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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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sein. Nie war er sich einer Sache sicherer gewesen. Und dennoch musste ihm das immer noch egal sein.
    Denn er wollte dieses Aktienpaket haben. Er musste die Kontrolle gewinnen, die Macht, die er als Kind nie hatte. Er hatte nie aufgegeben, die ganze Zeit nicht. Jetzt konnte er nicht damit anfangen. Er hätte gar nicht gewusst wie.
    Unverständlicherweise kam ihm sein unbeugsamer Wille an diesem Abend wie ein Charakterfehler vor – und nicht wie seine größte Stärke.
    Becca sah ein letztes Mal in den Spiegel und drehte sich dann zu ihm um. „Dieser Mann wird doch merken, dass etwas nicht stimmt.“
    „Möglich.“ Theo zuckte die Schultern. „Aber du unterschätzt die Macht der Suggestion, Becca. Jeder wird denken, dass du die Frau bist, die du vorgibst zu sein. Einschließlich Van Housen.“
    „Du glaubst also allen Ernstes, dass ich diesen Mann davon überzeugen kann, ich sei jemand, den er schon sein ganzes Leben lang kennt?“ Sie klang skeptisch.
    „Das war doch der Sinn und Zweck der ganzen Übung, oder nicht?“ Seine Stimme klang kälter als beabsichtigt. Barscher.
    „Aber natürlich.“ Ihr Lächeln wirkte unsicher.
    „Du könntest ihr Zwilling sein“, sagte er und spürte plötzlich einen großen Druck in sich, eine entsetzliche Angst, der er nicht ausweichen konnte Er konnte nichts anderes tun, als sie ansehen und sie immer mehr verlieren, mit jedem Wort, das er sagte. „Ich selbst könnte dich mit ihr verwechseln.“
    Einen Augenblick sah er ihr Entsetzen, ehe es hinter ihrer gelassenen Fassade verschwand.
    Er hasste sich selbst. Wollte sie halten. All dem hier und jetzt ein Ende setzen, denn die einzigen, die sie damit verletzten, waren sie selbst.
    Doch er war kein Mann, der wusste, wie man verlor. Wie man etwas anderes tun konnte als gewinnen, um jeden Preis. Selbst um diesen.
    Selbst wenn der Sieg in seinem langen Kampf um Whitney Media bedeutete, dass er Becca verlor.
    Obwohl er nicht wusste, wie er ohne sie weiterleben sollte.
    „Na schön.“ Sie senkte den Blick, als könnte sie das, was sie in seinen Augen gesehen hatte, nicht mehr ertragen. „Wir sollten dann wohl gehen.“
    Die Fahrt zu Van Housens exklusiver Party, die in einem einschüchternden Club im West Village stattfand, war eine Qual.
    Becca war heiß und kalt zugleich. Wie im Fieber. Sie konnte das nicht. Sie konnte einfach nicht.
    Und trotzdem blieb ihr keine Wahl. Nicht nur, weil sie diesen verdammten Vertrag unterschrieben hatte, sondern weil sie wusste, wie sehr Theo sich diese Wertpapiere wünschte. Und dass er fest daran glaubte, sie zu brauchen, beinah so, als könnten sie ihn für seine Kindheit entschädigen. Und wenn es in ihrer Macht stand, ihm diesen Wunsch zu erfüllen, dann musste sie es tun.
    Egal, um welchen Preis.
    Aber, oh Gott, wie konnte sie das tun?
    „Du musst dafür sorgen, dass er dich nach der Party in sein Apartment mitnimmt“, sagte Theo, als der Wagen wegen all der Taxen, die sich die Avenue hinaufkämpften, langsamer fahren musste.
    „Ich weiß.“ Sie sah ihn nicht an. Angespannt saß sie da, blickte aus dem Fenster und redete sich trotz besseren Wissens ein, dass alles in Ordnung war. Dass es funktionieren würde, auch wenn sie selbst nicht daran glaubte.
    „Machst du das?“ Als er sich ihr zuwandte, fühlte sie sich wie an dem Tag, als sie sich kennenlernten und er sie mit diesem so kühl kalkulierenden Blick angesehen hatte. Sie wollte von ihm abrücken, aus Angst, sich ihm sonst in die Arme zu werfen und ihn anzuflehen, diesem Albtraum ein Ende zu setzen.
    Aber es war kein Albtraum, sondern eine von Theo bewusst herbeigeführte Situation. Dieser Abend hatte unweigerlich kommen müssen. Dieser Abend, an dem alles enden würde. Wie hatte sie das vergessen können?
    „Natürlich“, zischte sie in einem Anfall von Wut und Hoffnungslosigkeit, der sie mutiger klingen ließ, als sie sich fühlte. „Ich habe zugestimmt, mich für dich zu prostituieren, Theo. Und dabei bleibt es.“
    Eindringlich sah er sie an, doch sie wollte diesmal nicht klein beigeben, wollte seinem Blick standhalten. Plötzlich schien alles – die Welt, ihr Herz, der schreckliche Abend – davon abzuhängen, dass sie sich behauptete.
    „Ich habe dich nicht darum gebeten, dich zu prostituieren“, gab er scharf zurück.
    Sie legte den Kopf schräg. „Und was wird deiner Meinung nach dann passieren?“, fragte sie leichthin, obwohl sie Wut und Angst verspürte. „Was wird dieser Mann wohl erwarten, wenn er seine

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