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Julia Extra Band 365

Julia Extra Band 365

Titel: Julia Extra Band 365 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Lynne Graham , Shirley Jump , Maisey Yates
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jemandem zu unterhalten, den es nicht mehr gab, verriet sie lieber nicht.
    Brody kam näher, und sie fragte sich kurz, wie es wäre, den Kopf an seine feste Brust zu schmiegen und ihm alle Sorgen und allen Kummer anzuvertrauen.
    Kate schüttelte den Kopf, über sich selbst gereizt. Der Arzt hatte sie nur nach ihren Essgewohnheiten gefragt. Er hatte sich nicht als Gesprächspartner angeboten, dem sie ihr Herz ausschütten durfte.
    „Wissen Sie, Kate, ich arbeite auch oft sehr lange und mache mir zu Hause dann nur ein Schnellgericht statt einer gesunden Mahlzeit“, gestand Brody.
    Sie lachte. „Sie halten sich also nicht an Ihre eigenen Ratschläge? Da kann man nur den alten Spruch zitieren: Arzt, heile dich selbst zuerst!“
    „Sie haben recht. Also: Lassen Sie uns zusammen essen gehen, danach können Sie sich wieder ans Backen machen, oder was immer Sie vorhaben“, drängte er. „An einem ungemütlichen Abend wie heute braucht man eine warme Mahlzeit und nette Gesellschaft.“
    „Mit Letzterem meinen Sie sich vermutlich selbst?“, fragte Kate und lächelte.
    „Probieren Sie mich aus, und entscheiden Sie dann selber.“ Er erwiderte ihr Lächeln. „Meine Sprechstundenhilfe findet mich erträglich, meine Großmutter lobt mich über den grünen Klee.“
    „Dazu sind Großmütter ja da, oder?“
    „Genau!“
    Kate überlegte kurz. Sie aß zwar zwei Mal pro Woche bei ihrer Großmutter, aber sonst begnügte sie sich oft mit einigen raschen Bissen, wenn sie neben der Arbeit kurz die Hände freihatte. Das war wirklich alles andere als gesund.
    „Na ja, hungrig bin ich schon“, gab sie schließlich zu.
    „Ich ebenfalls. Und ich möchte heute Abend nicht allein essen.“
    „Ich eigentlich auch nicht“, stimmte sie leise zu.
    Ihre Abende waren oft so einsam, dass sie sich in Gedanken oder sogar laut mit Andrew unterhielt …
    „Ganz in der Nähe gibt es ein nettes Restaurant mit dem hübschen Namen ‚Zur eisernen Bratpfanne‘. Waren Sie da schon mal?“, erkundigte Brody sich.
    „Ja. Die machen ein herrliches Hühnchen, in der Pfanne gebraten, mit viel Knoblauchbutter und Kartoffelpüree. Beim Gedanken daran läuft mir richtig das Wasser im Mund zusammen.“
    „Mir auch. Also, worauf warten wir noch? Auf zur ‚Eisernen Pfanne‘, okay?“
    Kate zögerte nur ganz kurz, dann entschied sie, dass die Arbeit noch ein bisschen warten konnte.
    „Okay!“, sagte sie, zog sich die Jacke an und nahm den Regenschirm.
    Als sie dann draußen war und sich umdrehte, um den Laden abzuschließen, fragte sie sich plötzlich, ob sie sich von dem gut aussehenden Arzt nicht nur zum Essen hatte überreden lassen. Sondern zu so etwas wie einem Date.
    Das Essen war so ausgezeichnet wie erwartet, aber Brody achtete kaum darauf. Kate hatte ihm vom ersten Augenblick an gefallen, und sie gefiel ihm von Mal zu Mal besser.
    Was damit begonnen hatte, die Person, von der Andrew immer so geschwärmt hatte, besser kennenzulernen, wurde unversehens zu etwas Größerem. Dabei war er doch hier, um sein Versprechen zu erfüllen, nicht um sich in Andrews Schwester zu verlieben!
    Kate trank einen Schluck Wasser und reckte leicht die Schultern. Sie hatte schon die Hälfte ihrer Portion verspeist, war also wirklich hungrig gewesen. Ja, dachte Brody, es war richtig, sie spontan zum Essen einzuladen. Eigentlich hatte er sich nur erkundigen wollen, wie es ihr ging. Aber sie hatte sofort sein Mitgefühl geweckt. Anscheinend vernachlässigte sie ihre eigenen Bedürfnisse, also musste sich jemand anderer ein bisschen um sie kümmern.
    „Ich habe vergessen, in welcher Fachrichtung genau Sie arbeiten“, bemerkte Kate, während sie einen Bissen Huhn auf ihre Gabel nahm.
    „Ich bin ein einfacher praktischer Arzt“, antwortete er. „Meine Patienten leiden an Erkältungen, Rückenschmerzen und verstauchten Knöcheln, die ich ihnen verbinde. Außerdem verpasse ich ihnen ihre Impfungen.“
    „Alles in allem sehr dankbare Aufgaben“, meinte sie und lachte.
    „Ja, wirklich!“, erwiderte er ernsthaft. „Ich habe in den vergangenen Jahren viele Menschen dazu gebracht, ein besseres, gesünderes und erfüllteres Leben zu führen.“ Er lächelte breit. „Vorausgesetzt, sie haben sich tatsächlich an meine Ratschläge gehalten.“
    „Was heißt, sie essen nicht ständig Junkfood und sitzen auch nicht stundenlang vorm Fernseher“, ergänzte sie.
    „Richtig! Alles in Maßen, sage ich immer. Meistens wissen meine Patienten ohnehin, was sie tun sollten.

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