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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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sie die Nachricht von Dominics Tod erreichte. Sie war gerade auf einer Geschäftsreise in Belgien gewesen. Dru hatte sich gefühlt, als würde ihr bei lebendigem Leib das Herz aus der Brust gerissen. Cayo hingegen hatte von ihrer persönlichen Tragödie weder etwas mitbekommen noch war ihm etwas Besonders an Dru aufgefallen.
    Von diesem Tag an hatte sie einfach nur noch funktioniert und den Kummer weit von sich geschoben. Ihr Job hatte ihr dabei geholfen, und es hatte sie mit Stolz erfüllt, dass sie ihre Arbeit so gut machte. Sie hatte wie in einem Kokon gelebt, abgeschirmt von ihren eigenen Gefühlen.
    Doch mit dem Lesen der E-Mail hatte sich nun alles verändert. Ihr ganzes Arbeitsverhältnis war eine Farce gewesen. Und ein Teil von ihr wollte wie ein Stein versinken und aufgeben.
    Doch dann würde Cayo am Ende noch denken, dass es dabei allein um ihn gegangen wäre. Ganz sicher würde er das. Nein, das konnte sie nicht zulassen. Auf keinen Fall.
    Prustend brach Dru durch die Wasseroberfläche und sah in Cayos Gesicht. Er saß noch immer am Rand des Motorboots und es schien ihm egal zu sein, ob sie unterging oder nicht. Er schien nur verärgert darüber, dass sie ihm den Nachmittag ruinierte.
    Und genau das rüttelte sie wach.
    Sie würde nicht wieder untergehen, beschlosss Dru jetzt, während sie diesen Mann anblickte, für den sie sich Tag für Tag aufgeopfert hatte. Nein, sie würde sich nicht selbst aufgeben. Weder für Cayo noch für irgendwen anders.
    Und dieser Gedanke gab ihr neue Kraft.
    Ich habe es dir versprochen, Dominic. Ich werde diesem Mann den Rücken kehren und dich mit nach Bora Bora nehmen. Ich werde deine Asche dem Wind und dem Meer übergeben, so wie du es dir gewünscht hast. Und dann werden wir beide frei sein.
    Sie widerstand dem Drang, ihrem Ärger laut Luft zu machen, schwamm zum Boot und hielt sich an dessen Rand fest. Noch nie hatte sie Cayo so aufgebracht gesehen.
    „Gut“, sagte Dru, als würde sie die ganze Situation nicht weiter kümmern. „Ich komme ins Boot.“
    „Nichts anderes habe ich von Ihnen erwartet“, sagte er in einem so selbstgefälligen Ton, dass Dru fast schlecht davon wurde. „Aber bevor ich Sie aus dem Wasser hole, Miss Bennett, sollten wir uns noch einmal kurz unterhalten.“
    Dru ließ mit einer Hand das Boot los und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht. Ihre Frisur hatte sich nun komplett aufgelöst und vermutlich trieb ihr Haar wie dunkles Seegras um ihre Schultern. Die Vorstellung gefiel ihr, denn sie war sich sicher, dass Cayo ihren Anblick missbilligte. Davon bestärkt hob sie ihre Brauen und wartete, so als würde ihr all das nichts anhaben können.
    „Ich vermute, dass Sie mit Ihrer Aktion nur meine Aufmerksamkeit erreichen wollten“, sagte er und schien sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein.
    „Schön zu wissen, dass Sie mir gar nicht zugehört haben“, murmelte Dru.
    „Ich werde Ihr Gehalt verdoppeln.“
    Dru konnte nicht anders, als sich die enorme Summe vor Augen zu führen, die er ihr soeben angeboten hatte. Und für den Bruchteil einer Sekunde haderte sie mit sich. War es wirklich nötig, ihm zu entkommen … aber natürlich war es das! Sie konnte entweder bei ihm bleiben – oder gehen und einen Rest Selbstachtung wiedererlangen. Beides ging nicht. Das hatte ihr der heutige Tag zur Genüge gezeigt.
    Es gab so vieles, das Dru gerne zu ihm gesagt hätte, doch sie ahnte, dass sie dann unter Umständen im Wasser bleiben würde. Sie wusste genau, wie unbarmherzig er sein konnte. Also hielt sie sich weiter am Rand des Bootes fest und ließ sich von den Wellen schaukeln.
    „Mir ist kalt“, sagte sie schließlich, weil ihr das noch am sichersten erschien. „Helfen Sie mir ins Boot?“
    Nach einem kurzen Augenblick lehnte er sich vor, ergriff ihre Arme und zog sie mit einer Leichtigkeit aus dem Meer, als wäre sie eine Feder. Dann stand sie vor ihm, und das Wasser rann in Strömen aus ihrer Kleidung. Augenblicklich wurde sich Dru mehrerer Dinge gleichzeitig bewusst: Sie spürte ihr Kleid, das sich klamm und schwer um ihre Hüften schmiegte, und den kühlen Seewind, der an ihren nassen Haaren zerrte. Hinzu kam, dass der Stoff ihrer grauen Bluse durch die Nässe fast komplett durchsichtig geworden war, sodass ihr purpurroter BH darunter hervorblitzte. Dru fühlte sich Cayos Blick schutzlos ausgeliefert und wäre am liebsten zurück ins Wasser gesprungen. Sehnsüchtig blickte sie auf Meer.
    „Denken Sie nicht einmal daran“, sagte er

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