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Julia Extra Band 363

Julia Extra Band 363

Titel: Julia Extra Band 363 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Fiona McArthur , Rebecca Winters
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Das ist Ihnen bestens gelungen, Mr Farraday.“
    „Ihnen auch“, erwiderte Cole. „Andere in Ihrer Position hätten ihr Wissen um ein solches Geheimnis vielleicht ausgenutzt, um die Familie bloßzustellen, was Bucks Witwe nur zusätzlichen Kummer bereitet hätte. Sie hat es so schon schwer genug.“
    Catherine sah ihn fragend an. „Die beiden waren erst zwei Monate verheiratet?“
    „Ja. Mein Bruder hat den vergangenen Sommer über auf einer Pferdefarm in Reno gearbeitet, bis ich ihm gesagt habe, dass er zu Hause gebraucht wird. Zu meiner Überraschung ist er sogar ohne Diskussion zurückgekommen. Er hat erklärt, dass seine wilde Zeit jetzt vorüber sei. Offenbar ist in Reno irgendetwas passiert, das ihn davon überzeugt hat, dass er den falschen Weg eingeschlagen hatte.“
    Ihre Blicke trafen sich. „Jetzt kann ich mir vorstellen, was das war. Vielleicht ist ihm klar geworden, was er angerichtet hat, als er sich mit einem so jungen Mädchen wie Terrie eingelassen hat. Zumindest hoffe ich, dass es so war. Ein paar Monate später hat er sich dann mit Lucy verlobt, die schon seit Jahren in ihn verliebt war.“
    Catherine rieb sich die Oberarme. „Wie alt war Buck?“
    „Dreißig.“
    „Wie traurig“, flüsterte Catherine.
    Cole nickte. „Eine doppelte Tragödie, wenn man bedenkt, dass auch Terrie so jung gestorben ist. Ich würde Bonnie heute Abend gerne sehen.“
    Seine Bitte schien Catherine zu erschrecken. „Heute ist es zu spät, um ihre Pflegefamilie noch zu stören. Aber was noch wichtiger ist: Ich halte das auch aus beruflichen Gründen für keine gute Idee.“
    Cole ging ein paar Mal auf und ab. „Gute Idee oder nicht, das ist mir völlig egal. Sie ist eine Farraday. Sie hat Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen.“
    Catherine beobachtete ihn unter gesenkten Lidern hervor. „Trotzdem. Sie trauern gerade um Ihren Bruder, da müssen Sie sich nicht auch noch damit auseinandersetzen. Vor allem, da sie sowieso adoptiert wird. Unterlassen Sie lieber alles, was Sie an Bonnie binden könnte.“
    Cole knirschte mit den Zähnen. „Allein zu wissen, dass ich eine Nichte habe, bindet mich schon an sie. Sie haben mir Fotos von ihr gezeigt, die ich sicher nicht so schnell vergessen werde, wissen Sie nicht mehr?“ Herausfordernd sah er sie an.
    Catherine versteifte sich. „Da wusste ich ja nicht, dass Sie ihr Onkel sind.“
    Cole unterdrückte einen Fluch. „Ohne den DNA-Abgleich wusste ich es ja auch nicht.“
    „Hören Sie, Mr Farraday …“, begann Catherine und hob beschwichtigend die Hände. „Lassen Sie uns das nicht komplizierter machen als es ist. Terrie hat mich gebeten, Buck zu finden. Ich habe ihren Wunsch erfüllt, und ich habe größtes Mitgefühl für Sie und Ihre Familie. Aber es ist eine Tatsache, dass Bonnie unter der Vormundschaft des Gerichts steht. Ein Richter wird entscheiden, wo sie künftig leben wird.“
    Cole zwang sich, nicht die Beherrschung zu verlieren. „Kein Heim kann das Zuhause ersetzen, das ihre Vorfahren unter Einsatz ihres Lebens aufgebaut haben.“
    „Aber wäre das auch ihr Zuhause, wenn Terrie noch am Leben wäre?“, argumentierte Catherine mit überraschender Einsicht. „Glauben Sie im Ernst, Ihr frisch verheirateter Bruder hätte unter diesen Umständen auf seinem Besuchsrecht bestanden?“
    Das hatte Cole sich von Anfang an gefragt. „Der neue Buck schon“, gab er schließlich zurück. „Aber da beide Elternteile nicht mehr am Leben sind, ist der Punkt unerheblich.“
    „Da haben Sie recht. Was jetzt zählt, ist einzig und allein das, was für Bonnie am besten ist. Wissen Sie überhaupt, wie viele Menschen, die selbst keine Kinder bekommen können, sich danach sehnen, ein Baby wie sie großziehen zu dürfen?“ Catherines Stimme zitterte. „Einige haben sich jahrelang darauf vorbereitet, dieses Privileg genießen zu dürfen.“
    Catherine sprach mit einer Leidenschaft, als wenn sie sich selbst meinen würde, dachte Cole. Da sie schon drei Jahre lang bei „Girl’s Haven“ arbeitete, identifizierte sie sich sicher mit den jungen Mädchen, die dort in ihrer Not Zuflucht suchten. Das war in seiner Situation mit den Arbeitern auf der Ranch ähnlich. Auch deren Probleme nahm er sich zu Herzen.
    Terries Tod und Bonnies Klinikaufenthalt mussten schwer für Catherine gewesen sein, und Cole bewunderte sie dafür, dass sie sich so sehr für ihre Schützlinge engagierte. Und diskret war sie auch noch, wie sie bewiesen hatte – eine wertvolle Tugend.
    Cole

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