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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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ihr. Und er gehörte ihr. Hier und jetzt.
    In diesem Augenblick liebte sie ihn mehr, als sie sich selbst eingestehen wollte.
    Als sie wieder aufwachte, fiel heller Sonnenschein durch die Fenster. Theo saß angezogen im Sessel und beobachtete sie.
    Das Lächeln, das jedes Mal automatisch auf ihrem Gesicht erschien, wenn sie ihn sah, verblasste, als sie seine grimmige Miene bemerkte. Sie setzte sich auf und zog das zerknüllte Laken um sich, weil ihr plötzlich kalt war. Warum war er wieder so kühl, nach all dem, was sie gemeinsam in der letzten Nacht erlebt hatten.
    Doch sie weigerte sich, ihn zu fragen, und sah ihn nur an. Schließlich straffte er die Schultern.
    „Die Zeit ist gekommen“, sagte er ausdruckslos. Doch sie glaubte der Maske, die er trug, nicht länger. Vielmehr sah sie hinter seinem fordernden Blick die Wut und den versteckten Ärger. „Heute ist Chip Van Housens Geburtstagsparty. Die perfekte Gelegenheit für dich, ihn zurück in sein Apartment zu locken und Larissas Letzten Willen zu suchen.“
    „Chip Van Housen“, wiederholte sie, als wollte sie den Namen auf der Zunge testen. „Ob er sich nicht gefragt hat, wo seine Geliebte die ganze Zeit gesteckt hat?“
    „Er fragt – und zwar laut und in unmissverständlicher Sprache“, gab Theo sachlich zurück. „Oft mehrmals am Tag. Und er glaubt nur zu gerne, dass meine rasende Eifersucht sie davon abhält, mit ihm Kontakt aufzunehmen.“
    „Gut.“ Sie räusperte sich und überlegte, warum er sie immer noch auf diese Weise ansah, als ob sie ihn im Stich gelassen hätte. Als wärst du für ihn bereits verloren, flüsterte ihr eine Stimme ein. Doch sie ignorierte die Stimme.
    „Heute Abend, Becca.“ Er klang hart, und sie redete sich ein, dass ihre Situation schuld daran war, da alles um sie herum in Scherben lag. Vielleicht waren auch sie beide schon in tausend Stücke zersprungen. Und trotzdem saßen sie hier, ruhig, überaus höflich. Während die Welt aufhörte sich zu drehen.
    Er räusperte sich. „Die Party ist heute Abend. Also dauert es nur noch ein paar Tage, bis du wieder heim nach Boston kannst.“
    Das war es also. Das Ende. Hier und jetzt. Und er sprach es so gefühllos aus, als wäre allein die Scharade wichtig, die sie aufführen sollte, und der Rest wäre nur dazu da gewesen, um die Zeit auszufüllen. Das Warten.
    So wie Helen ihr warnend gesagt hatte. Und wie sie es in ihren klareren Momenten selbst vermutet hatte.
    Es kostete sie all ihre Kraft, seinem Blick gleichmütig zu begegnen und ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern.
    Es spielte keine Rolle, dass ihr das Herz brach und ihr schier die Luft wegblieb. Denn sie hatte einen Vertrag unterschrieben. Alles andere war nur ein Tagtraum gewesen, denn sie kannte ihren Platz. Sie hatte ihn schon immer gekannt.
    Also zwang sie sich zu einem Lächeln.
    „Heute Abend“, wiederholte sie und versuchte, sich ihren Schmerz nicht anmerken zu lassen. „Endlich.“
    Dass sie sich am liebsten zusammengerollt und geweint hätte, das verschwieg sie.

12. KAPITEL
    Becca hat noch nie so wunderschön ausgesehen wie an diesem Abend, dachte Theo mit Verbitterung und einem nagenden Gefühl, das sehr nach Eifersucht schmeckte, obwohl er so etwas noch nie zuvor verspürt hatte. Lässig saß er in ihrem Ankleidezimmer in einem Sessel und sah ihr zu, wie sie letzte Hand an ihr Outfit legte. Nicht, dass sie Larissa nicht ähnlich sah – denn das tat sie. Vielmehr als das faszinierte ihn aber, dass sie eben eindeutig nicht Larissa war. Er spürte ihre Stärke, ihren Mut. Die Intelligenz und den Witz. All das ließ sie von innen heraus strahlen, was Larissa niemals vermocht hatte.
    Theo wollte sie auf eine Weise, wie er Larissa nie gewollt hatte. Und wie er es sich nie zuvor hätte vorstellen können, ehe er Becca getroffen hatte.
    Er wollte nicht, dass sie das tat. Mit jeder Pore seines Körpers protestierte er gegen diese Idee, obwohl er es war, der sie darum gebeten hatte. Er brauchte ihre Unterstützung.
    Er verstand sich selbst nicht.
    Ihre Garderobe war typisch Larissa, allerdings mit einer frischen Note. Das Kleid war gewagt und schien alles zu zeigen, ohne dabei wirklich etwas zu enthüllen. In dem schmeichelnden Stoff schien sie beinahe ätherisch. Unberührbar.
    Sie sah zum Anbeißen aus, und er wollte von ihr kosten. Sich an ihr laben.
    Wie konnte er sie da einem Schwein wie Van Housen überlassen? Selbst wenn es nur für eine kleine Weile war und einem bestimmten Zweck diente? Sie war

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