte.
    „Ich wollte mit demjenigen sprechen, der dafür verantwortlich ist, Arbeitskräfte für die Ranch anzuheuern, aber ich fürchte, dass ich zu einem unpassenden Zeitpunkt eingetroffen bin. Gibt es hier gerade eine Hochzeit?“
    Cole dachte an seinen frisch geläuterten Bruder, der nun von ihnen gegangen war und Lucy genauso wie den Rest der Familie verzweifelt zurückgelassen hatte. Schmerz durchzuckte ihn. „Heute hat eine Beerdigung stattgefunden.“
    Die Fremde biss sich auf die Unterlippe, die voll und verlockend aussah. Was zum Teufel war nur los mit ihm? Natürlich hatte es nach Jenny andere Frauen gegeben, aber keine war ihm auf Anhieb so unter die Haut gegangen wie diese. Es ergab keinen Sinn.
    „Dann bin ich froh, dass ich nicht hineingeplatzt bin. Danke.“ Damit wandte sie sich ab und ließ ihn stehen – etwas, was Cole vorher noch nie passiert war. Die Fremde stieg wieder in ihr Auto. Gleich würde sie weg sein.
    Seine Vernunft sagte ihm, dass er sie gehen lassen sollte, aber er war noch nicht fertig mit ihr. Sie hatte mit dem Personalchef sprechen wollen. Nun, das war er selbst. Niemand arbeitete auf Bonnibelle – sei es im Haus oder auf dem Gelände –, den er nicht persönlich ausgewählt hatte.
    Doch welche Qualifikationen sie auch mitbringen mochte, sie wäre die Letzte, die für eine Stellung infrage käme.
    Überraschenderweise hatte sie zwar nicht versucht, mit ihm zu flirten, aber ihre unbewusste Sinnlichkeit würde für Aufruhr unter den Männern sorgen. Seit seine Eltern vor drei Jahren bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen waren, war er für die Arbeitsatmosphäre verantwortlich – und er hatte hart dafür gearbeitet. Nur Buck hatte er nicht helfen können. Sein jüngster Bruder war nach dem Tod ihrer Eltern völlig verstört gewesen, bis Lucys stille Liebe ihm schließlich geholfen hatte, sein Gleichgewicht wiederzufinden.
    Cole stieß den Atem aus, trat an den Wagen und beugte sich zum Seitenfenster hinunter.
    Überrascht sah die Frau ihn aus dunkel gesäumten blauen Augen an; eine ungewöhnliche Kombination bei ihrer Haarfarbe. Ein Mann könnte glauben, in einen wolkenlosen Himmel zu schauen.
    „Ich kann Ihnen sagen, dass es leider keine freie Stelle gibt, Ms …“
    „Catherine Arnold“, stellte sie sich vor. „Dann kann ich mich ja glücklich schätzen, dass ich schon eine Arbeit habe, die mir gefällt.“
    „Verzeihung.“
    „Keine Ursache.“
    Das entwaffnete ihn. Sie gab die richtigen Antworten, aber sie hatte offenbar nicht vor, ihm zu sagen, was sie hierhergeführt hatte. Zu schade, denn er war fest entschlossen, die Wahrheit so oder so herauszufinden.
    „Das Mädchen dachte, Sie wären ihm ins Haus gefolgt. Es hat schon den Sicherheitsdienst alarmiert.“
    Die Fremde verzog keine Miene, aber er beobachtete fasziniert, wie ihre schlanken Finger das Lenkrad fester packten. Sie trug keine Ringe, nur eine goldene Armbanduhr. Ihre Hände waren gepflegt, die Nägel poliert und mit einem farblosen Lack überzogen, der weiße Halbmonde freiließ.
    Alles an ihr zog ihn an. Das war ihm seit Jahren nicht mehr passiert.
    Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Und das, wo ich in der Hoffnung hier draußen gewartet habe, dass jemand mir sagen würde, was los ist, Mr …?“
    „Farraday, aber sagen Sie doch Cole.“
    „Danke für Ihre Hilfe, Cole“, entgegnete sie unbeeindruckt.
    Cole war kein eingebildeter Mann, aber es war nun einmal so, dass jeder hier den prominenten Namen Farraday kannte und respektierte. Falls sie ihn erkannte und sich unwissend stellte, war sie eine hervorragende Schauspielerin, zumal Bucks Tod für einige Schlagzeilen gesorgt hatte.
    Wütend, dass sie ihn so aufwühlte, sah er sie an. „Warum wollen Sie den Personalchef sprechen?“
    „Nehmen Sie es mir nicht übel“, erwiderte sie freundlich. „Aber das ist meine Sache.“
    „Natürlich“, stimmte er scheinbar gelassen zu. „Aber ich muss Sie bitten, auszusteigen und mich zum Büro des Besitzers zu begleiten.“ Eine Chance wollte er ihr noch geben, die Wahrheit zu

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