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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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in ihre traurigen Augen. „Es tut mir so leid“, sagte er. Dann seufzte er. Warum tat er bei dieser Frau immer nur das Falsche? „Es ist unverzeihlich, was ich dir angetan habe.“ Er zuckte zusammen, als er an die letzten vierundzwanzig Stunden dachte. Wie dumm er war. „In meiner Wut und Kontrollsucht habe ich nicht daran gedacht, was es dich gekostet haben muss.“
    Er hatte sie allein leiden lassen, während er sich nur darum gesorgt hatte, was andere von ihm denken könnten.
    Aber was noch viel schlimmer war: Er hatte sie zu dieser Rede genötigt. Vielleicht hatte er wirklich gehofft, dass sie versagen würde – um sich zu beweisen, dass es nie mit ihnen klappen würde.
    Wie hatte sie das Monster, das er geworden war, je lieben können?
    Kiki atmete ein paarmal tief durch, dann wischte sie die Tränen weg.
    Er hatte sie verloren.
    „Ich habe mich schrecklich dir gegenüber benommen.“
    „Ja, das hast du.“ Aber dann umarmte sie ihn. „Noch viel schlimmer.“ Sie sah ihn an. „Und warum?“
    Er schuldete ihr die Wahrheit. „Weil ich Angst hatte.“
    „Vor mir?“
    „Natürlich vor dir.“ Er strich ihr durch die Haare. „Ich hatte Angst, die Kontrolle über mein Leben zu verlieren.“
    Kiki schüttelte den Kopf. Sie verstand ihn nicht. „Was redest du da?“
    „Meine Ängste haben dich schon so oft verletzt. Ich werde dich heute Nachmittag zurück ans Festland bringen.“
    „Du verstehst es immer noch nicht. Ich will nicht gehen. Du hast dich furchtbar benommen, aber ich werde es überleben.“
    Vorsichtig strich Stefano ihr über die Wange. „Natürlich wirst du überleben, du bist hinreißend. Gestern bist du aufgetreten, als wenn du dazu geboren wärst.“ Stefano schämte sich. „An mir lag es sicher nicht.“
    „Nein“, erklärte Kiki hart, „und für diese Frauen war ich in einer Weise da, wie du es nie für mich warst. Das ist mir heute bewusst geworden und macht mich ungeheuer wütend.“
    Stefano sah sie an und merkte, dass sie trotz allem ein wenig lächelte, und das beruhigte ihn ein bisschen.
    „Es gibt auch ein paar Dinge, für die ich dir dankbar bin. Beispielsweise hast du mich vor der Presse beschützt.“
    „Pah.“ Stefano machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das zählt nicht, ich hätte dich gar nicht allein lassen dürfen. Vor allem war ich nicht da, als du mich am meisten gebraucht hättest.“
    Stefano zog Kiki an sich. Er hatte zu spät gemerkt, dass es seine Aufgabe war, sie vor der ganzen Welt zu beschützen.
    „Jetzt bist du ja da.“
    Stefano zog sie noch enger an sich. „Stimmt es, dass unser Baby heute zur Welt kommen sollte?“
    Kiki nickte. „Ja“, flüsterte sie, und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.
    Stefano holte tief Luft und sagte endlich das, was er schon hätte sagen müssen, als er von dem Kind erfahren hatte. „Es tut mir leid, dass ich nicht bei dir war, als du unser Kind verloren hast.“
    Kiki sah sehr traurig aus, als sie daran dachte, und Stefano ahnte, welchen Kummer sie durchlebt hatte.
    „Es ist in der Nacht passiert, und ich war allein.“ Kiki presste die Lippen aufeinander.
    Aufstöhnend schloss Stefano die Augen und schämte sich, wie er sich noch nie im Leben geschämt hatte. „Meine arme, arme Liebste. Ich wünschte, ich wäre da gewesen und hätte deinen Schmerz teilen können. Lass mich jetzt bei dir sein dürfen.“ Er drückte sie fest an sich und spürte, dass seine Augen feucht wurden. „Bitte.“
    Kiki vergrub das Gesicht an seiner Brust, er streichelte ihr durchs Haar, und sie dachte an die Nacht im Krankenhaus, wo sie einsam und mit Schmerzen dagelegen hatte. Dann waren die Blutungen so stark geworden, dass sie notoperiert werden musste und fast gestorben wäre.
    Leise erzählte sie ihrem Prinzen, der sie in den Armen hielt, die ganze Geschichte – in einem silbernen Sportwagen in einer Haltebucht auf der Insel Aspelicus.
    „Als ich aus der Narkose erwacht bin, wusste ich, dass es vorbei war.“ Und endlich konnte sie weinen und ihren Kummer mit dem Mann teilen, der damals hätte bei ihr sein müssen. Endlich konnte der Heilungsprozess beginnen.
    Stefano hielt sie ganz fest, ließ sie weinen und streichelte sie mit all der Zärtlichkeit, die er für sie empfand. Noch nie im Leben hatte er sich jemandem so nahe gefühlt. Noch nie hatte er das zugelassen, erst bei dieser Frau.
    Er dachte an die Zeit mit Kiki, wie er sie das erste Mal gesehen hatte und sie wie ein Sonnenstrahl in sein Leben getreten war.

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