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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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noch in diesem Jahr heiraten.“
    Kiki runzelte die Stirn. „Heißt das, dass er heiraten muss ?“
    Elise nickte. „Es steht in der königlichen Verfassung, dass der Thronerbe bis zu seinem vierzigsten Geburtstag heiraten muss.“
    Dann war Stefano also neununddreißig, zehn Jahre älter als sie. Kiki hatte nicht gewusst, dass der Altersunterschied zwischen ihnen so groß war. Aber wann hatten sie auch in Ruhe darüber gesprochen, dass er mit vierzig heiraten musste und nur noch ein Jahr Zeit dafür hatte? Stattdessen hatten sie miteinander geschlafen. Oft.
    Kiki begann vor sich hin zu träumen und rief sich rasch zur Ordnung. Man bekam schließlich nicht jeden Tag eine private Schlossführung. Sie versuchte, sich zu konzentrieren, als sie durch ein gewaltiges Steinportal in eine Marmorhalle traten, die von innen zu leuchten schien. Ihre Schritte verhallten unter der Decke, die mit Ölgemälden zu Seefahrermotiven ausgemalt war.
    In der nächsten Stunde öffnete Elise Tür auf Tür zu üppig ausgestatteten Räumen mit goldenen Möbeln und großartigen Gemälden in schweren Rahmen. Manche Bilder bedeckten die ganze Wand, und auf den Böden lagen kostbare Orientteppiche. Dagegen wirkte der Thronsaal mit den beiden Porträts eines Mannes und einer Frau, den mit roter Seide bespannten Wänden und dem riesigen Kamin fast schlicht.
    „Hier hat der gegenwärtige Prinz, Paulo III., geheiratet, und das ist die verstorbene Prinzessin Tatiana.“ Elise seufzte. „Sie war eine wunderbare Frau.“
    Kiki betrachtete Stefanos Mutter, die dieselben klugen grauen Augen hatte wie ihr Sohn. „Was für eine schöne Frau.“
    Elise nickte und führte sie zurück in die Halle. „Aber die offiziellen Räumlichkeiten sind nicht besonders gemütlich. Sie sind eigentlich nur für öffentliche Anlässe da.“ Mit der Hand deutete sie auf eine Treppe. „Kommen Sie mit, dort geht es zu den Wohnräumen der Familie. Hätten Sie vielleicht gern eine Tasse Tee?“
    „Danke, sehr gern.“ Kiki war ein bisschen überwältigt. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass Stefano sich in ihrer Zweizimmerwohnung wohlgefühlt hatte. Und doch, als sie zusammen gewesen waren, war sie sich sicher gewesen, dass er nirgendwo anders hatte sein wollen.
    „Das alles zu unterhalten verschlingt sicher Unmengen von Geld.“
    Elise runzelte die Stirn. „Der Erhalt des Schlosses ist eine Pflicht und ein Privileg.“
    Natürlich. So war das wohl bei königlichen Familien.
    Sie traten durch eine Glastür, und plötzlich war es viel gemütlicher.
    „Oh, wie schön!“ Kiki bewunderte einen Wintergarten voller Grünpflanzen zu ihrer Linken, in dem ein paar Sofas voller bunter Kissen standen. Rechts schmückte moderne Kunst die Wände.
    „Das hat Stefanos Mutter eingerichtet.“
    „Sie hatte einen sehr guten Geschmack.“
    Elise seufzte geschmeichelt. „Unser kleines Land kann von Glück reden, dass die Herrscherfamilie Geschmack hat und reich ist.“
    Interessiert sah Kiki sich um.
    „Das Vermögen der Familie stammt aus der Zeit, ehe die Dogen in Venedig ihre Reichtümer gesammelt haben. Ein entfernter Onkel der Familie war mit Marco Polo befreundet, sodass die Insel zu einem Außenposten der Handelsroute wurde und mit Seide und Gewürzen reich geworden ist.“
    Elise deutete auf eine Sammlung antiker Gefäße. „Aber seit der Antike gab es immer einen Arzt in jeder Generation. Der erste Prinz von Aspelicus erhielt die Krone, weil er den ältesten Sohn eines italienischen Königs von einem gefährlichen Fieber geheilt hat.“
    Kiki lächelte – Elise liebte Geschichte offenbar wirklich.
    „In jeder Generation wird einer Arzt. Ich glaube, Prinz Stefano wollte Ihnen heute Nachmittag das Krankenhaus zeigen.“
    „Er hat so was erwähnt.“
    „Prinz Stefano leistet großartige Arbeit.“
    In Elises Stimme schwang ein besonderer Ton mit, und rasch drehte Kiki sich zu der Frau um.
    „Für Sie persönlich?“
    „Meinen Sohn. Ich hatte eine Reihe von Fehlgeburten, und als endlich mein Sohn geboren wurde, hatte er eine Hasenscharte. Prinz Stefano hat seine Entstellung mit plastischer Chirurgie hinbekommen. Es war ein Wunder.“ Ihr Gesicht leuchtete.
    Fehlgeburten. Kiki konnte den Schmerz der Frau nachfühlen. „Wie schön, Elise.“
    Die Frau nickte. „Er arbeitet nicht nur für diejenigen, die er kennt, sondern behandelt jedes Kind, das irgendwie entstellt ist. Er ist ein toller Mann.“
    Kein Wunder, dass Stefano gewollt hatte, dass sie viel Zeit mit Elise

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