Julia Extra Band 369
beim Einschlafen zum ersten Mal seit Jahren befriedigt.
Einige Stunden später wachte Asad auf, als Iris aufzustehen versuchte. Sie hatte seinen Arm weggeschoben und wollte sich gerade davonstehlen.
Er hielt sie zurück, indem er ihr den Arm um die Taille legte. „Wohin willst du?“
„Zurück in mein Zimmer.“
„Nein, az… “ Schnell verstummte er wieder. „Du gehörst hierher, kleine Blume.“
„Das tue ich nicht, Asad.“
„Doch, Iris.“ Und dann bewies er es ihr, indem er sie wieder liebte und ihr dabei Koseworte ins Ohr flüsterte, bis sie lustvoll in seinen Armen seufzte.
Danach schliefen sie wieder ein, aber Asad weckte Iris in den frühen Morgenstunden auf.
Fragend blickte sie ihn an. „Muss ich jetzt in mein Bett?“
Nein, verdammt! Wenn es nach ihm ginge, würde sie nie wieder in dem winzigen Bett schlafen. „Zeit für ein Bad.“
„Aber …“
„Komm mit.“
Es führte sie in die Höhle, die sein Großvater den anderen nie gezeigt hatte, sondern nur ihm nach seiner Hochzeit mit Badra. Die private Höhle für den Löwen der Sha’b Al’najid.
Eine große Taschenlampe in der Hand, führte Asad Iris durch ein wahres Höhlenlabyrinth an den öffentlichen Badeplätzen vorbei. Als sie an eine Abzweigung kamen, schlug er den Weg ein, der durch eine in den Felsen gemeißelte Pfauenfeder gekennzeichnet war.
In einer halbrunden Höhle blieb er stehen. „Dies ist der private Bereich für meine Familie.“
„Den hat Nawar gar nicht erwähnt.“ Und Genevieve hatte es auch nicht getan.
Dass der Scheich und seine Familie über einen eigenen Bereich verfügten, überraschte Iris nicht, doch es schien ein Geheimnis zu sein.
„Nawar erfährt erst davon, wenn sie heiratet, und dann auch nur, wenn sie bei unserem Stamm bleibt.“
Also war es tatsächlich ein Geheimnis. „Und was ist mit dem Rest deiner Familie?“
Als Asad einen Schalter betätigte, erhellte sanftes Licht den Raum. „Nur meine Großeltern und meine Eltern wissen davon. Dies war das eigentliche Hochzeitsgeschenk meines Großvaters an meine Großmutter, weil sie seinetwegen so viel aufgegeben hatte.“
Iris traute ihren Augen kaum. „Und wie?“
„Zuerst hat er die Höhle mit Fackeln beleuchtet, aber ich habe eine Solaranlage draußen installieren lassen und elektrische Leitungen in die Höhle legen lassen.“
Das hatte sie zwar nicht gemeint, fand es jedoch auch erstaunlich. Am meisten faszinierte sie allerdings etwas anderes.
„Und wie hat er die Höhle fliesen lassen?“ Diese erinnerte nämlich an einen europäischen oder amerikanischen Fünf-Sterne-Spa.
Das Tauchbecken in der Mitte war mit Mosaikfliesen abgesetzt, sodass man bequem am Rand sitzen und die Füße in das dampfende Wasser tauchen konnte. Ein kunstvoll gefertigter schmiedeeiserner Handlauf führte hinein, und man hatte Stufen in den Fels geschlagen.
Auch die Wände hatte man offenbar geglättet, um sie dann mit typisch orientalischen Mosaiken zu verzieren. So schmückte ein riesiger Pfau die Wand gegenüber vom Eingang. Marmorbänke auf allen drei Seiten luden zum Verweilen ein, während zu beiden Seiten des Eingangs hohe Holzregale mit flauschigen Handtüchern, Bademänteln und luxuriösen Toilettenartikeln standen.
Als Letztes entdeckte Iris auf einer Seite eine große Duschkabine, die weder über eine Tür noch einen Vorhang verfügte.
„Die Dusche … Das ist doch gar nicht machbar.“
Ein stolzer Ausdruck lag in seinen braunen Augen, und Asad lächelte. „Für einen Beduinen, der Ingenieur ist, sind solche Dinge schon möglich.“
„Dein Großvater hat Ingenieurwissenschaften studiert?“ Iris fühlte sich zunehmend wie Alice im Wunderland.
Er nickte. „Ich hatte dir ja erzählt, dass er in Europa studiert hat. Wir haben viele Modernisierungen in unserem Lager ihm zu verdanken.“
„Er ist ein bemerkenswerter Mann.“ Genau wie sein Enkel.
„Ja, das ist er.“
„Er verhält sich so, als wäre er nur den Traditionen verhaftet.“
„Im Herzen ist er das auch, aber er ist auch modernen Dingen gegenüber aufgeschlossen.“
„Genau wie du.“
„Ja.“
„Danke, dass du mich hierhergebracht hast.“ Sie konnte zwar nicht nachvollziehen, warum er dieses Geheimnis mit ihr teilte, doch es berührte sie.
Asad zuckte die Schultern und wirkte einen Moment lang gequält. „Weil ein wahrer Freund so etwas tut.“
„Du interessierst dich also immer noch für die Position.“
„Sieht ganz so aus.“ Es schien ihn selbst zu
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