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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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seinen Blick gefangen hielt. Es war ihr Gesicht. Das Gesicht, das ihn auch auf dem Markt wieder in die Realität zurückgeholt hatte. Das wunderschöne Gesicht, das er beobachtet hatte, als er ihr körperliche Freuden schenkte.
    Er sah nichts anderes mehr, nur ihr Gesicht. So hatten sie es auch geplant, nur hatte er nicht wirklich geglaubt, dass es funktionieren würde. Er bot ihr seine Hand, und als sich seine Finger um ihre schlossen, wurde ihm mit einem Mal wieder warm.
    Er beugte den Kopf leicht zu ihr. „Du lässt dich nicht von deinem Vater zum Altar führen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, das hier ist meine Entscheidung.“
    Die Messe wurde in Latein abgehalten. Zahir war die lange Zeremonie fremd, doch die Bedeutung der beiden juwelenbesetzten und mit Sand gefüllten Kelche auf dem Nebentisch kannte er genau – eine hajarische Tradition, von der er nicht erwartet hätte, dass sie in die Trauung einbezogen werden würde.
    Sie legten das Gelübde in ihrer jeweiligen Muttersprache ab, dann deutete der Geistliche auf die beiden Kelche, die neben einer hohen Glasvase standen. Der eine Kelch war mit weißem Sand gefüllt, der andere mit goldenem.
    „Scheich Zahir und Prinzessin Katherine werden nun ihr Gelübde mit einem traditionellen Brauch aus der Heimat des Scheichs besiegeln“, verkündete der Priester.
    „Was ist das?“, fragte Katherine flüsternd.
    „Ein hajarischer Brauch. Dein Vater muss das arrangiert haben.“ Denn der König würde davon wissen. Vermutlich sollte es eine unverblümte Erinnerung daran sein, dass diese Verbindung auf Dauer geschlossen wurde.
    Zahir nahm Katherine bei der Hand, führte sie zu dem Tisch und reichte ihr einen Kelch. „Die Kelche symbolisieren uns beide. Wenn wir die Kathedrale verlassen, dann nicht als einzelne Individuen, sondern als Einheit.“ Er goss etwas von seinem Sand in die Glasvase und sah Katherine an. „Jetzt du.“
    Abwechselnd ließen sie Sand aus den Kelchen in die Vase rieseln, bis sie leer waren.
    „Das bist du.“ Zahir legte den Finger auf den helleren Streifen hinter dem Glas. „Du bist noch immer hier. So wie ich.“ Er deutete auf den goldenen Sand. „Aber genau wie der Sand sind wir jetzt unzertrennlich.“ Er lehnte sich zu ihr, als er sah, dass ihr vor Schock der Mund offen stand. „Ich wusste nichts davon. Es tut mir leid.“
    Sie nickte steif. „Ist schon in Ordnung.“
    Hand in Hand kehrten sie an ihren Platz zurück, der Priester erklärte sie zu Mann und Frau und erlaubte dem Bräutigam, die Braut zu küssen. Nur zu gern folgte Zahir der Aufforderung. Er würde Katherine noch einmal schmecken können, noch einmal würde er ihre Wärme spüren, wenn auch nur kurz.
    Unter dem Applaus der anwesenden Gäste gingen sie als verheiratetes Paar das Mittelschiff entlang auf den Ausgang zu. Die Menge verschwamm zu einer unkenntlichen Masse. Zahir fühlte den sanften Druck von Katherines Fingern auf seinem Arm. Den Blick hielt er auf Katherines Gesicht gerichtet, seine Gedanken waren fest in der Gegenwart verankert.
    „Bereit?“, fragte Zahir mit ausgestreckter Hand.
    Im großen Ballsaal hatten sich die Gäste in einem Halbkreis aufgestellt und warteten auf den ersten Tanz des Brautpaares.
    Der Empfang war in einem Wirbel aus Glückwünschen, Hochzeitstorte und Champagner vorübergegangen. Alles war genau so gewesen, wie man es sich bei einer Hochzeit vorstellte. Nur war es nicht echt.
    Die Zeremonie mit dem verschiedenfarbigen Sand hatte Katherine schockiert. Die starke Symbolkraft dieses Brauchs … So sollte eine Ehe sein – die Individualität des Einzelnen existierte weiter, dennoch war man auf immer mit dem Partner verbunden. Es wäre nahezu unmöglich, die Sandkörner wieder voneinander zu trennen. In diesem Augenblick war Katherine klar geworden, wie schwer es werden würde, sich von Zahir zu trennen.
    Doch sie würde es tun müssen. Sie musste sich nur immer daran erinnern, dass es ihr gut gehen würde, später …. Das mit dem Sand … es war einfach nur Sand, nur ein Brauch. Es hatte nichts mit ihnen zu tun.
    „Ja, ich bin bereit.“
    Sie betraten die leere Tanzfläche. Zahir legte den Arm um ihre Taille und zog sie an sich. Ein Orchester spielte auf, doch Katherine meinte, die gleiche sinnliche Musik zu hören, zu der Zahir und sie damals in der Bücherei des Palastes getanzt hatten.
    Es war gefährlich. Und dumm. Dennoch konnte sie nicht dagegen ankämpfen, sie wollte es auch nicht. Zahir legte seine Wange an ihre,

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