Julia Extra Band 369
der Ritter in schimmernder Rüstung“, meinte Asad sarkastisch.
„Er hat sich bei mir entschuldigt. Und wir haben uns versöhnt.“
„Ich habe mich auch bei dir entschuldigt.“
„Und ich liege hier in deinem Bett. Was willst du denn noch, Asad?“
9. KAPITEL
Die Frage überraschte Asad. Iris musste doch wissen, was er von ihr wollte. „Dass du mir verzeihst.“
Nachdem sie ihn eine Weile forschend betrachtet hatte, erwiderte sie: „Ich verzeihe dir.“
„Das meinst du nicht ernst.“
„Wäre ich dann hier?“ Eng aneinander geschmiegt lagen sie da.
„Es fällt dir zu leicht.“ Warum er ihr das jetzt vorwarf, wusste er selbst nicht genau.
„Soll ich dich denn wieder ignorieren?“
„Nein.“ Sie sollte ihm vertrauen. „Ich möchte mit dir schlafen.“
Da er selbst nicht genau wusste, was er sich wünschte, beließ er es dabei.
Bereitwillig spreizte Iris die Beine, doch er bemerkte den Schatten in ihren Augen, der früher nicht da gewesen war.
Sie würde ihm nicht mehr vertrauen. Und erst in diesem Moment wurde ihm klar, dass es ein Geschenk gewesen war, das er damals als selbstverständlich betrachtet hatte – genau wie dieser Mitschüler von ihr. Er hingegen war alt genug gewesen, um es besser zu wissen.
Aber er würde es wiedergutmachen. Wenn sie diesem Idioten verzeihen konnte, der ihr die Unschuld geraubt hatte, und sogar immer noch mit ihm befreundet war, konnte sie auch lernen, ihm zu verzeihen.
Asad nahm ein Kondom aus der Nachttischschublade. Er wollte ihre Körper endlich vereinen. Er hatte Iris schon zweimal auf den Gipfel der Ekstase geführt, weil ihm klar war, dass er sich kaum beherrschen konnte. Schon lange vor ihrem Tod hatte er nicht mehr mit Badra geschlafen und seitdem auch keine andere Frau mehr gehabt.
Die Vorstellung, eine andere Geliebte zu haben, die ihn vielleicht auch betrügen oder, schlimmer noch, seine Tochter enttäuschen würde, war völlig abwegig für ihn gewesen. Nawars Bedürfnisse standen für ihn an erster Stelle.
Langsam drang er in Iris ein, ganz unter dem Einfluss der erregenden Empfindungen stehend, die er nie hatte vergessen können, sosehr er sich auch bemüht hatte. Es schien ihm, als würde er nach Hause kommen.
Er gehörte hierher. Vorerst jedenfalls.
Iris stöhnte erregt, und er küsste sie zärtlich auf die Lippen.
Obwohl sein Körper sich nach Erfüllung sehnte, konnte Asad sich zunächst nicht bewegen. Er hielt inne und kostete die köstlichen Gefühle aus, die ihn durchfluteten.
„Ich werde dich nie wieder im Stich lassen“, versprach er ernst. „Ich werde dein bester Freund sein.“
„Du warst schon immer ziemlich besitzergreifend.“
Das konnte er nicht leugnen.
„Willst du dich nicht bewegen, Asad?“, fragte Iris ein wenig gequält.
„Soll ich es denn?“, zog er sie auf.
Statt zu antworten, spannte sie sich an. Also fiel er in einen schnellen Rhythmus, weil er sich nach Erfüllung sehnte. Dass er so die Kontrolle über sich verlor, freute ihn allerdings. Genau danach hatte er sich so lange gesehnt.
Nach ungezügelter Leidenschaft.
In dieser Hinsicht hatte sich zu Badras Leidwesen immer sein arabisches Erbe bemerkbar gemacht.
Er glaubte vor Lust zu vergehen, riss sich jedoch zusammen, um seiner habibti den dritten Höhepunkt zu verschaffen.
Das erotische Spiel ihrer Zungen kam dem wilden Akt gleich; ein feiner Schweißfilm überzog ihre nackten Körper.
Als Iris lustvoll schrie, konnte Asad sich auch nicht mehr beherrschen und stieß einen Triumphlaut aus, während er ihr auf den Gipfel folgte.
Noch immer mit ihr vereint, löste er die Lippen von ihren. „Du gehörst mir.“
„Du zeigst dich schon wieder von deiner besitzergreifenden Seite“, stieß sie hervor, doch es klang alles andere als vorwurfsvoll.
„Ich bin ein Scheich. Was hast du denn erwartet?“
Zärtlich lächelte sie ihn an. „Nichts außer dem, was du bist, Asad.“
Er nickte. Eigentlich hätte es ihn freuen müssen, dass sie diesmal wusste, worauf sie sich einließ. Ein Teil von ihm tat es allerdings nicht, und Asad war sich nicht sicher, warum. Die Erkenntnis, dass Iris nichts von ihm erwartete, rührte ihn jedoch, was er niemals für möglich gehalten hätte. Schließlich hatte sich sein Herz verhärtet.
Nachdem er sich vorsichtig zurückgezogen hatte, drehte er sich auf die Seite und streifte das Kondom ab und entsorgte es. Dann zog er sie an sich. Und trotz seiner Besorgnis, weil ihr Liebesakt derart nachwirkte, fühlte er sich
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