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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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zähneknirschend. Und dann passierte plötzlich alles auf einmal.
    Das Boot schaukelte und Dru musste sich unwillkürlich an Cayo klammern, um nicht den Halt zu verlieren. Mit einer einzigen fließenden Bewegung umfasste er Dru und zog sie mit sich auf die gepolsterten Ledersitze der Rückbank. Und schon erwachte wieder dieses heftige Verlangen in ihr, für das sie sich so hasste.
    Laut sprang der Motor an, und sie fuhren zurück zur Jacht. Ihr Haar flog im Wind und ihre Bluse flatterte wie ein Segel im Sturm. Cayo sprach kein Wort, bis sie wieder das sichere Deck erreicht hatten, wo ein Besatzungsmitglied Dru eine Decke um die Schultern legte. Sie bedankte sich mit einem Lächeln. Jetzt fühlte sie sich fast wie die Überlebende eines Schiffuntergangs, nass und verfroren. Cayo dagegen sah so göttlich aus wie immer, und die untergehende Sonne schmeichelte seinem gebräunten Teint.
    Die Mannschaft verschwand unter Deck, als würden sie sich vor einem heranziehenden Sturm in Sicherheit bringen. Jeder, der nur einen Funken Verstand besitzt, würde das Gleiche tun, dachte Dru. Doch was tat sie? Sie blieb stehen und wartete auf das nahende Unheil. Cayo warf ihr einen glühenden Blick über den Rand seiner Sonnenbrille zu.
    „Ich glaube, Sie wissen, wo sich an Bord die Ersatzkleidung befindet“, sagte er so ruhig, dass es sie misstrauisch machte. „Daher schlage ich vor, dass Sie sich nun erst mal umziehen. Danach kommen Sie bitte zu mir, damit wir uns wie zivilisierte Menschen über Ihre Jobperspektiven unterhalten können.“
    Dru wollte sich nicht einschüchtern lassen und zwang sich zu einem Lächeln.
    „Der einzige Grund, warum ich aus dem Wasser wollte, war, weil mir kalt war“, begann sie, „Nicht, weil ich weiter für Sie arbeiten möchte. Ich bleibe bei meiner Kündigung.“ Sie zuckte unter seinem ungläubigen Blick zusammen. „Ich kann Ihnen entweder erzählen, was Sie hören wollen, und mich dann bei der erstbesten Gelegenheit aus dem Staub machen. Oder ich kann ehrlich zu Ihnen sein und hoffen, dass Sie mich in Würde gehen lassen. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.“
    Er bedachte sie mit einem Blick, der ihr eine Gänsehaut verursachte.
    „Ich denke, wir haben uns heute beide nicht besonders würdevoll benommen“, erwiderte er.
    „Trotzdem müssen Sie sich entscheiden“, sagte sie, als ob es das Normalste und Einfachste auf der Welt wäre.
    Für einen Moment war es völlig still, bis auf das Geräusch der Wellen an der Bordwand.
    „Gehen Sie, und machen Sie sich zurecht, Miss Bennett“, sagte er mit einem bedrohlichen Unterton in der Stimme. „Dann reden wir weiter.“ Eigentlich hätte sie Angst empfinden müssen, doch in Dru regte sich nichts dergleichen. Ihre Gefühle waren wie betäubt.
    Als Dru ein wenig später Cayos dunkel getäfeltes Arbeitszimmer betrat, war sie sich nur zu bewusst, dass sie nicht so zurechtgemacht aussah, wie Cayo es von ihr erwartet hatte. Er stand gerade an seinem Schreibtisch und telefonierte offenbar mit einem Geschäftspartner. Während Dru mit halbem Ohr zuhörte, eine alte Angewohnheit aus ihrer Zeit als Assistentin, blieb sie stehen und wartete.
    Sie war nicht überrascht, als er sich zu ihr umdrehte und kurz erstarrte. Seine Miene verfinsterte sich.
    „Ich muss Schluss machen“, sprach er in den Hörer und beendete das Gespräch, ohne den Blick von Dru abzuwenden.
    „Wie um Himmels willen sind Sie denn angezogen?“, fragte er, kaum dass er aufgelegt hatte.
    „Ich wusste nicht, dass ich einen Dresscode einhalten muss“, erwiderte sie gespielt ahnungslos. „Die junge Frau, die ich vor einer Stunde hier an Bord gesehen habe, trug, soweit ich mich erinnere, eine Kreation aus Zahnseide.“
    „Sie hat das Schiff bereits verlassen“, sagte er und sah sie aus schmalen Augen an. „Aber das erklärt noch lange nicht, warum sie so gekleidet sind, als wären Sie …“ Seine Stimme verebbte.
    „Eine normale Person?“, fragte sie unschuldig. Dabei hatte sie genau gewusst, dass er mit der Auswahl ihrer Kleidung nicht einverstanden sein würde. „Ach, kommen Sie, Mr Vila, wir leben im 21. Jahrhundert. Es ist bestimmt nicht das erste Mal, dass Sie eine Frau in Jeans sehen.“
    „Nein, aber es ist das erste Mal, dass ich Sie in Jeans sehe.“ Ein eigenartiger Ausdruck lag in seinem Blick. Cayos Puls beschleunigte sich und er spürte ein angenehmes Kribbeln im Bauch. „Und ich wusste gar nicht, dass Ihr Haar so … lang ist.“
    Dru tat unbeeindruckt und zuckte

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