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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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Meer.

3. KAPITEL
    Sie war tatsächlich ins Wasser gesprungen!
    Cayo stand fassungslos an der Reling und sah, wie Dru nach ihrem Sprung wieder auftauchte und dann in Richtung des weit entfernten Ufers schwamm.
    Wie hatte es nur so weit kommen können?
    „Ist das etwa Dru?“, hörte er eine Person hinter sich erschüttert fragen.
    „Dru?“, wiederholte Cayo fragend.
    Er hatte bis jetzt nicht einmal gewusst, dass Drusilla auch noch einen Spitznamen besaß. Und zwar aus gutem Grund, denn er wollte nichts Privates von ihr wissen. Er wollte nicht die Frau in ihr sehen, er wollte die Süße ihrer Lippen nie wieder schmecken und auch nie wieder dieses wahnsinnige Verlangen nach ihr verspüren. Nein, all das wollte er nicht! Doch Cayo wusste selbst, dass er sich etwas vormachte.
    „Ich meinte natürlich: Miss Bennett“, stammelte der Chefsteward neben ihm sichtlich irritiert. „Entschuldigen Sie, Sir, aber ist sie … hineingefallen? Sollten wir ihr nicht helfen?“
    „Das ist eine ausgezeichnete Frage“, murmelte Cayo.
    Er beobachtete Dru dabei, wie sie mit langen kräftigen Zügen durch das Wasser schwamm und sich immer weiter von der Jacht entfernte. Dabei konnte er nicht umhin, sie für ihre unglaubliche Willensstärke, ja Dickköpfigkeit, zu bewundern. Ganz zu schweigen von ihrem eleganten Schwimmstil, trotz Kleidung. Er musste mit sich selbst kämpfen, denn noch immer spürte er das wilde Adrenalin, das in Hochtouren das Blut durch seinen Körper pumpte, und ein heißes, sehnsüchtiges Ziehen. Er hatte mehr gewollt als diesen einen Kuss. Viel mehr! Und wäre es nicht Drusilla gewesen, dann hätte er nicht lange nachgedacht und sie direkt genommen, wenn notwendig auf dem Fußboden des Salons.
    Und an der Wand. Und auf den weichen Kissen der Sofalandschaft. Und wieder und wieder, nur um diese knisternde Spannung zwischen ihnen voll und ganz auszukosten.
    Aber hier handelte es sich nicht um irgendeine Frau, sondern um Drusilla.
    Cayo war schon immer ein praktischer Mensch gewesen, zielgerichtet und planvoll in allem, was er tat. Noch nie hatte er sich zu etwas verführen oder hinreißen lassen. Bis auf dieses eine Mal in Cádiz, und jetzt eben hier auf der Jacht.
    Das waren zwei Ausrutscher zu viel, und damit endgültig genug. Jetzt war es an ihm, wieder die Kontrolle zu gewinnen. Und das bedeutete, an Ort und Stelle stehen zu bleiben.
    Er sah, wie sie sich im Wasser auf den Rücken drehte, um nach möglichen Verfolgern Ausschau zu halten. Nein, sagte er sich streng, ich werde sie nicht zurückholen. Er hatte bereits genug Zeit und Mühe in den Versuch investiert, sie zu halten. Warum hatte er all das überhaupt getan, und sie dann auch noch geküsst?
    Trotzdem konnte er natürlich unmöglich riskieren, dass sie einfach ertrank, dafür war sie in ihrer Funktion als Assistentin viel zu wertvoll. Und ebenso wenig konnte er riskieren, dass sie seine Geliebte wurde, sosehr sein Körper sich auch danach sehnte.
    Cayo verstand nicht, warum sie so plötzlich die Firma verlassen wollte, und auch nicht, warum sie mit einem Mal so wütend auf ihn war. Aber er war sich sicher, dass sich auch dieses Problem mit Geld lösen lassen würde.
    „Sir? Vielleicht sollten wir eines der Motorboote nehmen?“, schlug der Steward vor und klang dabei zugleich unterwürfig und besorgt. Cayo hätte darauf normalerweise amüsiert reagiert – normalerweise. Doch jetzt kämpfte er mit sich und seinen widersprüchlichen Gedanken und Gefühlen. Dru hatte ihn völlig durcheinandergebracht. Und genau das war es, was ihm nicht gefiel. Sie war die perfekte Assistentin, kompetent, zuverlässig und unpersönlich. Doch dann hatte er den Fehler begangen, auch die Frau in ihr zu sehen. Und damit hatte das ganze Durcheinander begonnen.
    Mit achtzehn Jahren hatte Cayo ganz bewusst den Entschluss gefasst, sich niemals wieder von Gefühlen leiten zu lassen. Denn sie hatten ihn schwach und hilflos gemacht und das wollte er nie wieder sein.
    Genau dieser Vorsatz trieb ihn nun schon seit fast zwei Jahrzehnten an. Wenn er jetzt etwas haben wollte, dann nahm er es sich, egal was es war. Und wenn eine Frau ihn nicht wollte, dann erfüllte er ihr so lange jeden Herzenswunsch, bis auch sie ihm verfallen war. Gefühle hatten keine Macht über ihn. Er war nicht länger der kleine schwache Junge von damals.
    Nur, warum ging ihm diese Situation dann so nahe? Warum war er innerlich so aufgewühlt? Dieser unglaubliche Drang, Drusilla zu besitzen, war ebenso machtvoll

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