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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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ihre Festnetznummer.
    Ihre Mutter nahm ab. Im Hintergrund weinte ein Kind. Lorcan, dachte Erin besorgt. Ihr Sohn klang müde und bockig, und sie fühlte sich schuldig, weil sie nicht bei ihm sein konnte. Unter der Woche so wenig Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können, tat ihr weh, und sie genoss an den Wochenenden jede Minute mit den Zwillingen.
    „Leider werde ich heute erst spät nach Hause kommen“, erklärte sie Deidre Turner.
    „Was hast du vor?“, wollte ihre Mutter wissen.
    „Ich habe im Büro noch etwas zu erledigen“, log Erin.
    Sie legte auf, in dem Wissen, dass sie ihrer Mutter noch Rede und Antwort würde stehen müssen. Unter gar keinen Umständen durfte diese erfahren, dass Christo wieder in ihr Leben getreten war. Nicht auszumalen, wie ihre Mutter darauf reagieren würde. Noch heute musste sie sich Vorhaltungen anhören, wie unverantwortlich es von ihr gewesen sei, zwei Kinder in die Welt zu setzen, ohne sich zuvor einen Verlobungsring an den Finger stecken zu lassen. Doch sie konnte ihrer Mutter diese Denkweise nicht verübeln, schließlich war Deidre in einer Klosterschule von Nonnen unterrichtet worden. Außerdem war sie eine fürsorgliche Großmutter, und ohne ihre Hilfe hätte Erin niemals als alleinerziehende Mutter bestehen können.
    „Ich weiß immer noch nicht, was du von mir willst“, sagte Erin, als Christo vor dem teuersten Hotel der Gegend parkte. „Ich habe dich nicht bestohlen, aber bevor du mir die angeblichen Beweise nicht vorlegst, kann ich sie schlecht widerlegen.“
    „Einige der Überweisungen gingen direkt auf dein Konto. Also hör auf, die Unschuldige zu spielen“, gab Christo trocken zurück.
    „Ich will nicht mit dir zu Abend essen. Wie du ja weißt, haben wir uns nicht gerade in aller Freundschaft getrennt.“
    Er stieg betont lässig aus dem Wagen. „Du hast die Wahl: Entweder isst du mit mir und wir reden, oder ich gehe zu deinem Boss und händige ihm die Beweise aus.“
    Seine Stimme war so ruhig, dass Erin für einen Moment glaubte, sie hätte sich verhört. Als sie begriff, dass er ihr gerade unverhohlen gedroht hatte, wich das Blut aus ihrem Gesicht. Sie wusste nur allzu genau, wozu Christophe Donakis in der Lage war.
    Er bluffte nie, und wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, kämpfte er mit harten Bandagen, um sein Ziel zu erreichen. Wer ihn zum Feind hatte, hatte wahrlich nichts zu lachen. Wenn Christo überzeugt war, dass sie ihn bestohlen hatte, würde er nicht eher Ruhe geben, bis er sie für ihr Vergehen bestraft hätte.
    Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte Erin sich absolut hilflos. Zu viel stand auf dem Spiel. Sie musste an die Zukunft ihrer Kinder denken. Sie hatte schwer gekämpft, um dort anzukommen, wo sie jetzt war. Und sie würde alles daransetzen, ihre Position zu halten.

3. KAPITEL
    Erin betrat die Damentoilette des Hotels und ließ kaltes Wasser über die Handgelenke laufen, bis sich ihr Pulsschlag einigermaßen beruhigt hatte. Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich, als sie die Hände trocknete und in den Spiegel schaute. Warum sollte es Christo darauf abgesehen haben, ihr Leben zu ruinieren? Er hatte doch nichts davon …
    Oder war er einfach nur auf Revanche aus? Als sie sich das Haar kämmte, zitterten ihre Hände. Nur wenige Stunden mit ihm, und schon drohte sie in Panik zu geraten. Sie musste dringend auf der Hut sein, um nichts zu tun, was sie später bereuen würde. Tief durchatmen, befahl sie sich. Offensichtlich hatte er keinen ihrer Briefe gelesen, sonst wüsste er von den Kindern und würde sie in Ruhe lassen. Welcher Mann nahm so viel Mühe auf sich, um Ärger zu provozieren?
    Christo, antwortete eine innere Stimme, und mit einem Mal hatte sie noch einmal die erste Begegnung mit ihm vor Augen.
    Damals hatte Erin gerade ihre erste Stelle als stellvertretende Leiterin eines Erholungsheims angetreten. Elaine, eine Freundin aus der Universität, kam aus reicher Familie und besaß eine Eigentumswohnung. Als sie hörte, welche Schwierigkeiten es Erin bereitete, eine günstige Wohnung zu finden, bot sie ihr ein kleines Zimmer an. Obwohl dort lediglich ein Bett hineinpasste, fühlte Erin sich bei Elaine wohl. Außerdem hatte sie Zugang zu dem Schwimmbad, das im Erdgeschoss des vornehmen Stadthauses untergebracht war.
    Erin war immer eine begeisterte Schwimmerin gewesen und hatte in ihrer Schulzeit so manche Trophäe gewonnen. Obwohl der Sportlehrer ihren Eltern ins Gewissen geredet hatte, die talentierte Tochter zu

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