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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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ausgesehen hast, als ich dich kennengelernt habe.“
    „Warum?“, fragte Lucy neugierig.
    „Weil ich mich nicht an dich herangetraut hätte. So, wie du heute Abend aussiehst, bist du für mich unerreichbar.“
    „Ich bin immer noch ich.“ Lucy war unbehaglich zumute. Seine Bewunderung grenzte ja an Verehrung!
    Das Gefühl, zu Recht empört zu sein, und die Vorfreude auf den Abend verschwanden während der Fahrt. Was soll das eigentlich? fragte Lucy sich, als sie sich dem großen Tor des Landguts näherten. Die ganze Idee war verrückt! Und gemein. Fest entschlossen, dem schrecklichen Bruder eins auszuwischen, hatte sie keine Sekunde lang in Erwägung gezogen, dass sie dabei vielleicht dem netten Bruder wehtat.
    Lucy schämte sich so sehr, dass sie nur noch den Gedanken hatte, auszusteigen und zurückzulaufen. Sie griff nach dem Sicherheitsgurt. „Halt an!“, schrie sie.
    Sofort bremste Ramon scharf, und Lucy, die sich abgeschnallt hatte, wurde gegen die Windschutzscheibe geschleudert.
    „Ist dir was passiert?“
    Lucy lehnte sich im Sitz zurück und rieb sich die Stirn. „Nein“, erwiderte sie.
    „Was hast du denn? Ich hätte langsamer fahren können, du hättest mich nur darum zu bitten brauchen“, scherzte er. „Du bist mit dem Kopf gegen die Scheibe geknallt.“
    „Nicht der Rede wert.“
    „Also? Wo liegt das Problem, abgesehen von meinem Fahrstil?“
    Sie blickte Ramon an und erkannte, wie beunruhigt er war. Ihre Schuldgefühle wurden noch stärker. Keinesfalls konnte sie so weitermachen, deshalb war es am besten, jetzt gleich alles zu gestehen.
    „Nein, mir geht es gut, aber ich bin ein Miststück!“ Nicht ein so großes Miststück, wie Santiago Silva dachte, aber viel fehlte nicht. „Es war ein Fehler, dich anzurufen. Es tut mir leid. Ich weiß, ich habe dich glauben lassen … Aber auf die Art bin ich nicht an dir interessiert …“
    Ramon war nicht so schockiert, wie sie erwartet hatte.
    „Ich habe mich schon gefragt … Du bist nicht in mich verliebt?“
    Sie warf ihm einen dankbaren Blick zu. „Es tut mir wirklich leid.“
    „Bist du sicher, dass du mich nicht liebst?“, fragte er lächelnd.
    Lucy musste lachen. „Bitte sei nicht nett zu mir! Ich fühle mich so schon schrecklich genug.“
    „Reg dich ab, ich werde es überleben. Ich bin früher schon zurückgewiesen worden.“ Ramon grinste. „Nein, noch nie. Ich frage mich, warum.“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Und warum hast du mich dann angerufen und gesagt, du hättest es dir anders überlegt?“
    „Ich war wütend, es sollte ein Denkzettel sein für …“
    „Für mich?“
    „Nein, natürlich nicht. Die Sache ist die, dass ich deinen Bruder getroffen habe, und er hat mich rasend gemacht.“
    „Santiago hat dich rasend gemacht?“, wiederholte Ramon erstaunt. Er sah ihre Augen vor Wut funkeln und wurde neugierig. Das war normalerweise nicht die Wirkung, die sein Bruder auf Frauen hatte. „Wann hast du Santiago getroffen? Was hat er denn getan?“
    „Ich bin ihm gestern begegnet und dann noch einmal heute Morgen.“ Einen Moment lang dachte Lucy daran, Ramon die Wahrheit zu erzählen, doch sie hielt sich zurück. Wie kam es, dass dieser Mann sie in eine engstirnige, rachsüchtige Frau verwandelte? Was hatte Santiago Silva an sich?
    Andere Leute hatten schon Schlimmeres von ihr gedacht und über sie gesagt. Warum war er ihr so unter die Haut gegangen?
    „Im Grunde war es nichts“, gab Lucy zu. „Dein Bruder hat mich gestern erkannt. Vor ein paar Jahren war ich …“
    „Ach, die Sache mit der einstweiligen Verfügung, meinst du.“
    Verblüfft blickte Lucy ihn an. „Du weißt davon?“
    Ramon lächelte amüsiert. „Natürlich.“
    „Aber woher?“
    Er schwenkte sein Smartphone. „Ich habe deinen Namen gegoogelt. Eigentlich wollte ich nachsehen, wie alt du bist“, gestand er. „Für den Fall, dass … Nicht, dass ich ein Problem mit einer Frau habe, die älter ist als ich“, fügte er hastig hinzu. „Tatsächlich ist so etwas doch heutzutage egal. Stell dir meine Überraschung vor, als ich nicht nur dein Alter, sondern auch den anderen Kram gelesen habe.“
    „Oh.“ Lucy kam sich dumm vor, weil sie die Möglichkeit nicht einkalkuliert hatte.
    „Also das“, Ramon zeigte mit einer schwungvollen Handbewegung auf die Seide, die sich wie eine zweite Haut an Lucys Körper schmiegte, „ist für Santiago, nicht für mich.“
    „Natürlich nicht!“ Sie ging in sich. „Na ja, nicht auf diese Art.“
    „Und was

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