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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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widerstrebend hinausschlurfte.
    Statt seiner Tochter zu folgen, schloss Santiago die Tür und kam näher.
    „Deine Frau ist bei einem Reitunfall gestorben“, begann Lucy verlegen. „Die Umstände … ich wusste nicht …“
    „Darüber brauchst du ja auch nicht Bescheid zu wissen.“
    Lass das Thema fallen war aus seinen Worten deutlich herauszuhören.
    „Fühlst du dich besser?“, fragte Santiago.
    Lucy nickte. „Ist Ramon wieder zu Hause?“
    „Nein, er ist noch im Krankenhaus. Der Arzt sieht in Kürze nach dir.“
    „Das ist nicht nötig. Mir geht es gut. Wenn man mir meine Sachen bringen könnte, werde ich …“ Lucy legte das Seidenkissen beiseite und wollte aufstehen.
    Santiago drückte ihr den Zeigefinger auf die Brust, und es genügte, um Lucy zurücksinken zu lassen. Als er sich vorbeugte und die Bettdecke wieder um sie feststeckte, atmete sie den Duft seiner Seife ein.
    „Du kannst mich nicht gegen meinen Willen hier festhalten!“
    „Stimmt. Immer vorausgesetzt, dass ich es überhaupt will.“ Santiago machte einen Schritt zurück und deutete mit einer schwungvollen Handbewegung zur Tür. „Von mir aus kannst du gern zur Finca laufen.“
    Weil sie dem leichten Sieg misstraute, musterte Lucy ihn mit zusammengekniffenen Augen und rührte sich nicht.
    „Ich bin sicher, Harriet wird sich auf ihrem Gipsbein um dich kümmern.“
    „Harriet!“, rief Lucy entsetzt. An ihre Freundin hatte sie überhaupt nicht gedacht.
    Obwohl er versucht war, sie noch ein bisschen länger zu triezen, sagte er beruhigend: „Nur keine Aufregung.“ Lucy wirkte, als wolle sie sofort aus dem Bett springen. Das Risiko würde er nicht eingehen, solange der Arzt sie nicht untersucht hatte. „Ein Mann versorgt die Tiere, und eine junge Frau aus dem Dorf hilft im Haushalt.“
    „Du hast dich um alles gekümmert?“
    „Harriet ist meine Pächterin. Wenn ich von ihrem Unfall gewusst hätte, dann hätte ich gleich Hilfe organisiert.“
    „Und ich wäre nicht hergekommen. Wir wären uns nie begegnet.“
    „In einer perfekten Welt“, stimmte Santiago zu und dachte bei sich, wie viel einfacher sein Leben vor ein paar Tagen noch gewesen war.
    Er hatte viel Böses zu ihr gesagt, doch seltsamerweise verletzte sie dies mehr als alles andere. Und es war nicht einmal eine Zurechtweisung. Er stellte lediglich eine Tatsache fest: Sie hatte ihm nur Scherereien bereitet.
    „Weinst du?“ Santiago hatte mit weiblichen Tränen noch nie umgehen können. Bestenfalls nervten sie, schlimmstenfalls wollten sie einen manipulieren. Normalerweise ignorierte er sie oder ging einfach weg.
    Aus irgendeinem Grund brachte er beides jetzt nicht fertig.
    „Nein“, erwiderte Lucy. „Mir geht es gut.“ Sie schniefte, hob trotzig das Kinn und sah jedoch ganz und gar nicht gesund aus. „Ich bedaure sehr, dass ich dir zur Last gefallen bin.“
    Santiago zuckte die Schultern. „Wenn mein Bruder dich nicht zum Reiten bei uns eingeladen hätte, wäre es nicht passiert. Deshalb ist es das Mindeste, was ich tun konnte.“
    „Sie ist doch nicht etwa auf Santana geritten?“, fragte Lucy.
    Einen Moment lang wurde Santiago starr, dann lachte er grimmig. „Magdalena hatte Angst vor Pferden.“ Letztlich hatte sie noch mehr Angst gehabt, dass er schlecht von ihr dachte. „Sie hätte sich nicht einmal zu Santana in den Stall gewagt. Die Stute, auf der sie saß, musste eingeschläfert werden. Die Stute hatte sich bei dem Sturz das Bein gebrochen.“
    „Aber wenn deine Frau Angst hatte …“ Lucy wurde rot. „Entschuldige, das geht mich nichts an.“
    „Du willst wissen, warum sie trotzdem ausgeritten ist? Weil ich zu ihr gesagt habe, sie solle ihre Ängste überwinden.“ Santiagos Gedanken kehrten zu dem Vorfall zurück, der der Tragödie vorausgegangen war.
    Es war Gabbys Geburtstag gewesen. Am Vortag hatte er eine Reihe von wichtigen Meetings abgesagt, um bei der Feier dabei zu sein. Schließlich nahm er seine Verantwortung als Vater ernst. In Anbetracht der folgenden Ereignisse hatte er seine Verantwortung als Ehemann jedoch weniger ernst genommen.
    Magdalena konnte gut organisieren, und die Party war für alle ein großer Spaß – außer für seine Tochter. Sie sah sehnsüchtig zu, während die anderen Kinder auf die Hüpfburg kletterten und auf dem ruhigen Shetlandpony ritten, das im Garten herumgeführt wurde.
    Als Santiago sie fragte, ob sie eine Runde reiten wolle, schüttelte Gabby den Kopf. „Das ist gefährlich. Mamá sagt, ich kann mir

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