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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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bernsteinfarbenen Augen begegnete. Trotz all der Jahre, die Dru so nah an seiner Seite verbracht hatte, konnte dieser Mann sie noch immer aus der Fassung bringen.
    Die Luft schien im Raum zu vibrieren, und das weiträumige Büro mit seiner faszinierenden Aussicht über die Stadt wirkte plötzlich klein und beklemmend auf Dru.
    „Wie bitte?“
    Sie konnte den kleinen spanischen Akzent hören, der in seinen Worten mitschwang und Cayos Herkunft verriet. Für einen Moment schien sein feuriges Temperament aufzublitzen, das er normalerweise völlig unter Kontrolle hatte. Dru unterdrückte den ängstlichen Schauer, der ihren Rücken hinunterlaufen wollte. Sie nannten ihn nicht ohne Grund den spanischen Satan … Und Dru hielt dies noch für eine vergleichsweise freundliche Beschreibung ihres Chefs.
    „Sie haben gehört, was ich gesagt habe“, antworte Dru und fühlte sich gleich befreiter.
    Er schüttelte abweisend den Kopf. „Ich habe keine Zeit für das hier. Schicken Sie mir Ihr Anliegen per Mail …“
    „Doch, Sie haben Zeit“, unterbrach sie ihn und lächelte kühl. Dru war sich nur zu bewusst, dass sie Cayo Vila zum ersten Mal seit Beginn ihres Arbeitsverhältnisses ins Wort gefallen war. Und nicht nur ihr war dieser Umstand aufgefallen, erkannte sie an seinem fassungslosen Schweigen. Mutig sprach sie weiter. „Ich habe diese Viertelstunde extra in Ihrem Terminkalender freigehalten.“
    Eine angespannte Stille trat ein. Dru wurde plötzlich ganz heiß unter seinem Blick, der bohrend auf sie gerichtet war.
    „Ist das Ihre Art zu verhandeln, Miss Bennett?“
    Sein Ton war ebenso kühl wie ihrer, sein mitternachtsdunkler Blick dafür umso heißer. „Worum geht es hier eigentlich? Wollen Sie ein höheres Gehalt?“
    In sein offensichtliches Missfallen mischte sich ein dunkler Unterton.
    „Dies ist keine Verhandlung, und ich möchte nicht mehr Geld oder sonst irgendetwas“, sagte sie mit wild klopfendem Herzen. Dru hoffte inständig, sie würde jetzt, da sie wusste, was er getan hatte, immun gegen ihn sein können. „Ich möchte nicht einmal ein Arbeitszeugnis.“
    „Wenn Sie vorhaben, irgendwelche Betriebsgeheimnisse der Konkurrenz zu verraten“, begann er in einem geschäftsmäßigen Ton, „dann sollten Sie wissen, dass ich Ihnen das Leben zur Hölle machen werde. Darauf können Sie sich verlassen.“
    Drus Magen krampfte sich zusammen. „Nichts ist mir lieber als eine gute Drohung“, erwiderte sie betont ruhig, obgleich sie bezweifelte, ihn damit beeindrucken zu können. „Aber sie ist überflüssig, denn ich habe nicht vor, zur Konkurrenz zu gehen.“
    Sein Mund verzog sich zu einem zynischen Lächeln.
    „Nennen Sie mir Ihren Preis, Miss Bennett“, sagte er mit rauchiger Stimme. Wie viele glücklose Rivalen hatten ihm schon gegenübergesessen und sich von ihm in den Bann ziehen lassen? Am Ende hatte er immer bekommen, was er wollte, denn in der Rolle des charmanten Schlangenbeschwörers war Cayo Vila einfach unschlagbar.
    Aber Dru wollte keine seiner Schlangen sein, und sie hatte nicht vor, noch länger nach seiner Pfeife zu tanzen.
    „Ich habe keinen Preis“, antwortete sie ehrlich. Noch vor einem Tag hätte ein Lächeln von ihm genügt, und sie hätte alles für ihn getan. Doch das war gestern. Heute konnte sie sich nur noch darüber wundern, wie gutgläubig sie doch gewesen war.
    „Jeder ist ab einer bestimmten Summe käuflich.“
    Und in seiner Welt, das wusste sie, war das richtig. Ein Grund mehr, warum sie ihm entkommen wollte.
    „Es tut mir leid, Mr Vila“, sagte sie und hob kurz die Schultern. „Ich nicht.“
    Nicht mehr.
    Dominic war tot. Sie war nicht mehr für das Wohlergehen ihres kranken Bruders verantwortlich. Und auch die brennende Sehnsucht nach Cayo Vila war verschwunden, nachdem sie zufällig herausgefunden hatte, was er wirklich über sie dachte.
    Sein glühender Blick wanderte kurz über ihren Körper, über ihr braunes Haar, das sie kunstvoll hochgesteckt hatte, ihr dezent geschminktes Gesicht, ihre seidene Bluse, den eng anliegenden Bleistiftrock und die eleganten High Heels. Dru wusste, dass ihm gefiel, was er sah. Denn wie immer war sie ganz nach seinen Wünschen und persönlichen Vorlieben gekleidet und zurechtgemacht. Sie war gut darin geworden, diese Rolle für ihn zu spielen, seinem Ideal zu entsprechen. Sie hatte es so lange getan, dass sie es selbst im Schlaf noch beherrschte.
    Aber damit ist es nun vorbei.
    Cayos Gesichtsausdruck veränderte sich in dem Moment,

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