Julia Extra Band 367
hatte.“
Erin nahm sein Gesicht in die Hände und küsste Christo zärtlich. „Das ist vorbei. Jetzt verbindet uns etwas viel Stärkeres, etwas, das …“
„… ewig halten wird“, beendete er den Satz.
Als er ihre leicht geöffneten Lippen mit einem fordernden Kuss versiegelte, schloss sie die Augen. Hitze und Verlangen stiegen in ihr auf, und zum ersten Mal gab sie sich ihren Gefühlen hin, ohne Angst vor dem Morgen.
Zwei Jahre später fand die feierliche Eröffnung von Christos erstem Wellness-Hotel auf Thesos statt. Das Luxushotel war an einem kleinen Privatstrand errichtet worden, umgeben von dichten Kiefernwäldern. Das Haus verfügte über den modernsten Komfort für den anspruchsvollen Gast und war bereits für sechs Monate im Voraus ausgebucht. Da Christo noch auf Geschäftsreisen war, hieß Erin die vielen geladenen Gäste willkommen. Vasos und Appollonia standen ihr dabei hilfreich zur Seite.
Erins Verhältnis zu dem älteren Paar hatte sich grundlegend geändert. Im Lauf der Zeit waren die schlimmen Erinnerungen allmählich verblasst, und Erins Groll hatte sich gelegt. Appollonia hatte sich von ihrem Nervenzusammenbruch vollständig erholt. Sie hatte eingestanden, dass es ihre größte Sorge gewesen sei, dass Christo ihr irgendwann auf die Schliche kommen und ihr niemals verzeihen würde. Natürlich plagten Appollonia noch immer Schuldgefühle, aber der freundliche Umgang mit Erin und den Zwillingen half ihr sehr, alles zu verarbeiten.
Schließlich hatte auch Vasos das Darlehen von Christo angenommen und die Firma retten können.
Jetzt posierte Erin in einem schimmernden silbernen Abendkleid für die Fotografen und winkte Sam Morton und seiner ehemaligen Sekretärin Janice zu, die am anderen Ende des Saals saßen. Sam wollte sich am nächsten Tag auf eine Kreuzfahrt mit seiner frisch angetrauten Braut begeben. Wie es schien, hatte Janice schon immer ein Herz für den ehemaligen Boss gehabt. Erst im Ruhestand war Sam aufgegangen, wie sehr ihm Janice fehlte. Ein gemeinsames Abendessen, bei dem er sich über die Entwicklungen in seiner alten Firma erkundigen wollte, hatte schließlich zu seiner zweiten Eheschließung geführt. Erin lächelte dem älteren Paar freundlich zu und wechselte dann ein paar Worte mit ihrer Mutter Deidre.
„Sie sehen bezaubernd aus, Mrs Donakis“, sagte eine tiefe Stimme hinter ihr.
Erin wirbelte herum. „Christo, seit wann bist du zurück?“
„Seit einer halben Stunde. Beim Umziehen muss ich einen neuen Rekord aufgestellt haben“, erklärte er lachend. „Aber nun bleibe ich sechs Wochen lang hier.“
Erin konnte sich an ihrem attraktiven Mann nicht sattsehen. In seinem dunklen Designeranzug sah er so umwerfend aus, dass selbst die Fotografin sichtlich nervös wurde. Erin kannte seine Wirkung auf Frauen nur zu gut, doch in ihrem Herzen wusste sie, dass er ihr ewig treu sein würde.
Jenny brachte die Zwillinge in den Festsaal. Nuala trug ein Prinzessinnenkleid und lief zu ihrem Vater, um es ihm vorzuführen. Dabei hielt sie den Rock in den Händen, als wolle sie einen Knicks machen.
Auf Aufforderung seines Vaters zog Lorcan die Hände aus den Hosentaschen, rannte aber im selben Moment auf die Palme zu, die im Foyer stand.
„Lorcan!“ Christo eilte ihm nach und bekam den Jungen gerade noch zu fassen, bevor er den Baum hinaufklettern konnte.
„Lorcan ist so ein Junge“, sagte Nuala und rollte die Augen.
Erins Mutter nahm die Kinder bei der Hand und brachte sie nach Hause.
„Wie unser Drittes wohl aussehen wird?“, sagte Christo und blickte zärtlich auf Erins kaum sichtbares Bäuchlein. „Ich kann die Geburt kaum abwarten“, gestand er.
Ein warmes Gefühl breitete sich in Erin aus, und nur die Anwesenheit der vielen Menschen hielt sie davon ab, sich in seine Arme zu werfen. Zunächst war sie sich nicht sicher gewesen, ob ein Baby in ihren übervollen Terminkalender passen würde, aber der Gedanke, dass Christo die ersten Jahre der Zwillinge verpasst hatte, hatte sie schließlich überzeugt. Mit Christo hatte sie einen Mann an ihrer Seite, der jede Entwicklung der Schwangerschaft interessiert verfolgte. Nie würde sie die Tränen in seinen Augen vergessen, als er das erste Ultraschallbild des Babys gesehen hatte.
Sie unterhielten sich mit verschiedenen wichtigen Persönlichkeiten und Geschäftsfreunden. Und Christo, der den ganzen Abend immer wieder zu seiner schönen Frau schaute, war sichtlich erleichtert, als sie sich endlich von den Gästen
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