Julia Extra Band 364 (German Edition)
wunderbar. Vielen, vielen Dank.“ Sie ergriff seine Hände und drückte sie.
„Nichts zu danken“, erwiderte er fast verlegen.
„Was werden wir denn sehen?“, erkundigte sie sich neugierig.
„ Aida. Und sag jetzt bitte nicht, dass du mit deinen Eltern auch in Aida warst“, warnte Drakon, als er hörte, wie sie scharf den Atem einsog.
„Doch, das war ich.“ Geminis Mund zitterte, als sie jetzt, verblüfft über so viel Zufall, lächelte. „Das ist perfekt, Drakon. Absolut perfekt.“
Drakon war so hingerissen von ihrem Lächeln, dass es ihm für einen Moment die Sprache verschlug. Sie freute sich wie ein Kind.
„Kann ich jetzt das Abendessen servieren, Mr Lyonedes?“
Drakon schaffte es nur mit Mühe, seinen Blick von Gemini loszureißen, um sich dem Steward zuzuwenden. Erst in diesem Moment wurde ihm bewusst, dass Gemini immer noch seine Hände hielt, ohne dass er es bemerkt hatte. Wann wäre ihm so etwas schon einmal passiert?
„Was meinst du, Gemini? Wollen wir essen?“ Mit einem etwas bemühten Lächeln versuchte er, seine Hände aus ihrem Griff zu lösen. Dabei entging ihm nicht, dass sie rot wurde und seinem Blick auswich. Sie wirkte plötzlich verunsichert und vermied es weiterhin, ihn anzusehen, während sie den Steward informierte: „Ich möchte nur vorher noch kurz ins Bad.“
„Selbstverständlich, Miss Bartholomew“, gab Malcolm freundlich zurück. „Folgen Sie mir, ich zeige Ihnen den Weg.“
„So, jetzt ist es besser.“ Als Gemini an den Tisch zurückkehrte, hatte sie sich das Haar gebürstet und die Lippen nachgezogen. „Das ist bestimmt nur die Aufregung“, fügte sie lächelnd hinzu.
„Ich wusste gar nicht, dass du meine Gesellschaft so aufregend findest“, spottete Drakon.
Gemini verspürte einen leisen Stich der Enttäuschung, weil er während ihrer kurzen Abwesenheit zu seinem üblichen leicht sarkastischen Tonfall zurückgefunden hatte. Obwohl es natürlich nicht schaden konnte, wenn er sie daran erinnerte, mit wem sie es zu tun hatte.
„Das liegt wahrscheinlich nur an dem Champagner“, konterte sie.
Diese dunklen Augen wurden schmal. „Wahrscheinlich.“
„Hm, köstlich!“, sagte Gemini, als Malcolm die Vorspeise – Garnelen auf Spargelspitzen – servierte.
„Das Essen stammt von demselben Koch, der auch das gekocht hat, was du letzte Woche verschmäht hast“, klärte Drakon sie auf.
„Du musst einer seiner besten Kunden sein.“
„Gut möglich.“
„Heute jedenfalls werde ich jeden Bissen genießen.“
Er musterte sie forschend, dann wanderte sein Blick über ihren Hals und blieb auf dem tropfenförmigen Smaragd in der Vertiefung zwischen ihren Brüsten liegen. Offenbar hatte sie eine Schwäche für wertvollen Schmuck, genauso wie alle Frauen, die er kannte.
„Erstaunlich, dass dein Laden so viel abwirft, dass du dir so teuren Schmuck leisten kannst“, rutschte es ihm heraus. Doch als er ihren verletzten Gesichtsausdruck sah, hätte er seine Worte am liebsten sofort wieder zurückgenommen. Warum hatte er das jetzt gesagt? Um ihr wehzutun? Weil er plötzlich wieder einmal den Drang verspürt hatte, sie zurückzustoßen, Abstand zwischen ihnen zu schaffen? Das war aber wirklich nicht fair ihr gegenüber!
Gemini hatte sich wieder gefangen und fragte ruhig: „Was ist los?“ Sie lehnte sich zurück und musterte ihn eingehend. „Bereust du es schon, dass du mich eingeladen hast? Vielleicht solltest du dem Piloten sagen, dass er umkehren soll.“
„Mach dich nicht lächerlich“, fuhr er sie an. „Das war einfach nur so dahingesagt …“
„Ich weiß genau, was du denkst, und es war eben nicht einfach nur so dahingesagt.“ Sie blickte ihm offen in die Augen. „Das sind Erbstücke von meiner Mutter. Die Ohrringe waren ein Hochzeitsgeschenk meines Vaters an meine Mutter, das Armband hat sie zu ihrem zehnten Hochzeitstag von meinem Vater bekommen und die Halskette zum fünfundzwanzigsten.“ Gemini runzelte die Stirn, als sie hörte, dass ihr die Stimme brach. „Nach ihrem Tod hat mein Vater alles an mich weitergegeben. Nur ihr Verlobungsring, der …“ Sie verstummte, verärgert darüber, dass Drakon es geschafft hatte, ihr so intime Dinge zu entlocken. Noch mehr aber wurmte es sie, dass sie geglaubt hatte, sich verteidigen zu müssen, und dabei hatte sie Dinge gesagt, die sie besser für sich behalten hätte.
„Der was?“, hakte Drakon, plötzlich hellhörig geworden, nach.
Gemini wich diesem intensiven dunklen Blick aus und
Weitere Kostenlose Bücher