Julia Extra Band 366
Bienenschwarm. Viele flüsternde Stimmen, die sie mahnten, und gleichzeitig ein verräterisches Murmeln, das sie verführen wollte. Als würden tatsächlich zwei Personen in ihr existieren, beide verzweifelt darum bemüht, die Oberhand zu gewinnen – und keine trug den Sieg davon.
Es gab so vieles, das sie sagen wollte. Sie wollte ihm sagen, wie sehr es sie verletzte, dass sie immer noch nicht wusste, ob ihr sein besonderer Blick galt, oder ob er nur Larissa in ihr sah. Sie wollte ihm sagen, dass es eigentlich keine Rolle spielte, weil diese Verbindung besser, heißer, viel mehr war, als er je von einer anderen Frau bekommen würde.
Doch das Letzte, was sie in diesem Moment wollte, war, den Namen der anderen laut auszusprechen. Nicht in diesem Moment, wo er ihr so nahe war, sie ihn mit jeder Faser spürte. Sie könnte die Hand ausstrecken und seine Hitze spüren. Wollte ihm so verzweifelt beweisen, dass sie kein Gespenst war.
Sie war real. Genau wie er.
„Was willst du?“ Ihre Stimme klang zu leise, zu atemlos, um ihre zu sein. Ein sinnliches Lächeln ließ seine harte Kieferpartie weicher erscheinen und traf direkt in ihr Herz.
„Ich habe dir bereits gesagt, was ich will.“ Er hob die Brauen und bewegte die Hände, berührte sie jedoch nicht. Irgendwie wusste sie, dass ihre Zurückhaltung ihn kränkte. „Die Frage ist doch wohl eher, was du willst.“
Becca war selbst überrascht, dass sie lachte. Ein ausgesprochen lüsternes Lachen, tief und sinnlich, das einem weiblichen Teil tief in ihr entsprang, den sie bisher nicht gekannt hatte. Einem Ort, an dem sie mit diesem Mann ganz und gar nicht im Konflikt lag, sondern ihn einfach nur wollte, egal, wie sehr sie sich dagegen sträubte. Und deshalb lachte sie, sinnlich, anzüglich und beobachtete, wie seine Augen sich vor Begierde verengten.
„Ich denke, ich habe mich klar ausgedrückt“, sagte sie.
Er streckte die Hand aus und zog unten an ihrem Pferdeschwanz, sodass sie den Kopf zu ihm heben musste.
„Drücke dich noch klarer aus.“ Es war ein Befehl. Klar und prägnant. Und trotzdem schmolz sie noch mehr dahin.
„Ich war diejenige, die dich geküsst hat“, rief sie ihm in Erinnerung. „Aber du hast anscheinend keinen großen Wert auf diese Erfahrung gelegt.“
Und wenn es einen Grund dafür gibt? dachte sie plötzlich verwirrt. Was, wenn sie sich diese Hitze, diese Atemlosigkeit nur einbildete. Wenn all das nichts mit ihr zu tun hatte, sondern nur damit, wie sie aussah? Wie tief musste sie gefallen sein, dass es ihr nicht einmal etwas ausmachte, obwohl es ihr doch nicht egal sein durfte, sollte sie noch einen Funken Selbstachtung besitzen.
„Du solltest dir sicher sein, was du tust“, sagte er in seiner schonungslosen Art, mit seiner männlich tiefen Stimme, aus der pure Selbstsicherheit sprach. Mit der er sie so leicht zu besänftigen verstand. „Du musst dir vollkommen sicher sein, Becca. Weil ich mich mit halben Sachen nicht zufriedengebe. Oder mit einem Mal.“
Prickelnde Hitze breitete sich auf ihrer Haut aus und gab ihr das Gefühl, ihre Kleider seien plötzlich zu eng. Als ob sie explodieren würde. In Flammen aufgehen. In tausend Stücke zerspringen.
„Typisch“, brachte sie trotz der Hitze heraus, trotz des schmerzlichen Aufruhrs in ihrem Kopf und tief in ihrem Blut. „Du hast mich ja nicht mal richtig geküsst. Und trotzdem soll ich mich entscheiden, ob ich hier und jetzt mit dir schlafen will? Führst du so auch deine Geschäftsverhandlungen, Theo?“
„Und wie wäre es damit?“, gab er mit leichtem Lächeln zurück, ehe er seinen Mund auf ihren presste.
Theo küsste nicht nur. Theo … nahm sie in Besitz.
Hungrig und fordernd öffnete er den Mund und drückte sich noch näher an sie. Er vergrub die Hände in ihren Haaren und führte sie, während er von ihr kostete, sie lehrte, und mit jeder Berührung seiner Zunge dunkle, sinnliche Versprechen gab.
Und Becca wurde schier verrückt.
Ihre Arme umschlossen seine breiten Schultern, verschlangen sich in seinem Nacken. Sie bog sich ihm entgegen, die geschwollenen Brüste an seine muskulöse Brust gepresst. Sein Kuss ließ sie aufstöhnen, und dann brachte er sie völlig aus der Fassung, als er ihre Hüften gegen seine drückte.
Hart und groß. Und sie spürte, wie sie dahinschmolz.
Sie konnte ihm nicht nahe genug sein. Konnte sich nicht von ihm lösen. Und sie hatte die wilde Vorstellung, dass ihr ganzes Leben nur auf diesen Kuss zugesteuert war. Auf ihn.
„Theo
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