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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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anzog. Wurde er rot? Aber nein, Santiago Silva doch nicht, erinnerte sie sich und verwarf den Gedanken. „Ich bin nur froh, dass ich heute Morgen schon wieder hier war.“
    Santiago blickte Lucy starr an. „Also wolltest du aus Sorge um das Tier nicht bleiben?“ Noch nie hatte eine Frau eine Einladung abgelehnt, in seinem Bett zu bleiben. Dass er den Vorfall nicht hatte abtun können, lag jedoch nicht daran, dass sein Ego verletzt oder dass er sexuell frustriert wäre. Santiago wusste, dass seine Unzufriedenheit tiefer ging.
    Der Kern des Problems war, dass er nicht länger nur eine flüchtige Affäre wollte. Wenn er das jetzt akzeptierte, musste er noch die Frage beantworten, was ihn denn zufriedenstellen würde, wenn eine Affäre mit Lucy es nicht tat.
    Das war Neuland für Santiago, und er hatte vor, sich erst einmal über seine Gefühle klar zu werden, bevor er mit Lucy darüber redete und es kein Zurück mehr gab. Andere hatten für die Fehler bezahlt, die er in der Vergangenheit gemacht hatte. Das durfte nicht wieder passieren.
    Angst haben nennt man das, spottete eine innere Stimme.
    „Ich habe es dir doch erklärt“, sagte Lucy.
    „So?“ Santiago strich ihr eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht und beobachtete, wie ihre bezaubernden blauen Augen dunkler wurden. Er neigte den Kopf und berührte mit den Lippen ihren Hals.
    „Ja.“ Erschauernd schmiegte sie sich an ihn.
    „Vielleicht habe ich nicht zugehört“, flüsterte Santiago an ihrem Mund. „Gut möglich, dass ich mit den Gedanken woanders war.“
    „Ich wollte bleiben“, gab sie nach einem leidenschaftlichen Kuss atemlos zu. „Aber ich …“
    Santiago zog sich zurück. „Du bist eine Verpflichtung gegenüber deiner Freundin eingegangen, und das respektiere ich.“ Was nicht hieß, dass es ihn nicht fürchterlich nervte. „Wenn der Gips ab ist und du ein freier Mensch bist …“
    „Ja …?“ Ihr Herz schlug schneller.
    „Dann besprechen wir die Situation noch einmal.“
    Lucy war enttäuscht, wusste aber, dass sie selbst schuld an dieser Enttäuschung war. Sie hatte sich Hoffnungen gemacht, weil sie sich in Santiago verliebt hatte. Das war schon verrückt genug. Sich einzureden, dass er ebenso empfand, wäre der helle Wahnsinn.
    „Großartig, ich kann es kaum erwarten.“ Sie nahm den Eimer und ging mit hocherhobenem Kopf weg, um zu beweisen, dass auch sie kühl und sachlich sein konnte.
    An der Tür holte Santiago sie ein. „Habe ich dich irgendwie verärgert?“
    Gespielt lässig zuckte Lucy die Schultern. „Nein, überhaupt nicht.“
    Leise fluchend folgte er ihr nach draußen auf den Hof und wäre fast gegen sie geprallt, weil sie abrupt stehen geblieben war.
    „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, hörte er sie murmeln.
    Zu viele Leute auf einmal, dachte er. Seine Tochter stieg aus dem Landrover seines Gutsverwalters, der Tierarzt aus seinem Auto und Harriet aus dem Multivan des Nachbarn. Santiago schaffte es, Gabby zurückzuhalten, bis der Tierarzt Muttertier und Junges untersucht und beide für gesund erklärt hatte. Dann zog sie Lucy in den Stall.
    Santiago hätte Lucy gern selbst zurück in den Stall gezogen, wenn auch nicht, um die Esel zu besuchen. Stattdessen musste er Harriets neugierige Fragen beantworten. Fragen, die deutlich machten, dass Lucy nicht mit ihrer Freundin über ihre Beziehung zu ihm gesprochen hatte.
    Erzählten sich Frauen nicht immer alles? Anscheinend war Lucy eine Ausnahme. So schnell, wie es höflich möglich war, entschuldigte Santiago sich und ging in den Stall, um seine Tochter zu holen.
    Gabby saß auf dem Geländer der Box und beobachtete mit strahlenden Augen das Fohlen und seine Mutter. „Das will ich später mal werden.“
    „Ein Esel?“, neckte Santiago seine Tochter.
    „Nein, Tierärztin, Blödmann!“
    „Ich bin sicher, du kannst alles werden, was du willst. Aber fürs Erste sollten wir nach Hause und Mutter und Kind in Ruhe lassen.“
    „Müssen wir?“
    „Ja.“
    Gabby seufzte. „Na gut.“ Sie lief zu Lucy und umarmte sie.
    Nicht sicher, wie Santiago darauf reagierte, dass seine Tochter ihre Zuneigung spontan zeigte, erwiderte Lucy die Umarmung nur flüchtig und sah ihn dabei nicht an. Ließ ihre nicht genau definierte Rolle solche Vertraulichkeiten zu?
    „Du kommst doch heute Abend zum Essen?“
    Diesmal schaute Lucy ihn an und hoffte, dass ihre hilflose Miene zu verstehen gab, dass Gabby das nicht auf ihr Betreiben hin gefragt hatte.
    „Ich habe Lucy zum Abendessen

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