Julia Extra Band 368
sich vor, umgehend ihre Mutter über diese Entwicklung zu informieren.
Auch wenn sie ihrer Mutter die Indiskretion im Fahrstuhl noch nicht verziehen hatte. Nach wie vor fand Katie es vollkommen inakzeptabel, Details über das Sexualleben ihrer Eltern mitgeteilt zu bekommen.
„Wie geht’s dir mit all dem Trubel?“, erkundigte Jackson sich.
Katie vergewisserte sich, dass der Schlüssel in ihrem perlenbesetzten Handtäschchen war, und zog dann die Tür hinter sich zu.
„Alles in Ordnung. Ich zähle die Stunden, bis das hier vorbei ist. Wie sieht es bei dir aus?“
„Es ist ja nicht meine Familie. Aber schon jetzt, nach nur einem Tag, habe ich beschlossen, meine eigene Hochzeit ganz einfach und ohne viel Trara zu feiern. Und nur einen Tag lang.“
„Da bin ich vollkommen deiner Meinung. Dieser Hochzeitsmarathon ist die Hölle – es kommt mir vor, als würde es niemals vorübergehen.“
Wegen der großen Anzahl an Gästen musste das Abendessen im kleinen Ballsaal des Hotels stattfinden. Hier würde am Samstag auch die Trauungszeremonie sein. Für den anschließenden Empfang war der große Ballsaal reserviert.
Schon als sie sich dem Saal näherten, hörte Katie fröhliches Gelächter und das Aneinanderklirren von Gläsern. Sie holte tief Luft, um sich für den Abend mit ihrer anstrengenden Verwandtschaft zu wappnen.
Als sie gerade den Raum betreten wollte, hielt Jackson sie zurück.
„Ich wollte dir noch sagen, dass du heute einfach bezaubernd aussiehst“, sagte er leise und sah ihr tief in die Augen.
Katie bemerkte, dass er schöne, lange Wimpern hatte und sein Blick vollkommen aufrichtig war. Obwohl sie sich immer gewünscht hatte, größer zu sein, musste sie zugeben, dass es sich gar nicht so schlecht anfühlte, zu einem Mann wie Jackson aufzusehen.
„Danke. Du bist sehr nett.“
Er runzelte die Stirn. „Wie bitte?“
„Du bist wirklich nett.“
Sein Blick wurde finster. „Ich sage dir, dass du toll aussiehst, und du beleidigst mich?“
Obwohl er sich Mühe gab, ernst auszusehen, bemerkte Katie, dass sein Mund verräterisch zuckte. Als würde er mühsam ein Grinsen unterdrücken.
„Das ist wirklich unverschämt! Ich werde gehen.“
Katie konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. „Jackson, bitte warte! Es tut mir leid. Du bist nicht nett.“
Abwartend sah er sie an. „Im Gegenteil.“ Sie zögerte einen Moment und fuhr dann mit leiser Stimme fort. „Du bist einer von den bösen Jungs. Genau die Art Mann, vor der meine Mutter mich immer gewarnt hat.“
„Viel besser.“ Er klang unverschämt zufrieden. „Vergiss das nicht.“
Dann zog er sie in seine Arme und küsste sie. Katie schlang die Arme um seinen Hals und seufzte zufrieden. Gerade als sie seinen Kuss leidenschaftlich erwidern wollte, wurden sie unterbrochen.
„Da seid ihr ja endlich!“ Innerhalb von einer Sekunde wurde Katie wieder auf den Boden der Tatsachen geschleudert. Vorbei waren die Erregung und die Vorfreude auf einen intimen Moment mit Jackson. Stattdessen ging der Albtraum dieses Wochenendes weiter.
„Katie, mein Schatz! Komm und gib mir einen Kuss!“
Katie löste sich aus Jacksons Armen und lächelte die zierliche alte Dame an, die auf sie zugeschlurft kam. „Nana!“, rief sie und ging der alten Frau entgegen, um ihr einen Begrüßungskuss auf die faltige Wange zu geben.
„Mein liebes Mädchen! Lass dich mal anschauen!“
Katie ließ sich von allen Seiten betrachten.
„Sehr gut, du hast abgenommen. Wir alle haben jahrelang befürchtet, dass du ein Moppelchen bleiben könntest. Gut, dass wir uns geirrt haben.“ Nana Marie wandte sich an Jackson.
„Und wer sind Sie?“
„Jackson Kent. Freut mich, Sie kennenzulernen.“
„Jackson, das ist Nana Marie. Sie ist …“ Katie schüttelte den Kopf und sah die alte Dame fragend an. „Nana, wie sind wir eigentlich verwandt?“
„Das sind wir gar nicht, mein Schätzchen. Ich war eine Freundin deiner Großmutter.“
Nana lächelte Jackson an. „Sie sind sehr attraktiv. Wir freuen uns alle so sehr, dass Katie endlich einen Mann gefunden hat. Sie hat fürchterlich gelitten, als Alex sie sitzen ließ, um mit Courtney durchzubrennen. Ausgerechnet mit Courtney. Das Mädchen hat ungefähr so viel emotionale Intelligenz wie eine Pellkartoffel. Unsere Katie ist da ganz anders!“
Nana kniff Katie so fest in die Wange, dass ihr vor Schmerz Tränen in die Augen schossen. „Endlich hast du einen Mann. Nur das zählt. So, ich muss mich jetzt leider
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