Julia Extra Band 363
das Schwimmen beibringen.“ Luis legte sein Handtuch ab und watete ins Wasser.
Es wäre Stacey leichtgefallen, die Kinder zu vergessen und den ganzen Nachmittag lang deren Vater mit Blicken zu verschlingen. Mit seinen breiten Schultern, der muskulösen Brust und den schmalen Hüften verkörperte Luis Aldivista das, was man einen schönen Mann nannte. Für den Inhaber einer Software-Firma, der den ganzen Tag am Schreibtisch saß, hatte er eine bemerkenswert durchtrainierte Figur. Der Mann hielt sich ganz offensichtlich fit.
Himmel, reiß dich zusammen! ermahnte sich Stacey. Sie war hier, um auf die Zwillinge aufzupassen und nicht, um die körperlichen Vorzüge ihres Vaters zu studieren.
Pablo war der Erste, der stolz seine Schwimmkünste vorführte. Juans Problem war, dass er nicht viel Geduld hatte. Wenn es nicht sofort klappte, schlug er zornig auf das Wasser ein und zog eine Schnute.
„Sie scheinen Zauberkräfte zu besitzen, Stacey“, bemerkte Luis nach weiteren erfolglosen Versuchen, ihm das Schwimmen beizubringen. „Ich werde Pablo helfen, seine Technik zu verfeinern, und Sie versuchen, Juan auf denselben Stand zu bringen.“
„In Ordnung.“
Luis sah ihr und Juan ein paar Augenblicke zu. Stacey besaß eine Engelsgeduld. Sie sah unglaublich sexy aus in ihrem Bikini. Ihre Figur war schlank, aber trotzdem wohlgerundet und weiblich. Es war schon lange her, dass er eine Frau so knapp bekleidet gesehen hatte. Luis schluckte hart, als er merkte, wie sehr ihn der Anblick erregte. Er sollte sich auf seine Kinder konzentrieren, nicht auf deren Kindermädchen! Abrupt wandte er sich ab.
Am Ende des Nachmittags waren beide Zwillinge in der Lage, zwischen ihrem Vater und Stacey hin- und herzuschwimmen.
„Ich hab gewonnen, ich hab gewonnen!“, schrie Pablo und hüpfte aufgeregt im Wasser auf und ab.
„Und ich hab letztes Mal gewonnen“, prahlte Juan.
Luis war stolz auf seine Söhne. Ihm wurde plötzlich schmerzhaft bewusst, dass er diesen wichtigen Meilenstein in ihrem Leben beinahe verpasst hätte – den Tag, an dem sie schwimmen gelernt hatten. Was, wenn seine Großmutter keine Einwände gehabt hätte? Wenn er ihr Telefon benutzt und ohne Unterbrechung gearbeitet hätte?
„Auf die Plätze, fertig, los!“ Staceys Ruf unterbrach seine Gedanken. So schnell sie konnten, schwammen die Zwillinge auf Luis zu. Ihre Technik ließ natürlich noch zu wünschen übrig, doch ihre Begeisterung kannte keine Grenzen.
Luis breitete die Arme aus. Sein warmes Lachen schallte über den Strand, als die Zwillinge gleichzeitig in seine ausgestreckten Hände einschlugen.
Stacey lächelte. Ein so herzliches Lachen hätte sie ihm gar nicht zugetraut. Sie war schon überrascht gewesen, dass er überhaupt zum Strand gekommen war. Und nun hatte er sich sogar an ihren Aktivitäten beteiligt. Nicht nur das, er hatte offensichtlich großen Spaß dabei gehabt. Und die Zwillinge genossen die Aufmerksamkeit ihres Vaters sichtlich.
Vielleicht war doch noch nicht alles verloren. Bei vielen Menschen war die Arbeitssucht reine Gewohnheit. Würde Luis sich von dieser Gewohnheit freimachen können und in Zukunft mehr Zeit mit seinen Kindern verbringen? Sie hoffte es von ganzem Herzen.
Für Stacey war es vollkommen ungewohnt, mit ihren Schützlingen zu spielen, wenn deren Eltern dabei waren. Nicht, dass sie in diesem Fall etwas dagegen gehabt hätte, im Gegenteil. Sie genoss jede Minute dieses unverhofften Zusammenseins mit Luis Aldivista. Zweifellos war er eine Klasse höher als die meisten Männer, die sie kannte. Und für einen kurzen Augenblick wünschte sie, dass ihn nicht nur ein Arbeitsverhältnis mit ihr verband …
Stacey war ganz froh, dass sie wenig später den Rückweg antraten. Die Zwillinge waren müde und hungrig, und sie selbst brauchte etwas Abstand zu Luis Aldivista. Sie war sich seiner Ausstrahlung mehr und mehr bewusst geworden. Der hartgesottene Geschäftsmann hatte sich in einen unglaublich anziehenden jungen Mann verwandelt, der fast so fröhlich und sorglos wirkte wie seine Söhne.
Dass er in seinen Badeshorts unglaublich sexy aussah, tat ein Übriges. Ebenso die Tatsache, dass er kräftig genug war, um beide Jungen gleichzeitig zu tragen. Schlimmer noch – jedes Mal, wenn er sie ansah und dabei dieses unbekümmerte Lächeln aufsetzte, spielte ihr Herz verrückt und flatterte wie ein Kolibri. Und jedes Mal, wenn sie sich zufällig berührten, schien ihre Haut unter Feuer zu stehen.
Stacey konnte nur schwer dem
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