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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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gut aussehenden Männern nicht. Und Sie sind für meinen Geschmack zu attraktiv.“
    „Und wenn ich hässlich wäre? Würden Sie mich dann auch nach meinem Äußeren beurteilen?“
    Ich seufzte entnervt. „Warum sind Sie überhaupt so scharf darauf, mit mir auszugehen?“
    „Ich möchte einfach nur nett sein.“
    „Das weiß ich zu schätzen, aber ich bin nur für einige Monate hier und würde unsere Beziehung gern aufs Berufliche beschränken.“
    „Die Vorstellung, dass wir eine Beziehung haben, gefällt mir“, meinte George. „Mit dem Beruflichen bin ich mir allerdings nicht so sicher. Geht es Ihnen immer nur darum, Frith?“
    „Solange ich hier bin, schon. Dieser Auftrag ist wichtig für mich“, informierte ich ihn. „Ich brauche unbedingt praktische Erfahrung und trage zum ersten Mal die Verantwortung. Außerdem ist dieses Projekt sehr wichtig für Hugh. Und er hat mir so viel Gutes getan, dass ich ihn nicht im Stich lassen möchte.“
    Ich blickte mich auf der Baustelle um und stellte mir vor, wie das Zentrum später aussehen würde. Mit den großen Glasfronten und der Holzverschalung sollte es sich harmonisch in die baumbestandene Umgebung einfügen.
    „Es wird schön aussehen“, fuhr ich an George gewandt fort. „Es ist ein teures Projekt, aber ich schätze, Lord Whellerby möchte, dass Whellerby Hall das renommierteste Konferenzzentrum im Norden wird.“ Bisher war ich Lord Whellerby noch nicht begegnet, doch ich hatte den Eindruck, dass er scharfsinnig und vernünftig war – anders als sein Verwalter!
    George war meinem Blick gefolgt und dabei auf den Füßen auf und ab gewippt. Die leichte Brise zerzauste sein Haar, das im Sonnenlicht golden schimmerte. Obwohl sein dicker Pullover schon bessere Tage gesehen hatte und seine Stiefel schlammbespritzt waren, sah er aus, als würde er für ein Countrymagazin posieren.
    „Er musste etwas unternehmen“, berichtete er. „Diese alten Herrenhäuser sind im Unterhalt sehr teuer. Roly ist fast ohnmächtig geworden, als er die erste Heizkostenabrechnung gesehen hat!“
    „Weiß Lord Whellerby, dass Sie ihn Roly nennen?“, erkundigte ich mich missbilligend. Obwohl jener regelmäßig Berichte über den Baufortschritt verlangte, war er noch nie vor Ort gewesen.
    „Wir sind zusammen zur Schule gegangen“, antwortete George. „Er kann sich glücklich schätzen, wenn ich ihn nur so nenne!“
    „Oh“, meinte ich enttäuscht. „Ich dachte, er wäre ein älterer Herr.“
    „Nein, er ist zweiunddreißig. Er hatte nie damit gerechnet, das Anwesen einmal zu erben. Der letzte Lord Whellerby war sein Onkel, und eigentlich hätten sein Sohn und dann dessen Sohn es erben müssen. Aber es haben sich mehrere Familientragödien ereignet, und deshalb ist es auf Roly übergegangen.“
    „Das ist sicher schwer für ihn gewesen.“ Noch immer fiel es mir schwer, mir Lord Whellerby als jungen Mann vorzustellen.
    „Ja, das war es. Es ist ein großes Anwesen. Außerdem hat er vorher noch nie auf dem Land gelebt. Er hatte richtig Angst vor der Verantwortung, und ich kann es ihm nicht verdenken“, bemerkte George.
    „Oh.“ Besorgt stellte ich fest, dass am Himmel Wolken aufzogen. Die frische Brise wehte mir ständig das Haar ins Gesicht, und ich wünschte, ich hätte es zusammengebunden. Mein feines, glattes braunes Haar ist übrigens eine weitere Geißel für mich. Da ich es schlecht frisieren kann, trage ich es meistens offen.
    „Sind Sie beide gleichzeitig hierhergekommen?“, fragte ich.
    „Nein, kurz nacheinander. Roly hatte mit dem Anwesen auch einen Verwalter geerbt, und der hat ihm seine Grenzen aufgezeigt. Ich hatte zu der Zeit … sagen wir mal, nichts zu tun. Und so hat Roly mir vorgeschlagen, ihm für eine Weile Gesellschaft zu leisten. Als der Verwalter dann gekündigt hat, hat er mich gefragt, ob ich den Job möchte.“ George lächelte und breitete die Hände aus. „Und nun bin ich hier.“
    Das konnte ich mir gut vorstellen. George gehörte zu den Menschen, die einen Job eher wegen ihrer Beziehungen als wegen ihrer Fähigkeiten bekamen. Und genau das bestätigte er mit seinen nächsten Worten.
    „Niemand sonst würde mich einstellen“, fügte er hinzu.
    Ich stieß einen missbilligenden Laut aus. „Trotzdem sollten Sie Ihrem Arbeitgeber etwas Respekt entgegenbringen und ihn Lord Whellerby nennen.“
    „Sagen Sie etwa Mr Morrison zu Hugh?“
    „Das ist etwas anderes. Er ist zum Beispiel kein Lord.“
    Demonstrativ schüttelte er den Kopf.

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