Julia Extra Band 363
Die Familie jubelte und gratulierte dem Paar.
Stacey hörte lächelnd zu. Ende der Woche würden weitere Verwandte eintreffen, und Marias Augen leuchteten vor Vorfreude. Ihr Geburtstag war eigentlich erst eine Woche später, doch wie sie erklärte, wünschte sie sich eine besonders lange Feier.
Nach dem Lunch brachte Stacey die Zwillinge nach oben, damit sie ihren Mittagsschlaf hielten. Sie waren vom Schwimmen und Spielen am Strand so müde, dass sie sofort einschliefen.
Stacey wollte gerade auf Zehenspitzen aus dem Zimmer gehen, als Luis plötzlich vor ihr stand.
„Schlafen die beiden?“, fragte er.
„Ja. Sie haben sich im Wasser ziemlich verausgabt. Und Sie werden überrascht sein, wie viel Spanisch sie schon können. Besonders Pablo hat ziemlich aufgeholt.“
„Man sagt ja, dass Kinder sehr schnell eine neue Sprache lernen.“ Luis schaute sie abwartend an. „Und was jetzt?“
„Was meinen Sie damit?“
„Ich hatte vor, den Nachmittag mit den Zwillingen zu verbringen. Aber da sie jetzt schlafen, weiß ich nicht, was ich anfangen soll.“
Stacey lachte leise. „Ich bin sicher, Sie werden eine Beschäftigung finden. Warum leisten Sie nicht Ihrer Großmutter Gesellschaft?“
„Sie hält ebenfalls ihre Siesta, wie der Rest der Familie. Kommen Sie doch mit mir zum Strand. Ich würde gern eine Runde schwimmen.“
Stacey zögerte nur kurz, dann stimmte sie zu. Mit Luis schwimmen zu gehen war sehr verlockend, auch wenn sie nur die Lückenbüßerin war, da alle anderen schliefen. „Ich ziehe mich rasch um und treffe Sie dann auf der Terrasse.“
Das Wasser war frisch, aber nicht kalt, als sie ins Meer hinaus wateten, bis das Wasser tief genug zum Schwimmen war. Kraftvoll stürzte Luis sich in die Fluten. Stacey hatte Mühe, mit ihm mitzuhalten, denn er war ein sehr guter Schwimmer. Erst nach einer ganzen Weile hielt er inne und begann, Wasser zu treten.
Stacey strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht. An ihren Wimpern glitzerten Wassertropfen.
„Einfach herrlich“, sagte sie begeistert. Sie wandte sich dem Strand zu, hinter dem sich die Villa erhob, umgeben von Bäumen und blühenden Sträuchern.
„Ich fange an, mich wie im Urlaub zu fühlen“, bemerkte Luis. Kurz ließ er seinen Blick über Staceys hübsches Gesicht wandern, dann schaute er zur Seite. Er hatte nicht vor, ihrer Anziehungskraft zu erliegen. Doch er musste zugeben, dass seine Gedanken sich immer häufiger mit ihr beschäftigten.
Bisher hatte sie noch nie die Grenzen überschritten. Er fand es angenehm, dass sie nicht mit ihm zu flirten versuchte. Bei anderen Frauen hatte er oft den Eindruck, dass sein Reichtum sie mehr anzog als seine Person. Es schien auch keine von ihnen begreifen zu wollen, dass sein Leben ihm so gefiel, wie es war. Stacey hingegen war irgendwie anders …
„Wer zuerst am Strand ist!“, rief sie und riss ihn damit aus seinen Gedanken. Mit raschen Bewegungen begann sie zum Strand zu schwimmen.
Luis gab ihr einen kleinen Vorsprung, bevor er ihr folgte. Trotzdem überholte er sie und erreichte den Strand ein ganzes Stück vor ihr.
„Gewonnen! Was bekomme ich zur Belohnung?“
Stacey schüttelte sich das Wasser aus den Haaren. Unbekümmert lächelte sie ihn an, und er lächelte zurück.
„Sie dürfen den Zwillingen heute Abend eine Geschichte vorlesen“, bot sie an.
„Das ist zwar eine nette Idee, aber keine echte Belohnung“, wandte er ein.
„Was schlagen Sie dann vor?“ Stacey ging auf den Sonnenschirm zu, unter dem ihre Handtücher lagen.
Einen Kuss, dachte er spontan, doch sofort verdrängte er diesen Gedanken wieder. Dazu würde er sich bestimmt nicht hinreißen lassen! Erstens wäre es vollkommen unpassend, und zweitens hatte er nicht vor, eine Affäre anzufangen.
Stacey warf ihm über die Schulter einen Blick zu. In ihren Augen blitzte es übermütig. „Wie wäre es dann, wenn die Zwillinge und ich Ihnen morgen das Frühstück ans Bett bringen würden?“
„Oh, wer könnte zu einem solchen Angebot Nein sagen?“ Luis war ihr zum Sonnenschirm gefolgt, doch plötzlich hatte er das Gefühl, etwas Abstand zu brauchen.
„Ich gehe noch mal ins Wasser“, sagte er und hechtete einen Moment später in die Wellen. Er schwamm so schnell er konnte, als könne er damit der Vorstellung entgehen, wie er Stacey im Arm hielt und ihre warme feuchte Haut an seinem Körper spürte. Das Bild ließ sich nur schwer vertreiben. Er versuchte es, indem er noch schneller schwamm und sich mit aller Macht
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