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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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sich wünschte, jemals bekommen könnte.
    Es gehörte nicht zu ihrem Plan. Menschliche Nähe und Wärme waren ihr bisher eher unbekannt. Aber im Moment war Zahir ihr nahe, und seine Körperwärme verbrannte sie geradezu.
    Ein tiefes Seufzen stieg aus seiner Brust, als sie die Finger in sein dichtes, seidiges Haar schob. Sie ließ eine Hand über seine Wange gleiten, strich über seine Narben und fühlte seine Nähe noch heißer, seine dunklen Augen glühten. Eine Sehnsucht stieg in ihr auf, ein tiefes, starkes Gefühl, von dem sie nicht wusste, wie sie es je befriedigen sollte. Aber sie musste es versuchen.
    Sie reckte sich auf die Zehenspitzen und berührte mit ihren Lippen leicht seinen Mund. Ein scharfes Prickeln fuhr durch ihren Körper – als wäre Verlangen wie ein Blitz direkt in ihr Herz eingeschlagen. Zahir ließ einen knurrenden Laut hören, seine Finger verkrampften sich in den Stoff ihres Kleides.
    Zugegeben, wenn es ums Küssen ging, besaß sie so gut wie keine Erfahrung. Schließlich hatte sie immer gewusst, dass sie zum Wohle ihres Landes heiraten würde, und viele traditionelle Herrscher erwarteten eine Jungfrau als Braut. So stand es auch in dem Vertrag, den ihr Vater und Maliks Vater unterzeichnet hatten. Deshalb hatte sie nie Interesse für einen Mann gezeigt, und es war ihr auch nicht schwergefallen. Schon erstaunlich, dass sie sich etwas so Persönliches hatte vorschreiben lassen.
    Die Erkenntnis traf sie jäh: Keiner zwang sie, das hier zu tun. Sie wollte es, tat es aus freien Stücken.
    Also vertiefte sie den Kuss, öffnete die Lippen und fuhr mit der Zungenspitze zart über Zahirs Oberlippe. Er erschauerte, und sie konnte fühlen, wie seine Rückenmuskeln sich unter ihren Handflächen anspannten. Dann zog er sie noch enger an sich … und sie spürte den Beweis seiner Erregung an ihrem Bauch.
    Sie brach den Kuss ab, weil sie dringend Luft holen musste, was ihm Gelegenheit bot, seinen Mund auf ihren Hals zu pressen. Sie liebte es, wie er sie festhielt, als wäre sie für ihn lebenswichtig, wie Wasser in der Wüste.
    Das war es, was sie für ihn fühlte. Ihr kam es so vor, als wäre ihr ein Schleier von den Augen gerissen worden, als würde sie zum ersten Mal wirklich klar sehen.
    Sehen, wie wenig sie bisher in ihrem Leben gefühlt hatte.
    Sie war es, die seinen Mund wieder in Besitz nahm, mit einem rauen Stöhnen, das sie eigentlich hätte schockieren müssen. Nur tat es das nicht. Ihr Instinkt hatte die Herrschaft übernommen, sie bestand nur noch aus Instinkt, Lust und Verlangen. Zahir verschlang sie jetzt geradezu, und sie war mehr als willig, sich verschlingen zu lassen. Hier ging es weder um Pflichten noch um Logik, hier ging es einzig und allein um Gefühle.
    „Zahir, oh Zahir“, murmelte sie an seinen Lippen und krallte die Nägel in seinen Rücken.
    Er erstarrte abrupt, hob seinen Kopf, der Blick verhangen. Und dann kehrte jäh Klarheit in seine Augen zurück. „Genug.“ Sein Atem ging rasselnd, als er sie von sich schob. „Warum bist du hier, Katherine?“
    „Ich … ich wollte nach dem Dinner noch ein wenig lesen, und so …“
    „Nein, warum bist du hier in Hajar? Bei mir?“
    „Wegen Alexander. Weil ich einen Ehemann brauche, der den Thron von Altina beschützt.“
    „Ginge es nicht darum, wärst du dann gekommen?“
    „Nein“, wisperte sie.
    Einen Moment lang studierte er ihr Gesicht, seine Augen dunkel und undurchdringlich. Katherine zitterte am ganzen Leib, sie musste sich zusammennehmen, um weiterhin aufrecht stehen zu können.
    Dann nickte Zahir knapp, drehte sich wortlos um und verließ das Zimmer. Er ließ sie allein zurück. Noch nie in ihrem Leben hatte sie solche Kälte und Einsamkeit verspürt.

7. KAPITEL
    Es war untypisch für sie, die falschen Dinge zu sagen. Oder anders … Sie war nicht daran gewöhnt, dass man ihr Missbilligung so deutlich zeigte. Außer natürlich bei ihrem Vater.
    Aber Zahirs Reaktion ging weit über Missbilligung hinaus. Sie hatte ihn verletzt. Zumindest vermutete Katherine das. Sie wusste nicht sicher, ob er so überhaupt noch empfinden konnte, ob es hinter dieser Wand aus Granit überhaupt noch etwas gab.
    Doch – Leidenschaft.
    Für einen Moment hatte sie den Zahir von einst erlebt. Verführerisch, sinnlich, mitreißend. Den Zahir von einst? Nein, er war dieser Mann – noch immer. Er hatte sie praktisch zum Schmelzen gebracht.
    Aber das waren rein körperliche Empfindungen gewesen – etwas, womit sie nicht vertraut war. Sie

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