Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
Vom Netzwerk:
berühmte Schweizer Meer sein? Wohl kaum. Wenn ich mich nicht irre, ist das da Dubrovnik.“ Sie zeigte mit dem Finger über das Wasser hinweg auf die Küstenstadt. Selbst von der Jacht aus war die typische Silhouette von Dubrovnik unverkennbar. Eine lange Festungsmauer umfasste die gesamte Stadt mit ihren weiß getünchten Häusern und roten Dächern. Die leuchtend blaue Adria war so herrlich und einladend wie immer, und sie wünschte sich nichts sehnlicher … als Cayo einfach über Bord zu schubsen. Einzig die Tatsache, dass er so viel größer und stärker war als sie, hinderte Dru daran, diesem Impuls nachzugeben.
    Cayo schenkte der Küste keinen Blick. Warum auch? Im Gegensatz zu ihr hatte er die ganze Zeit gewusst, wohin die Reise ging. Jetzt wunderte sich Dru auch nicht mehr, warum er es auf diesem mysteriösen Flugplatz so eilig gehabt hatte, vom Privatjet in den Helikopter zu steigen. Er hatte vermeiden wollen, dass sie ihr wahres Reiseziel erriet.
    „Habe ich Schweiz gesagt?“, erwiderte er mit sanfter Stimme, die so gar nicht zu seinem kühlen Gesichtsausdruck passte. „Nein, da müssen Sie sich verhört haben.“
    „Was genau wollen Sie von mir, Mr Vila?“, fuhr sie ihn wütend an. „Bin ich jetzt Ihre Gefangene, oder was?“
    „Ich wusste gar nicht, dass Sie so theatralisch sein können, Miss Bennett.“ Es schien, als würde er seine Worte sorgfältig wählen. „Wie haben Sie es nur geschafft, das so lange vor mir zu verheimlichen?“
    „Sie haben mich wohl falsch eingeschätzt!“, schleuderte ihm Dru entgegen. „Und Ihren Befehle werde ich auch nicht weiter blind gehorchen.“
    „Sind Sie sicher?“, unterbrach er sie, bevor sie weitersprechen konnte. Seine bernsteinfarbenen Augen wurden eine Spur dunkler. Dru sah ihn an und eine eigentümliche Hitze breitete sich in ihr aus, die sie jedoch schnell ihrer Wut zuordnete. „Wenn ich mich recht erinnere, war blinder Gehorsam eine Ihrer Stärken, Miss Bennett.“
    „Das war mein Job“, sagte sie und bemühte sich, möglichst eisig zu klingen. „Aber ich habe gekündigt.“
    Er schenkte ihr einen langen Blick.
    „Ihre Kündigung wurde nicht akzeptiert, Miss Bennett“, sagte er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Dann drehte er ihr wieder den Rücken zu und ging weiter über das sonnige Deck.
    Dru blieb stehen und blickte ihm fassungslos hinterher. Sie fühlte sich nicht nur überrumpelt und betrogen, sondern in ihrer schicken Bürokleidung auch noch völlig deplatziert. Seufzend schlüpfte sie aus ihren High Heels und nahm sie in die Hand. Es war ein noch ungewohntes Gefühl, den Wellengang zu spüren und die salzige Seeluft zu schmecken. Die glatten Holzplanken des Decks fühlten sich unter ihren nackten Füßen angenehm warm an. Dru versuchte tief durchzuatmen.
    Sie trat an die polierte Reling, lehnte sich dagegen und ließ ihren Blick über das Meer und die saftig grün bewaldete Küstenlinie schweifen. Der malerische Anblick stand im krassen Gegensatz zu dem Chaos, das in ihrem Inneren herrschte. Und fast wünschte sie sich, sie hätte die furchtbare Wahrheit nie erfahren. Dann hätte sie weiter ahnungslos und in Frieden leben können. Doch dafür war es nun zu spät.
    Eine tiefe Traurigkeit, gegen die sie völlig machtlos war, stieg in ihr hoch. Es war so viel Schlimmes in ihrem Leben geschehen, das unabänderlich war. Und sosehr sie es sich auch wünschte, sie konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Sie konnte ihren Vater nicht wieder lebendig machen, der gestorben war, als Dominic und sie noch Kinder waren. Und ebenso wenig hatte sie ihre Mutter davon abhalten können, immer wieder auf die falschen Männer hereinzufallen. Sie hatte nun schon seit Jahren nichts mehr von ihr gehört. Und ihrem so wunderbaren und sensiblen Bruder Dominic hatte sie zwar während seiner Drogenabhängigkeit beigestanden, doch seinen tragischen Tod hatte sie trotzdem nicht verhindern können.
    Der nächste tiefe Atemzug brachte keine Erlösung, zu schmerzhaft waren die Erinnerungen.
    Sie war jetzt frei von ihren Verpflichtungen, das stimmte, aber sie war auch unwiederbringlich alleine. Die letzten Jahre hatte Dru ihr ganzes Leben um Dominic und seine Krankheit herum aufgebaut. Mit seinem Tod war auch ein Teil von ihr gestorben. Zurückgeblieben war nichts als Leere. Aber sie hatte sich geschworen, diese Leere mit neuem Leben zu füllen. Mit einem Leben, das unabhängig und frei war, einem Leben, das nur ihr allein gehörte.
    Alles, was sie dafür

Weitere Kostenlose Bücher