Julia Extra Band 368
küsste er sie, wobei er diesmal sanft an ihrer Zunge saugte. Lange würde er sich nicht mehr unter Kontrolle haben. Sie machte ihn regelrecht süchtig.
Plötzlich bemerkte Jackson, dass jemand sich ihnen näherte. Schnell löste er sich von Katie. Sekunden später hatten Katies Eltern sie erreicht.
„Da seid ihr ja“, stellte ihre Mutter überflüssigerweise fest. „Bis jetzt ist alles planmäßig verlaufen. Womit wir die Hälfte geschafft hätten. Noch zwei weitere Tage, und wir haben es hinter uns. Ich wollte euch nur sagen, dass wir jetzt schlafen gehen. Tante Tully ist auch schon zu Bett gegangen. Glücklicherweise allein. Ihr Versuch, den Kellner zu vernaschen, ist fehlgeschlagen.“
„Wir sind auch ziemlich müde“, erklärte Katie schnell, ohne Jackson anzusehen. „Wir kommen am besten gleich mit euch mit.“
Gemeinsam fuhren sie mit dem Fahrstuhl nach oben. In ihrer Etage angekommen, stiegen sie aus und gingen zu Katies Tür.
„Jackson …“
„Ist schon gut“, unterbrach er sie und gab ihr einen flüchtigen Kuss.
„Was ist schon gut?“
„Das hier ist weder der passende Augenblick noch die passende Gelegenheit. Deine ganze Familie ist in der Nähe. Ich werde mich nach diesem Wochenende bei dir melden. Dann können wir uns verabreden und uns in einer etwas normaleren Umgebung besser kennenlernen.“
„Du bist nicht sauer auf mich?“
„Katie. Ich bin doch keine siebzehn mehr. Ich kann warten.“ Wieder küsste er sie. „Ich weiß ja jetzt, dass es sich lohnt.“
Er nahm ihr den Schlüssel aus der Hand und schloss ihr die Tür auf. Dann schob er sie ins Zimmer.
„Bis morgen dann.“
„Okay. Gute Nacht.“
Wie auf Wolken schwebte Katie in ihr Hotelzimmer. Was für ein aufregender, wundervoller Abend! Aber konnte es wirklich sein, dass der witzige, kluge und sehr attraktive Jackson ernsthaft an ihr interessiert war? Schwer vorstellbar.
Andererseits hatte er ihr sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass er Interesse hatte. Doch sie hatte sich in diesen Dingen schon oft geirrt. Dennoch wollte ein Teil von ihr – genau genommen ein sehr großer Teil – unbedingt glauben, dass Jackson einer von den guten Männern war.
Gerade als sie ihre Pumps abgestreift hatte, klopfte es leise an der Tür und jemand flüsterte ihren Namen.
Freudige Erwartung und Unsicherheit machten sich gleichermaßen in ihr breit. Natürlich hatte sie grundsätzlich nichts gegen guten Sex einzuwenden, doch sie war sich nicht sicher, ob sie tatsächlich gleich am ersten Abend mit Jackson ins Bett gehen wollte.
Zögernd machte sie die Tür auf – und erstarrte. Ihr Besucher war nicht Jackson. Stattdessen stand ihr Exverlobter vor ihr.
„Alex?“
„Hallo Katie.“
Ohne auf ihre Einladung zu warten, stolperte Alex ins Zimmer.
„Du bist betrunken.“
„Kann schon sein.“ Er blieb vor ihr stehen und sah sie treuherzig und hoffnungsvoll an. „Betrunkene sagen bekanntlich immer die Wahrheit. Manchmal sagen wir sogar nur, wenn wir betrunken sind die Wahrheit.“
Um Himmels willen! Jetzt bloß keine peinlichen Offenbarungen!
„Alex, egal, worüber du dich unterhalten willst – besprich es mit Courtney. Ihr zwei heiratet übermorgen!“ Sanft drängte sie ihn wieder zur Tür. „Geh bitte.“
Doch Alex wollte noch nicht gehen. Störrisch blieb er vor ihr stehen. „Katie, was ist, wenn das alles ein Riesenfehler ist? Was ist, wenn ich Courtney gar nicht liebe?“
In Katies Kopf begannen die Alarmglocken zu schrillen. „Du bist nur nervös wegen der Hochzeit.“ Und ein Vollidiot, dich kurz vor der Trauung so unfassbar kindisch zu benehmen. Doch darüber würde sie später mit ihm sprechen. „Beruhige dich. Alles wird gut.“
Er griff nach ihrem Arm. „Weißt du noch, wie es mit uns war? Wie wunderbar wir uns verstanden haben?“
„Nein. Ich kann mich nicht erinnern.“
Er lächelte sie schief an. „Lügnerin. Ich weiß genau, dass du mich vermisst.“
War das der Lohn für ihr sehr vernünftiges, erwachsenes Verhalten in Bezug auf Jackson? Vor fünf Minuten hatte sie brav auf hemmungslosen Sex verzichtet, und das hier sollte jetzt die Belohnung sein? Wo blieb da die Gerechtigkeit?
„Okay.“ Sie lächelte ihn beruhigend an. „Ich muss mal kurz verschwinden.“ Diskret wies sie auf die Badezimmertür. „Warte hier.“
„Ich könnte mich schon mal ausziehen.“
Katie unterdrückte einen entsetzten Schrei. „Nein, Alex, warte damit, bis ich wieder zurück bin.“
Zufrieden grinsend
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