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Julia Extra Band 363

Julia Extra Band 363

Titel: Julia Extra Band 363 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Fiona McArthur , Rebecca Winters
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Erfahrung für Ihre Zwillinge“, versuchte Stacey ihn doch noch zu überreden.
    „Ich habe Ihnen einiges aus meiner Kindheit erzählt, das Sie an die Jungen weitergeben können.“ Luis stieg aus und nahm seinen Laptop an sich.
    Auch Stacey war ausgestiegen. Über das Wagendach hinweg schaute sie ihn eindringlich an. „Das ist nicht das Gleiche.“
    Luis runzelte unwillig die Stirn. „Die Arbeit kommt zuerst.“
    „Die Familie sollte an erster Stelle stehen“, widersprach Stacey.
    Er warf ihr einen ungeduldigen Blick zu. „Das kann man leicht sagen, wenn man alleinstehend ist. Ich dagegen muss den Lebensunterhalt für meine Familie verdienen.“
    Stacey biss sich auf die Lippe. Sie hätte den Mund halten sollen. Es stand ihr nicht zu, ihrem Arbeitgeber Ratschläge zu erteilen. Trotzdem konnte sie nicht schweigen. „Sie haben mit Ihrer Software Millionen verdient. Ihre Jungen müssten bestimmt nicht verhungern, selbst wenn Sie überhaupt nicht mehr arbeiten würden“, gab sie frustriert zurück. Da hatte er zwei wunderbare Kinder, die sich nichts sehnlicher wünschten als einen Vater, der Zeit mit ihnen verbrachte, und der hatte nur seine Arbeit im Kopf!
    „Haben Sie Nachforschungen über mich angestellt?“, fragte er leichthin, doch sein Blick war plötzlich voller Argwohn.
    „Auch wir prüfen die Referenzen unserer Klienten.“ Stacey öffnete die Autotür, um Pablo aus dem Auto zu helfen. Einen Moment später kletterte auch Juan heraus. „Okay, Kinder, stürzen wir uns ins Vergnügen.“ Ohne Luis noch eines Blickes zu würdigen, warf sie sich ihre Schultertasche um und ging mit den Kindern an der Hand davon.
    Der Markt war bereits gut besucht. Hausfrauen deckten sich mit Obst und Gemüse ein, Touristen suchten nach Souvenirs und Schnäppchen. Es herrschte eine Stimmung wie auf einem Volksfest.
    Stacey erstand drei Bananen für später und ging dann mit den Kindern die erste Reihe von Ständen entlang. Interessiert betrachteten sie die ausgestellten Waren. In der nächsten Reihe hatte ein Holzschnitzer seinen Stand, der Spielzeug, Bilderrahmen und andere hübsche Sachen anbot.
    „Machen Sie das alles selbst?“, fragte Stacey ihn, während die Zwillinge das Holzspielzeug bestaunten.
    Der Holzschnitzer war schon ziemlich alt. Sein Gesicht war faltig, die Hände von Arbeit gezeichnet. In der einen Hand hatte er ein merkwürdig geformtes Schnitzmesser, in der anderen einen fast fertigen Kolibri.
    „Es gibt einem alten Mann Beschäftigung“, sagte er. „Schenken Sie Ihren Jungen ein Spielzeug, Señora, und machen Sie uns alle glücklich.“
    Stacey lachte. „Warum nicht?“ Sie wandte sich an die Zwillinge und fragte sie in englischer Sprache, ob sie gern ein Spielzeug hätten. Beide suchten sich Autos aus. Der Preis war niedrig.
    Stacey fragte nach dem Kolibri.
    „Wenn Sie ein paar Minuten warten, ist er fertig“, sagte der Mann und machte mit seiner Arbeit weiter.
    Stacey und die Zwillinge schauten zu, wie er geschickt den zweiten Flügel fertig schnitzte. Anschließend ölte er den Vogel mit einem Lappen ein und betrachtete sein Werk prüfend.
    „Er ist wunderschön geworden“, sagte Stacey aufrichtig. Der Kolibri würde ein ganz besonderes Andenken an ihren Aufenthalt in Spanien sein.
    Stacey kaufte dem Mann auch noch ein paar Bilderrahmen ab. Er packte alles in Zeitungspapier ein und tat die Sachen in eine Tüte.
    „Ich will mit meinem Auto spielen“, forderte Juan, als sie weitergingen.
    Stacey fand, dass das keine gute Idee war. „Warte lieber, bis wir wieder zurück sind. Sonst verlierst du es noch, oder du lässt es fallen und jemand tritt darauf.“
    „Können wir was essen?“, bat Pablo. „Ich bin hungrig.“
    „Aber ja, mein Schatz.“ Sie holte die Bananen hervor und verteilte sie.
    Während sie aßen, schlenderten sie weiter und sahen sich die ausgestellten Waren an. Die Zwillinge hatten tausend Fragen, die Stacey geduldig beantwortete.
    Später setzten sie sich in ein Straßencafé, um etwas zu trinken. Es ging auf Mittag zu, und die Hitze wurde allmählich drückend. Bislang hatten sich die Zwillinge fabelhaft gehalten, doch jetzt verloren sie allmählich das Interesse an dem Markt.
    Während sie auf ihre Getränke warteten, durften die Jungen mit ihren neuen Holzautos spielen. Lächelnd schaute Stacey ihnen zu, wie sie mit den Spielzeugwagen über den Tisch fuhren und dabei Motorengeräusche nachahmten. Sie hatte keine Schwierigkeiten mehr, die beiden auseinanderzuhalten.

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