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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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Augen.
    „Hättest du Mikey die Schuld gegeben, wenn er es genauso gemacht hätte?“
    Stefano schlug die Augen auf. „Natürlich nicht.“
    Zärtlich sah Kiki ihn an. „Dann ist es vielleicht an der Zeit, dass du dir selbst verzeihst.“
    „Ich habe Angst, dass ich dazu verurteilt bin, diejenigen zu verletzen, die ich liebe.“
    Kiki nickte, ergriff seine Hand, streichelte sie und drückte sie schließlich an ihr Herz. Jetzt verstand sie ihn viel besser.
    „Das ist das Dilemma. Vielleicht solltest du das loslassen, was du nicht mehr ändern kannst. Glück braucht keine Perfektion. Theros wirkt sehr glücklich.“
    Stefano sah auf ihre Finger hinunter und spürte, wie die Last auf seinen Schultern leichter wurde. Er dachte an Theros und lächelte. „Er ist glücklich, wenn ich ihn nicht gerade ausschimpfe.“
    Kiki gab ihn frei. „Dann lass los. Du kannst nicht alles kontrollieren.“
    Wie machte sie das? Wie schaffte sie es, ihn dahin zu bringen, wo er Frieden fand, obwohl er sein Leben lang Schuldgefühle gehabt hatte?
    Die Standuhr begann zu schlagen – Mitternacht. Kiki wurde bewusst, dass in diesem Moment der Tag anbrach, der ihr so bevorstand. Aber Stefano war nicht bei ihr, auch wenn er neben ihr saß.
    Sie stand auf. Himmel, war sie müde. Es gab so vieles, worüber sie nachdenken musste. An diesem Abend würde sie das machen, was sie eben Stefano geraten hatte: loslassen und die Dinge akzeptieren.
    „Geh jetzt bitte, ich bin müde und kann nicht mehr nachdenken.“
    Kiki wusste, dass er ihren Rückzug spürte. „Und wenn ich nicht gehen will?“, fragte er überraschend.
    Seufzend drehte Kiki ihm den Rücken zu, sie hatte keine Energie mehr zu kämpfen. „Dann kann ich es nicht ändern“, erwiderte sie und ging weg.
    Nach einer langen, gefühlsgeladenen Unterhaltung mit ihrem Kopfkissen verbrachte Kiki eine unruhige Nacht. Elise weckte sie schließlich mit Kaffee, Croissants und der Nachricht, dass die Kosmetikerin gleich da sein würde. Kiki stand ein langer Tag voller offizieller Termine bevor.
    Immer wenn ihr einfiel, was für ein Tag war, verdrängte sie den Gedanken.
    Die wirklich schlechten Nachrichten kamen mit dem Frühstück: Sie musste zusammen mit Prinz Paulo im Konvoi fahren.
    Schlecht gelaunt nippte Kiki an ihrem Tee. Worüber sollte sie nur mit ihm reden? Aber vielleicht unterhielt man sich ja nicht mit dem Kronprinzen – andererseits wäre eine Stunde missbilligenden Schweigens wie eine chinesische Foltermethode. Als Kiki schließlich in die Staatskarosse stieg, war sie mehr denn je überzeugt, dass diese Art Leben nichts für sie war. Der Kronprinz musterte sie mit unergründlicher Miene, sodass sie nicht sagen konnte, ob er guthieß, was er sah.
    „Guten Morgen, Dr. Fender.“
    „Guten Morgen, Prinz Paulo.“ Kiki setzte sich.
    „Haben Sie gut geschlafen?“
    Offenbar unterhielt man sich doch, und Kiki entspannte sich ein wenig. Wenn sie sich ausgeweint hatte, ging es ihr immer besser. „Es war anders als auf dem Schiff.“
    „Natürlich.“ Der Prinz richtete den Blick auf die Straße und schwieg.
    Kiki seufzte. Das war es wohl schon.
    Wie hatte sie nur in einer Staatskarosse neben einem alten Despoten mit Krone landen können?
    „Darf ich fragen, warum ich Sie heute begleite, Prinz Paulo?“
    Erneut wandte der Prinz sich ihr zu. „Weil Stefano es nicht tut. Er vernachlässigt seine königlichen Pflichten allzu oft wegen seiner Liebe zur Medizin.“ Er sah aus dem Fenster. „Und gucken Sie sich an, was daraus geworden ist.“
    Kiki fand die Bemerkung unfair. Sah er denn nicht, was Stefano Gutes tat? Es war bewundernswert, mit welcher Hingabe er sich seinen Patienten widmete, auch wenn sie dabei ausgenommen war.
    Kikis Augen wurden schmal. „Ihr Sohn rettet Leben. Gab es nicht immer schon einen Arzt in jeder Generation Ihrer Familie?“
    Der Prinz drehte sich um, ganz Monarch. Wütend sah er sie an. „Warum maßen Sie sich an, mir meine eigene Familiengeschichte zu erzählen?“
    Seltsamerweise machte er Kiki keine Angst. Eine innere Stimme sagte ihr, sie sollte ihn ruhig herumpoltern lassen.
    Sie könnte jetzt sagen, dass sie immerhin die Frau war, die mitspielte, um den guten Namen der Familie zu retten. Aber sie wollte sich diesen Mann nicht zum Feind machen.
    „Verzeihung, Euer Hoheit.“
    Aber sie wussten beide, dass er sie nicht einschüchterte, und Kiki dachte, dass sie einen Schimmer von Respekt in seinem Blick gesehen hatte.
    „Ich muss sagen, dass er ein

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