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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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„Bitte“, fügte er etwas leiser hinzu.
    Sie sank auf den Stuhl zurück und betrachtete ihn misstrauisch.
    Mit wenigen Schritten war er beim Tisch und legte die Hände auf die Rückenlehne eines Stuhls. Er rang nach Worten, da er ihre Gefühle nicht verletzen wollte.
    Aber jetzt war sie ihm einfach zu nah, und ihm wurde bewusst, wie sehr er sich zu ihr hingezogen fühlte.
    Das orangefarbene Plisseekleid ließ ihre schmalen Schultern frei. Der Halsausschnitt war mit einem goldenen Band eingefasst. Dazu trug sie das lange kastanienbraune Haar offen und hatte die Augen mit einem rauchigen Grau betont. Wie eine Prinzessin aus einem Märchenbuch, die auf den tapferen Prinzen wartet, um mit ihm glücklich bis ans Ende ihrer Tage zu leben.
    Natürlich glaubte er nicht an Märchen. Dafür war er viel zu zielstrebig. Er hatte eine Mission zu erfüllen, die weit über Kadar hinausreichte. Sein Ziel war es, die Zukunft der Welt zu sichern.
    Vielleicht klang das hochtrabend. Aber wenn sein Vater trotz schlimmer Krankheit so viel erreicht hatte, dann musste ein gesunder Makin einfach noch mehr erreichen.
    Die Umwelt war verschmutzt, überall stiegen die Schulden in schwindelerregende Höhe, und die Armen, Kranken und Hungrigen litten am meisten darunter.
    In den letzten fünf Jahren hatte er sich mit mächtigen Vertretern der Musikindustrie und der Computerfirmen getroffen, um gemeinsam die Welt zu retten. Das Ziel hieß, allen Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen, die Kinder der Dritten Welt gegen Krankheiten zu impfen und weltweit Moskitonetze zum Schutz vor Malaria zu verteilen.
    Essen. Obdach. Bildung. Sicherheit.
    Das wollte er allen Kindern der Welt ermöglichen – sein Lebensziel.
    Hannah lenkte ihn von diesem Ziel ab. Das durfte er nicht zulassen.
    „Scheich Al-Koury, wollen Sie mich feuern?“
    Er wandte ihr den Kopf zu und spürte einen dumpfen Schmerz in seinem Herzen.
    Wenn nur dieses Kleid nicht gewesen wäre. Es betonte ihre festen Brüste und ließ ihn an Dinge denken, an die er nicht hätte denken sollen.
    „Nein“, sagte er heiser. „Ich will Sie lediglich in unser Londoner Büro versetzen.“
    Ihre Blicke trafen sich. Alles, was jetzt noch half, war ein eiserner Wille. „Wenn Sie unter diesen Umständen nicht länger für mich arbeiten wollen, verstehe ich das. Wenn ja, dürfen Sie sich auf eine neue Herausforderung in der Marketingabteilung für internationale Märkte freuen.“
    Jetzt war es heraus. Makin atmete auf. Endlich hatte er das Gefühl, wieder die Kontrolle erlangt zu haben.
    Hannah hob das Kinn und kniff die Lippen zusammen, erwiderte aber nichts.
    „Das ist eine Beförderung“, sagte er steif. „Man wird Ihnen eine Wohnung stellen, bis Sie etwas Passendes gefunden haben …“
    „Aber mir gefällt mein Job hier, bei Ihnen.“
    „Sie werden aber woanders gebraucht.“
    Ihre Lippen bebten, dann sah sie ihn flehentlich an. „Alejandro war ein Fehler, das gebe ich zu …“
    „Mit Alejandro hat das nichts zu tun …“
    „Es hat nur mit Alejandro zu tun“, rief sie, den Tränen nahe.
    „Sie verstehen mich falsch“, erwiderte er. Zu gern hätte er sie getröstet, aber er brauchte endlich ihr Einverständnis, dass sie die neue Stelle akzeptierte.
    „Ich bin nicht dumm“, sagte sie. In ihren Augen glitzerte es noch immer, allerdings jetzt vor Wut.
    „Nein, das sind Sie nicht.“
    „Warum also?“ Röte stieg in ihre Wangen, ihre Brüste hoben und senkten sich. „Viereinhalb Jahre lang habe ich Ihnen alles gegeben, habe Ihre Ziele zu den meinen gemacht und Ihre Interessen vor die meinen gestellt. Ich habe kein Privatleben, ja noch nicht einmal eine anständige Garderobe. In meinem Leben dreht sich alles nur um Sie.“
    „Umso besser, dass Sie nach London gehen.“
    Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu, der sein Verlangen zum Schweigen hätte bringen müssen. Stattdessen fühlte er sich erregt wie nie zuvor.
    Bei seiner Geliebten Madeline hatte er noch nie so empfunden. Sie war schlank, blond und äußerst intelligent. Zu dieser Sorte Frau hatte er sich immer hingezogen gefühlt. Er sorgte nicht nur finanziell für sie, sondern achtete stets darauf, dass sie beim Liebesspiel auf ihre Kosten kam. Natürlich wollte er, dass sie glücklich war, aber Liebe? Nein, die konnte er ihr nicht bieten.
    Es lag nicht an Madeline, sondern an ihm. Er war eben kein leidenschaftlicher Mann.
    Und doch hatte er in diesem Moment das Gefühl, er würde buchstäblich in

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