Julia Extra Band 369
Seite her nicht mehr sein würde und sie auch nicht mehr erwartete. Wenn sie an Chloe Frasers exotische Schönheit dachte, konnte sie wohl kaum sein Typ sein. Deshalb mussten die Konditionen von vornherein geklärt werden …
„Das ist gut, Casey“, sagte er zufrieden.
War es das? Sie hatte noch immer Zweifel an ihrer Entscheidung – Xander bestimmt auch! –, aber es war die einzige, die sie hatte treffen können.
„Dinner ist serviert, Sir.“ Der große, hagere Butler stand im Türrahmen, völlig unbeeindruckt von der Tatsache, dass nur noch zwei Leute im Salon saßen statt der drei, die es vor Minuten noch gewesen waren. Casey allerdings bezweifelte nicht, dass Hilton, genau wie der Rest des Personals, Hendersons geräuschvollen Abgang mitbekommen hatte.
„Sollen wir dann?“ Xander bot ihr seinen Arm, um sie zum Tisch zu führen.
Eigentlich brauchte sie nicht zum Dinner zu bleiben, nachdem Brad Henderson nicht mehr hier war, aber es würde wohl seltsam aussehen, wenn sie jetzt auch noch ginge.
„Gern“, antwortete sie also und hakte sich bei Xander ein, auch wenn ihre Finger leicht zitterten.
„Lassen Sie bitte eine Flasche Champagner bringen“, richtete Xander sich an den Butler.
Champagner? Oh natürlich, um auf die Verlobung anzustoßen. Oder besser, auf den Geschäftsabschluss.
In Casey stieg langsam Panik auf. Sie beruhigte sich damit, dass Josh im Fraser-Haushalt aufblühen würde. Auch würde ihr Sohn begeistert sein, Lauren als Stiefschwester zu bekommen. Und ganz sicher würde ihm der Schulwechsel guttun.
Die Panik rührte eher daher, dass sie immer noch nicht wusste, wie ihre Rolle aussehen sollte.
Zum einen würde sie Xanders Ehefrau sein und natürlich seine Gastgeberin, wenn er Dinnerpartys gab. Aber sonst?
„Machen Sie sich nicht so viele Sorgen“, murmelte er an ihrem Ohr, als er ihr den Stuhl am Esstisch hielt. „Es wird alles funktionieren, Sie werden sehen.“
Würde es das? fragte sie sich, leicht benommen von seinem warmen Atem an ihrer Haut. Wenn sie das weiße Leinen, die Kerzen, das Kristall und Silber hier sah, hätte der Unterschied zu ihrer winzigen Küche nicht größer sein können.
Xander beobachtete, wie die Emotionen durch ihre Miene zogen, und als Hilton mit dem Eiskübel und zwei Champagnerflöten zurückkehrte, wies Xander ihn an, die Sachen erst einmal auf dem Serviertischchen neben der Tür abzustellen. „Ich kümmere mich selbst darum“, sagte er entschuldigend. Schließlich konnte der Butler nichts dazu, dass die zukünftige Braut eine Panikattacke bekam, jetzt, da sie ihre Zustimmung zur Hochzeit gegeben hatte.
Sobald der weißhaarige Butler sich zurückgezogen hatte, nahm sich Xander der Champagnerflasche an, um sie zu entkorken. Vielleicht würde Casey sich ja entspannen, wenn sie ein wenig Champagner trank. Mit zwei Gläsern kam er an den Tisch zurück und reichte ihr eines.
„Auf uns.“ Er hob sein Glas.
Casey hielt den feinen Glasstiel so fest, dass er fast brach. „Auf uns.“ Endlich stieß sie mit ihm an und trank hastig einen großen Schluck.
Nur ging es nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatte. Casey verschluckte sich, die perlende Flüssigkeit stieg ihr in die Nase, und sie begann zu husten. Tränen traten ihr in die Augen, sie hielt das Glas weit von sich ab, damit sie den Champagner nicht auf dem kostbaren Aubusson-Teppich verschüttete. Willig ließ sie sich von Xander das Glas aus der Hand nehmen. Erst klopfte er ihr sacht auf den Rücken, und als sie sich beruhigt hatte, tupfte er ihr mit einer Serviette die Tränen aus den Augen.
Großer Gott, auch das noch! Es war ja so peinlich! Was musste Xander von ihr denken? Sie konnte nicht einmal Champagner trinken, ohne sich zur Närrin …
Casey verharrte plötzlich sehr still, als sie sich nur Zentimeter von Xander entfernt stehen fand und in sein Gesicht aufschaute.
Der Atem blieb ihr in der Kehle stecken, als sie die sinnliche Hitze in seinem Blick erkannte. Ihr Herz begann laut zu pochen, sie war überzeugt, dass Xander es hören musste. Das Blut rauschte durch ihre Adern, als das Bewusstsein für ihn sie erfüllte. Dabei musste sie unmöglich aussehen mit den wässrigen Augen und der roten Nase, aber Xander schien das nicht zu stören.
Die Hände an ihre Taille gelegt, zog er sie an sich, und willig ließ sie sich gegen ihn fallen. Mit seiner Zunge strich er flüchtig über ihre Lippen, forderte sie auf, den Kuss zu vertiefen, und sie hielt sich an seinen Schultern
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