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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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sie ihm zum ersten Mal die Stirn bot? „Ich meine, was wollen Sie machen? Mich feuern? Nur zu, denn ich habe bereits gekündigt.“
    Und zwar einen Job, der in erster Linie dazu gedient hatte, die Rechnungen von Dominic zu bezahlen. Und dann tat sie endlich, wovon sie seit Beginn dieses grässlichen Jobs geträumt hatte: Sie kehrte Cayo Vila, ihrem persönlichen Teufel, den Rücken und ging aus seinem Leben. Für immer.
    Es war genau so, wie sie es sich immer vorgestellt hatte, nur der Konfettiregen und die Fanfaren fehlten.
    Dru war schon im Vorraum bei der Tür, als sie hörte, wie er in steifem Befehlston ihren Namen rief. Automatisch blieb sie stehen, obwohl sie sich dafür hasste. Aber dies war das letzte Mal, dass sie ihm gehorchen würde, sagte sie sich.
    Als sie einen Blick über ihre Schulter warf, durchfuhr sie ein kleiner Schreck. Sie hatte nicht bemerkt, dass Cayo Vila ihr gefolgt war, und nun stand er plötzlich unmittelbar hinter ihr, und sein stürmischer Blick ließ ihr Herz mit einem Mal schneller schlagen.
    „Ich möchte Sie daran erinnern“, begann er in kühlem Ton, „dass Sie in Ihrem Arbeitsvertrag einer zweiwöchigen Kündigungsfrist schriftlich zugestimmt haben.“
    Nun war es Dru, die überrascht blinzelte. „Das kann nicht Ihr Ernst sein.“
    „Ich mag zwar in Ihren Augen ein triebgesteuertes Alphamännchen sein, Miss Bennett, aber das beraubt mich nicht der Fähigkeit, einen Vertrag zu lesen.“ Jedes seiner Worte war wohl platziert und traf sie wie ein Peitschenhieb. Doch viel schmerzhafter war sein intensiver Blick aus bernsteinfarbenen Augen, der sie an all die Dinge erinnerte, die sie lieber vergessen wollte. „Zwei Wochen – die, wenn ich mich nicht täusche, das große Geschäftsessen mit den Investoren in Mailand beinhalten.“
    „Warum verlangen Sie das von mir?“ Die Hände an ihren Seiten zu hilflosen Fäusten geballt, wandte Dru sich ihm nun gänzlich zu. „Sind Sie wirklich so ein Ungeheuer?“
    „Ich bin überrascht, dass Sie die Antwort darauf noch von keiner meiner unzähligen Exgeliebten bekommen haben, mit denen Sie ja anscheinend in so regem Briefkontakt stehen“, sagte er zynisch.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und Dru wurde einmal mehr bewusst, welch unglaubliche körperliche Präsenz er doch ausstrahlte. Seine muskulöse Statur mit den breiten Schultern, seine Größe, und die Art, wie er auf sie heruntersah, all das wirkte ungemein einschüchternd. Selbst in seinem maßgeschneiderten Anzug, der eher einen lässigen Dandy-Look verkörpern sollte, sah er bedrohlich aus.
    Aber Dru wollte nicht länger den Mann in ihm sehen. Sie wollte nicht an seine Hände auf ihrer Haut und nicht an seinen Mund auf ihren Lippen denken. Sie wollte lieber sterben, als ihm zu zeigen, dass sie noch immer etwas für ihn fühlte. Nein, diese Befriedigung wollte und durfte sie ihm nicht geben.
    „Es gibt einen Spruch für Frauen, die nur wegen des Geldes mit einem Mann ins Bett gehen“, sagte Dru so ruhig, dass es sie fast selbst überraschte. „Er geht so: Am Ende bleibt dir kein Gewinn, nur taubes Herz und dumpfer Sinn.“
    Er schien nicht darauf reagieren zu wollen, und trotzdem spürte sie, dass etwas zwischen ihnen geschah, etwas, das Dru augenblicklich nervös machte. Nur mit großer Mühe gelang es ihr, sich nichts von ihrer inneren Unruhe anmerken zu lassen, denn fast wäre sie einen Schritt zurückgetreten. Doch nur fast.
    „Nehmen Sie sich den Rest des Tages frei.“ Sein rauer Ton war der einzige Hinweis auf die Wut, die zweifelsohne in ihm kochte. Eine Wut, die zügellos und ungebändigt alles im Umkreis vernichten konnte. „Dann sehe ich Sie morgen früh um halb sieben in meinem Büro, Miss Bennett. Und ich hoffe, Sie schaffen es bis dahin, Ihre neue Ehrlichkeit in den Griff zu bekommen.“
    Und mit einem Mal sah Dru völlig klar, sie musste ihn nur ansehen und wusste es. Er würde niemals aufgeben. Er hatte noch nie ein Nein akzeptiert. Regeln existierten in seiner Welt nur, um gebrochen zu werden. Kein Hindernis war zu hoch, kein Weg zu weit. Und wenn er etwas haben wollte, dann nahm er es sich.
    Cayo Vila hatte sie die ganze Zeit nur für seine Zwecke benutzt, und sie hatte es bis heute nicht einmal geahnt. Oder vielleicht doch? Ein kleiner Teil in ihr wünschte sich noch immer, sie hätte niemals diese Mail gelesen, niemals herausgefunden, wie sehr er ihrer Karriere vor drei Jahren geschadet hatte. Aber sie hatte es getan.
    Trostlos und deprimierend

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