Julia Extra Band 367
vergeblichen Anrufe zurück, als sie ihm von den Kindern berichten und um seine Unterstützung bitten wollte. Aber warum sollte Christo nicht jetzt erfahren, dass er Vater von zwei Kindern war? Es kam nicht länger darauf an, wie er reagierte – schließlich hatte sie inzwischen einen Job und ein Dach über dem Kopf. Sie brauchte ihn nicht mehr.
Nachdem sie auf den cremefarbenen Ledersesseln in Christos Privatflugzeug Platz genommen hatte, bemühte sich Erin, wieder die Fassung zu erlangen.
Christo öffnete den Sicherheitsgurt und baute sich vor ihr auf. Erwartungsvoll sah er sie an.
„Ich habe Kinder“, sagte Erin unumwunden. „Zwillinge von etwas über zwei Jahren, ein Junge und ein Mädchen …“
Christo wirkte geschockt. „Kinder?“ , wiederholte er irritiert. „Wie kannst du Kinder haben?“
7. KAPITEL
„Ganz einfach: Ich wurde schwanger, und nach acht Monaten war ich Mutter“, sagte Erin knapp.
„Zwillinge?“ Die Verblüffung stand Christo ins Gesicht geschrieben.
„Ja, sie kamen zu früh auf die Welt. Meine Tochter Nuala hatte heute einen Unfall auf dem Spielplatz. Sie hat sich den Arm gebrochen und wird gerade operiert. Deshalb muss ich sofort nach Hause“, fuhr sie mit angespanntem Tonfall fort.
„Und du hattest nicht das Bedürfnis, mich etwas früher auf diese winzige Kleinigkeit hinzuweisen?“ Seine Stimme klang sarkastisch.
Erin blickte zu Boden. „Ich dachte, es würde dich nicht interessieren.“
„Mich interessiert eher, wer der Vater ist“, gab er zu. „Ist es Sam Morton?“
„Nein“, antwortete sie rasch. „Meine Kinder waren sehr klein, als ich Sam kennengelernt habe.“
„Warum muss ich dir schon wieder alles aus der Nase ziehen?“, fragte Christo ungeduldig.
„Weil du offensichtlich nicht die augenfälligste Schlussfolgerung ziehen willst.“ Trotzig hob sie das Kinn. „Lorcan und Nuala sind deine Kinder. Beschwer dich bitte nicht, dass du es erst jetzt erfährst! Es ist schließlich deine Schuld, dass du meine zahllosen Anrufe unbeantwortet gelassen hast.“
Starr sah er sie an, seine Lippen bebten zornig. „Meine Kinder? Sei nicht albern. Wie können die Kinder wohl von mir sein?“
„Auf ganz traditionelle Art“, antwortete sie schnippisch. „Eines Nachts, kurz vor unserer Trennung, hast du dich im Bett zu mir umgedreht und mich ohne Kondom geliebt. Natürlich kann ich den genauen Zeitpunkt nicht benennen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es in jener Nacht passiert ist.“
Christo war unter seinem dunklen Teint blass geworden. „Du willst mir also weismachen, dass du von mir schwanger geworden bist.“
„Trotz deiner Verdächtigungen gegen Toms kleinen Bruder hat es für mich keinen anderen Mann gegeben.“ Entschlossen sprang Erin vom Sitz auf. „Du bist der Vater meiner Kinder. Wenn du unbedingt willst, können wir einen Vaterschaftstest machen lassen. Für mich ist das jetzt unerheblich.“
Christo ging zur eingebauten Bar und goss sich einen Drink ein. Mit leicht zitternder Hand hob er das Glas an die Lippen und trank einen Schluck. „Nicht zu fassen.“
Er drehte sich zu ihr um, doch sein Blick war abwesend. Erin sprach seine Sinne an wie keine andere Frau. Er hasste sie für das, was sie ihm angetan hatte, und doch wollte er jedes Mal, wenn er sie ansah, sofort mit ihr ins Bett. Der Gedanke war leichter zu ertragen als die Vorstellung, dass sie von ihm schwanger geworden war. Hatte er nicht vor Kurzem einen ähnlichen Albtraum erlebt, der seine Ehe zerstört hatte? Und jetzt sagte diese Frau, die er sich so wenig als Mutter vorstellen konnte, ihm auf den Kopf zu, dass seine Vaterschaft unerheblich sei! Auf keinen Fall würde er zulassen, dass noch eine Frau ihm seine Rechte als Vater verweigerte.
„Du meinst, du hättest unzählige Male bei mir anzurufen versucht?“, fragte er, als er den ersten Schock verdaut hatte.
„Deine Assistentin richtete mir aus, sie habe Anweisungen, meine Anrufe nicht durchzustellen, und meinte, ich würde nur meine Zeit verschwenden.“
Abrupt stellte er das Glas ab. „Diese Anweisung habe ich nie gegeben!“
„Dann war es vermutlich eine böse Fee“, entgegnete Erin wütend. Sie erinnerte sich nur zu gut an die Demütigung, die sie damals empfunden hatte. „Außerdem habe ich dir mehrere Briefe geschrieben.“
„Die ich nie erhalten habe.“
Erin ging nicht weiter auf den Einwand ein. „Du hast die Nummer deines Handys ändern lassen, und so blieb mir nichts anderes übrig, als dich
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