Julia Extra Band 363
verändern könnte.“
Cole drehte sie zu sich um, die silbernen Augen dunkel vor Begehren. „Sei kein Dummkopf“, flüsterte er und zog sie eng an sich.
Dann senkten sich seine Lippen auf ihre. Er erkundete jeden Winkel ihres Mundes, und Catherine spürte, wie eine Woge der Lust sie zu überwältigen drohte. So küsste ein Ehemann, leidenschaftlich und voller Verlangen.
Ihr Ehemann. Der es vielleicht nicht mehr sein wollte, wenn sie ihm erst einmal erzählt hatte, was sie ihm sagen musste.
„Bitte, Cole …“ Catherine versuchte sich von ihm zu lösen, voller Sorge, dass sie der Leidenschaft nachgeben und alles andere verdrängen könnte.
„Verstehst du denn nicht, dass ich dir Lust bereiten möchte?“, murmelte Cole leise an ihrem Ohr und entzündete damit neue Funken der Begierde.
Sein Verlangen nach ihr schien ihn zu überwältigen. Er war wohl zu erregt, zu hingerissen, um ihr jetzt zuzuhören. Und da Bonnie die nächsten paar Stunden verschlafen würde, gab es nichts, was seiner Leidenschaft im Wege stand. Eigentlich …
Catherine erschauerte. Die Lust, die er in ihr weckte, war so groß, dass sie ihr einfach nachgeben wollte. Im nächsten Moment hatte Cole sie an die Wand gedrückt, und sie versanken in einem verzehrenden Kuss.
„Hallo, Onkel Cole …“
Die Stimme eines Jungen war wie aus der Ferne zu hören. Sie klang aufgeregt. Einen Moment lang dachte Catherine, dass sie sich die Stimme eingebildet haben müsste.
„Mom hat gesagt, dass du wieder da bist. Wo hast du gesteckt?“
Die Stimme kam näher.
Catherine versuchte sich loszumachen, aber es war zu spät.
„Oops …“, rief der Junge aus.
Cole ließ sie los. Catherine war froh, die Wand im Rücken zu haben, die sie aufrecht hielt, bis sie sich wieder gefasst hatte.
Cole wandte sich dem jungen Störenfried zu. Er atmete schwer. „Hey, Gavin … Weißt du nicht, dass man anklopft, bevor man irgendwo reinplatzt?“
Der dunkelhaarige Junge in Jeans, Karohemd, Cowboyhut und – stiefeln mochte ungefähr zehn Jahre alt sein. Jetzt ließ er die Schultern hängen und sah seinen Onkel unsicher an. „Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass noch jemand hier ist.“
„Genau“, erwiderte Cole finster.
Natürlich hatte es sich schon herumgesprochen, dass Cole wieder zurück war, aber Catherine freute sich, dass John seine Zusage gehalten und nichts verraten hatte. Doch ehe Cole und sein Neffe ihr Gespräch fortsetzten, wollte Catherine in Ruhe mit Cole sprechen.
„Hallo, Gavin“, begrüßte sie darum den Jungen. „Lass mich kurz mit deinem Onkel reden, dann ist er ganz für dich da. Willst du vielleicht so lange ins Wohnzimmer gehen?“
Der Junge sah sie an wie einen Geist. „Gut.“
Catherine ergriff Cole bei der Hand, zog ihn mit in das andere Schlafzimmer und schloss die Tür. Als er sich zu ihr umdrehte, wirkte sein Gesicht verändert. Die Leidenschaft war verschwunden.
Forschend sah er ihr in die Augen. „Was ist mit dir los?“ Er packte sie bei den Schultern.
Catherine erwiderte seinen Blick. „Ich wollte dir etwas sagen. Aber du hast mich geküsst …“ Sie holte tief Luft. „Ich wusste nicht, dass es zu unserer Vereinbarung gehört, dass wir noch mehr Kinder bekommen.“
Sein Griff wurde fester. „Als ich dich gefragt habe, ob wir eine richtige Ehe führen wollen, hast du doch Ja gesagt.“
„Weil ich dachte, du meinst, dass wir miteinander schlafen. Aber als du plötzlich erzählt hast, dass es Brüder und Schwestern für Bonnie geben soll, ist mir erst klar geworden, was du wirklich gemeint hast.“
Coles Augen verrieten für einen kleinen Moment, wie verletzt er war.
„Ich hätte es mir denken können“, fuhr Catherine fort. „Aber ich habe in dem Moment nur an Bonnie gedacht.“ Ihr Mund war trocken. „Natürlich träumst du von einer eigenen Familie. Ich will dir nur sagen, dass es noch nicht zu spät ist, unsere Ehe annullieren zu lassen. Deshalb habe ich John gebeten, deiner Familie noch nichts von uns zu erzählen.“
Coles Lippen wurden weiß. Er schien mit seiner Geduld am Ende zu sein. Catherine konnte es ihm nicht verdenken.
„Ich werde gleich zurück nach Reno fahren. Du brauchst Gavin nur zu sagen, dass ich die Frau bin, die dein Baby bekommen hat, dass es zwischen uns aber nicht funktioniert hat. Was Bonnie angeht, hätten wir entschieden, dass sie am besten bei dir aufwächst.“
Cole sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. Catherine redete immer schneller. „John kannst du ja die
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