Julia Extra Band 366
Knie weich.
Alejandro war der Einzige gewesen, der sie geküsst hatte, in jener Nacht, als sie ihre Unschuld verloren hatte. Sein Kuss war fordernd gewesen und hatte ganz bestimmt kein Feuer in ihr entfacht. Bei Makin war das ganz anders. Sein Kuss ließ sie dahinschmelzen.
Ganz langsam löste sich seine Hand von ihrem Rücken und umfasste eine ihrer Brüste. Zu ihrer eigenen Überraschung hörte Emmeline sich vor Lust aufstöhnen. Das Geräusch war ihr peinlich, und sie versuchte, sich von Makin loszumachen. Doch er hielt sie fest und strich über eine ihrer harten Brustwarzen, sodass sie erzitterte und sich an ihn drängte.
Als er in einem erregenden Rhythmus an ihrer Zungenspitze saugte, wurde Emmeline heiß und feucht. Er hätte alles mit ihr machen können, solange er sie nicht losließ, solange er nicht aufhörte, sie zu küssen. Eine solche sinnliche Wonne, ein solches wildes Verlangen hatte sie noch nie empfunden. Er hätte sie gleich hier nehmen können. Er hätte ihr Kleid heben und seine Finger unter ihren Slip schieben und sie dort berühren können, wo sie vor Lust fast verging.
Er hätte sie ausfüllen können.
Konnte er etwa ihre Gedanken lesen? Er schob ihr Kleid hoch und ließ seine Hand über die nackte Haut ihres Schenkels gleiten. Sie erschauerte und schlang den Arm um seinen Nacken.
Wenn er sie doch endlich ausfüllen würde …
„Nein.“
Es war nur ein Wort, und doch brach es den Zauber. Gleichzeitig ergriff Makin ihre Hände und zog sie von seinem Nacken.
„Nein“, wiederholte er, obwohl sein Atem noch immer heftig ging. „Ich kann das nicht tun.“
Emmeline wusste keine Antwort. Noch immer pochte das Blut in ihren Adern, und zwischen ihren Schenkeln pulsierte ihr Verlangen.
„Das hätte nicht passieren dürfen“, fügte er hinzu. „Entschuldigen Sie. Es wird nicht wieder vorkommen.“
„Schon gut.“
„Nein, nichts ist gut. Ich habe eine Geliebte. Ich brauche Sie nicht dafür.“
Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, drehte er sich um und ging.
Verwirrt ließ Emmeline sich auf den nächsten Stuhl fallen.
Noch immer spürte sie seine Küsse auf ihrem Mund, die Hitze seines Körpers auf ihrer Haut. Noch immer roch sie seinen betörenden Duft, der sie an Sandelholz und Gewürze erinnerte. An seine Wüstenheimat – so warm und exotisch.
Doch dann hörte sie wieder seine Worte: Ich brauche Sie nicht dafür . Sie hätte vor Scham vergehen mögen.
Seine Worte taten ihr weh.
Emmeline atmete tief durch, stand auf und ging neben dem Pool auf und ab. Die Bewegung tat ihr gut, so konnte sie den Schmerz leichter verarbeiten.
Allmählich kam sie zu dem Schluss, dass der Scheich überreagiert hatte. Es war doch nur ein Kuss gewesen, mehr nicht.
Und doch …
Sie hielt inne und fuhr mit einer Hand zu ihrem Hals. Der Kuss war heiß und sinnlich gewesen. Erst durch diesen Kuss hatte sie begriffen, was sie sich von einem Mann wünschte.
Hunger. Feuer. Leidenschaft. Dabei hatte man ihr von klein auf eingetrichtert, dass nur schlimme Mädchen an solche Dinge dachten. Aber in seinen Armen kam sie sich nicht mehr vor wie ein schlimmes Mädchen.
In seinen Armen hatte sie sich schön, stark und liebenswert gefühlt, als sei sie etwas ganz Besonderes.
Wie konnte etwas, das sich so gut anfühlte, falsch sein?
Emmeline schluckte und strich das Kleid glatt. Allein das Gefühl, den weichen Stoff auf ihrer nackten Haut zu spüren, ließ sie wieder an das sinnliche Erlebnis mit Makin zurückdenken.
Selbst wenn seine harschen Worte sie zutiefst verletzt hatten, so war sein Kuss einfach wundervoll gewesen.
Mit wehmütigem Lächeln blies sie die Kerzen aus und ging ins Apartment zurück.
Sie schob gerade die Glastür zu, als es an der Tür klopfte. Kehrte Makin etwa zurück?
„Guten Abend, Miss Smith“, sagte der Angestellte aus der Küche, als Emmeline die Tür öffnete. „Scheich Al-Koury nimmt das Abendessen heute in seinem Zimmer ein und sagte, dass ich Ihnen Ihr Essen ebenfalls bringen soll.“
Emmelines Lächeln verschwand.
Der bittersüße Kuss war nicht für sie gedacht gewesen. Makin hielt sie ja für Hannah Smith.
Sein Kuss war für Hannah gedacht gewesen. Und wenn er es schon bedauerte, seine perfekte Assistentin geküsst zu haben, wie würde er dann reagieren, wenn er erfuhr, dass er in Wahrheit die verachtenswerte Prinzessin Emmeline d’Arcy geküsst hatte?
Sie unterdrückte ein hysterisches Lachen und tat das, was sie von klein auf gelernt hatte: Sie setzte
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