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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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ertönten, sobald das Brautpaar die Feier verließ. Die Gäste traten beiseite, machten Braut und Bräutigam Platz. Rosenblätter rieselten auf sie nieder, das Symbol für einen neuen Anfang. Aber Katherine spürte, wie Zahir sich mit jedem Schritt mehr und mehr verspannte.
    Sobald die schweren Türen hinter ihnen geschlossen wurden, blieb Zahir stehen, fuhr sich mit der Hand durch das kurze Haar und eilte dann aus dem Haupteingang hinaus in die eiskalte Nacht. Katherine raffte ihr Kleid und rannte ihm nach.
    „Zahir?“ Ihr Atem bildete Wölkchen, als sie nach ihm rief.
    „Geh wieder hinein, Katherine. Zieh dich um und ruh dich aus.“
    „Was ist denn?“ Ihre Schritte knirschten auf dem gefrorenen Schnee, als sie zu ihm ging. „Ist es wegen dem, was Ann gesagt hat?“
    „Hältst du mich für so eitel, dass du glaubst, so etwas könnte mich verletzen?“
    „Mich hat es verletzt.“
    „Das konnte man dir ansehen. Was sie über mich denkt, ist mir gleich, aber mir gefiel nicht, was sie dir angetan hat. Fast hätte ich mich vergessen. Es erinnerte mich an etwas, das Amarah gesagt hat … Dass ich, ganz gleich, wie gut die Wunden verheilen, nie wieder der gleiche Mann sein werde. Sie hatte recht. Ganz gleich, wie sehr ich mich auch bemühe, es wird sich nicht ändern.“ Er wandte sich ab, für ihn war das Gespräch beendet.
    Nicht für Katherine. „Es hat sich schon so vieles geändert. Noch vor einem Monat hättest du einen Raum voller Menschen nicht betreten können, ohne nicht in die Vergangenheit zurückgerissen zu werden. Das ist ein so großer Fortschritt, Zahir.“
    „Es ändert nichts daran, dass es jederzeit passieren kann. Jederzeit kann ich die Kontrolle über mich verlieren.“
    Sie starrte auf seinen Rücken. Sie wollte ihn berühren, ihn trösten, doch sie wusste, er würde ihren Trost nicht wollen.
    „Ich warte in unserem Zimmer auf dich“, stieß sie leise hervor. Ihre Sachen waren in seine Suite im Schloss gebracht worden, und keiner von ihnen beiden hatte protestiert. Sie wollten beide den Schein einer echten Heirat wahren.
    Katherine ging wieder hinein, wanderte die leeren Korridore entlang und stieg die Treppe zur Suite hinauf. Sobald sie im Salon stand, kickte sie die Schuhe von den Füßen und ging ins Schlafzimmer.
    Sie ließ sich auf die Kante des großen Bettes sinken. Zahir. Ihr Herz blutete für ihn. Und es blutete auch um ihrer selbst willen. Er hatte sich so gut gehalten. Und dann war diese dumme Ann gekommen. Am liebsten hätte sie sie geohrfeigt.
    Sie stützte das Kinn auf die Hand. Sie sollte nicht hierbleiben. Niemandem würde es auffallen, wenn sie in ihr eigenes Zimmer ginge. Doch, dem Personal. Katherine zog eine Grimasse. Gerüchte machten immer schnell die Runde …
    Sie warf sich auf das Bett zurück, die Schleppe des Hochzeitskleides breitete sich um sie aus. Die Aufregungen wegen der Hochzeit, die letzten beiden anstrengenden Monate … die Erschöpfung holte Katherine ein. Sie fiel in einen tiefen Schlaf.
    Zahir kam ins Schlafzimmer. Seine Finger fühlten sich eiskalt und steif an, aber der Schmerz, der in seinem verletzten Bein pochte, war schier unerträglich. Die Kälte war schuld. Sie machte ihm bewusst, wie dankbar er für die Hitze in Hajar sein musste. Er konnte nur hoffen, dass er nicht allzu viel Zeit in dieser Gefriertruhe von einem Land verbringen musste.
    Erst jetzt nahm er den weißen Umriss auf dem Bett wahr, der in dem dunklen Zimmer schimmerte. Katherine. Ausgebreitet auf den schweren Überdecken wie ein Schneeengel. Sie trug noch immer das Hochzeitskleid.
    Seine Brust zog sich zusammen, er musste um den nächsten Atemzug kämpfen. Hören zu müssen, wie sie ihn verteidigte, war definitiv ein Tiefpunkt seines Lebens gewesen. Das wollte etwas heißen, wenn man bedachte, welche Tiefpunkte er bereits erlebt hatte.
    Aber er war jetzt ihr Mann, und deshalb musste er sie beschützen. Selbst wenn er nur ihr Mann auf Zeit war. Als diese Frau Katherine beleidigt hatte, war er wie erstarrt gewesen. Aus Angst. Denn in seiner Brust war ein Gefühl angeschwollen, das größer war als er – Wut vermischt mit einem wilden Bedürfnis, zu beschützen. Das gleiche Gefühl hatte er auch während des Flashbacks auf dem Markt gehabt.
    Allerdings würde Katherine niemals um Schutz bitten. Sie war die Art Frau, die einen Palast stürmte und sich ihren zukünftigen Ehemann holte, unabhängig davon, ob ihm der Ruf eines Monsters anhaftete. Und im Ballsaal hatte sie wie eine

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