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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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gemeinsam.
    – ENDE –

Heiße Küsse – kaltes Herz

PROLOG
    Reith Richardson knallte den Hörer auf und fluchte leise.
    Seine Sekretärin Alice Hawthorn, grauhaarig und gut fünfzig, zog die Brauen hoch. „Frank Theron?“, fragte sie lediglich.
    „Genau.“ Reith biss sich auf die Lippe. „Für ihn bin ich ein Niemand, ein Mensch niederer Ordnung, der nicht einmal das Recht hat, die Straße zu seinem vergötterten Weingut zu fegen. Daran ändert weder der drohende Zusammenbruch seines Wirtschaftsimperiums etwas noch die Tatsache, dass ihm bis jetzt keiner außer mir eine rettende Lösung angeboten hat.“
    Nachdenklich lehnte sich Alice in ihrem Stuhl zurück. „Die Therons gehören zur Creme der Gesellschaft, ihre Güter Balthazar und Saldanha sind die größten weit und breit. Die Familie ist äußerst traditionsbewusst und voller Stolz auf ihren riesigen Landbesitz.“
    „Und genau dieser Stolz wird ihr Untergang sein.“ Reith legte die Unterlagen auf seinem Tisch ordentlich zusammen und reichte sie seiner Sekretärin. „Alice, ich überlasse die Therons ihrem Schicksal. Ich ziehe mein Angebot zurück.“
    Alice ging mit den Akten zur Ablage. „Die Tochter ist eine echte Schönheit“, meinte sie beiläufig, während sie einen Ordner aus dem Regal zog. „Sie müsste jetzt zweiundzwanzig sein.“
    Reith zuckte die Schultern. „Dann muss sie sich eben einen reichen Mann angeln, der die Familie vor dem Niedergang rettet.“
    „Sie hat auch noch einen Bruder, den einzigen Sohn und Erben.“
    „Ich weiß, ich habe ihn sogar schon getroffen. Bestes Internat, Eliteuniversität, erstklassiger Polospieler und erfolgreicher Pferdezüchter – aber keinerlei Geschäftssinn.“ Reith lächelte ironisch. „Für ihn eine gesellschaftlich ambitionierte Pferdenärrin zu finden, die in Geld schwimmt, wäre natürlich auch eine Möglichkeit.“
    Alice heftete das letzte Dokument ab und lachte. „Wo bist du die nächsten Tage? In Perth oder in Bunbury?“
    „Wahrscheinlich in Bunbury, dort steht ein Hengst, der mich interessiert.“ Stirnrunzelnd blickte sich Reith im Raum um. „Alice, irgendwie gefallen mir die Bilder nicht, die sich unser Innenarchitekt ausgesucht hat. Impressionisten und Seestücke sind wirklich eine gewöhnungsbedürftige Mischung!“
    Alice zuckte die Schultern. „Dann nimm dir doch ganz einfach Zeit, und suche die Bilder für dein Büro nach deinem eigenen Geschmack aus.“
    „Danke für den guten Ratschlag“, erwiderte er sarkastisch, ging zum Fenster und blickte hinaus.
    Gedankenverloren betrachtete Alice seinen Rücken. Dass eins seiner Übernahmeangebote abgelehnt wurde, war für Reith die absolute Ausnahme. Seine Vorschläge waren stets bis ins letzte Detail ausgearbeitet und wurden genau zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Auf diese Weise hatte es Reith von einem bescheidenen Startkapital, das er durch geschickten Handel mit Minenaktien gewonnen hatte, zu einem Riesenvermögen gebracht.
    Ganz anders dagegen die Therons. Sie entstammten einer alten französischen Hugenottenfamilie, die nach Südafrika ausgewandert war und es dort durch Landwirtschaft zu Reichtum und Ansehen gebracht hatte. Wie ihren Vorfahren lag auch den Therons, die es von Südafrika nach Australien getrieben hatte, der Weinbau im Blut, und wie es in ihrer Familie Tradition war, zeichneten sie sich durch Stolz und Standesbewusstsein aus.
    Reith Richardson dagegen war im australischen Outback aufgewachsen, wo sein Vater auf einer Farm gearbeitet hatte …
    Energisch schob Alice den Ordner ins Regal – sie würde ihn nicht mehr benötigen. Wünschte sie manchmal nichts sehnlicher, als zwanzig Jahre jünger und für ihren Boss attraktiv zu sein, waren ihre Gefühle für ihn momentan ausgesprochen mütterlich. Sie wünschte Reith einfach weniger Arbeit und mehr Spaß am Leben!
    Was er brauchte, war vor allem eine Frau. Nicht, dass es ihm an Bewunderinnen gemangelt hätte, sein dunkler athletischer Typ und sein markantes Gesicht machten ihn zum Idealbild eines Mannes. Doch Reith sträubte sich dagegen, eine längerfristige Beziehung einzugehen. Ob es daran lag, dass er seine erste Frau auf so tragische Weise verloren hatte?
    Das Klingeln des Telefons riss Alice aus ihren Gedanken, schnell griff sie zum Hörer. So bekam sie nicht mit, wie Reith sich wieder setzte, um das Foto auf seinem Schreibtisch zu betrachten.
    Das Foto zeigte keine Frau, sondern einen blonden sommersprossigen Jungen – Darcy Richardson, Reiths

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