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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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bereut. Die Sha’b Al’najid sind bald zu meinem Volk geworden.“
    „Und sie haben Großmutter ins Herz geschlossen.“
    Iris lächelte ebenfalls. „Freut mich, Sie kennenzulernen, Genevieve.“
    „Kommen Sie, setzen Sie sich.“ Mit einer eleganten Handbewegung deutete Genevieve auf eines der prachtvollen Kissen. „Für mich ist es auch immer eine besondere Freude, alte Freunde meines Enkels kennenzulernen.“
    Iris wollte erst leugnen, dass sie eine alte Freundin von Asad war, überlegte es sich dann jedoch anders. Die alte Dame gehörte sicher zu den Frauen, die sofort eine Erklärung verlangen würden.
    „Wir haben nur einige Monate zusammen studiert“, erwiderte Iris deshalb.
    Genevieve schenkte dampfenden Tee in zarte Porzellantassen mit arabischem Dekor. „Und trotzdem hat diese Zeit bleibenden Eindruck bei meinem Enkel hinterlassen, soweit ich weiß.“
    Schockiert wandte Iris sich zu Asad um und warf ihm einen strafenden Blick zu. Er hatte seinen Großeltern von ihrer Affäre erzählt?
    Asad schien ihre Gedanken zu erraten und schüttelte unmerklich den Kopf.
    „Ja, unser Junge hat kaum über seine damaligen Kommilitonen gesprochen. Aber er hat viel von Iris, der angehenden Geologin, und ihrer beruflichen Laufbahn erzählt.“ Mit ernster Miene trank Genevieve einen Schluck Tee. „Ich glaube, seine verstorbene Frau mochte es nicht, wenn er von seiner Studienzeit gesprochen hat. Sie hatte nur ein Jahr in einem Mädcheninternat in Europa verbracht.“
    Asad hatte also tatsächlich verfolgt, wie es ihr ergangen war. Iris war so verblüfft, dass sie nur nicken konnte, bevor sie erneut einen Schluck Tee trank. Dieser war heiß, stark und süß und hatte ein leicht rauchiges Aroma.
    „Lecker“, lobte sie. „Jetzt verstehe ich, warum der Beduinentee so berühmt ist.“
    „Ja. Der Trick ist, dass man ihn über dem Holzfeuer zubereiten muss und nicht auf der Kochplatte.“
    Iris ließ den Blick zu dem Seidenvorhang schweifen. Hier im Zelt brannte ein Feuer?
    „Keine Angst, das Kochfeuer befindet sich unter dem Vordach hinter dem Zelt“, beruhigte Asad sie.
    Dass er ihre Gedanken offenbar noch immer lesen konnte, machte sie nervös. Damals hatte er sie besser gekannt als irgendjemand anders. Allerdings hatte sie ihm nie von ihrem gespannten Verhältnis zu ihren Eltern erzählt.
    Lächelnd tätschelte Genevieve ihr den Arm. „Keine Sorge, Iris. Sie werden sich bald an unsere Lebensweise gewöhnen.“
    „Mein Lieblingsmentor pflegte zu sagen, ein guter Geologe würde sich unter anderem durch die Fähigkeit auszeichnen, sich seiner Umgebung anpassen zu können.“
    „Ja, Professor Lester war ein kluger Mann“, pflichtete Asad ihr bei.
    „Woher wusstest du, dass ich von ihm…?“ Iris verstummte, als Genevieve leise lachte.
    „Oh, mein Enkel erinnert sich an alles, stimmt’s?“
    „Ja.“
    Sein fotografisches Gedächtnis war einer der Gründe, warum sie damals so viel Zeit miteinander verbracht hatten. Asad hatte nicht viel lernen müssen und ihr sogar bei den Vorbereitungen auf ihre Prüfungen helfen können.
    Sichtlich stolz betrachtete Genevieve ihn nun. „Das macht ihn zu einem sehr guten Scheich und Berater meines Großneffen Hakim, der Herrscher von Kadar ist.“
    „Du gehörst zu den offiziellen Beratern des Scheichs?“, wandte Iris sich daraufhin an ihn.
    Er nickte nur, bevor er einen Schluck Tee trank.
    Seine Großmutter hingegen war mitteilsamer. „Natürlich, sie sind ja miteinander verwandt. Asad versteht es, die Bedürfnisse unseres Volkes mit den Einflüssen der Moderne zu verbinden. Hakim legt großen Wert auf seine Meinung. Schließlich war es seine Idee, Ihre Firma mit der Untersuchung des Gesteins zu beauftragen und darum zu bitten, dass man Sie hierherschickt.“
    Sofort verspannten sich seine Züge, und er warf ihr einen verzweifelten Blick zu.
    „Dir habe ich es also zu verdanken, dass ich diesen Auftrag nicht ablehnen konnte?“, hakte Iris nach, was er mit einem Schulterzucken quittierte.
    Doch bevor sie eine Erklärung verlangen konnte, fragte seine Großmutter: „Warum hätten Sie ihn denn ablehnen sollen?“
    Iris rief sich ins Gedächtnis, wo sie sich befand und warum sie hierhergekommen war. „Ich habe noch nicht im Mittleren Osten gearbeitet. Deswegen hätten alle anderen Kollegen sich besser dafür geeignet.“
    „Unsinn. Wenn Asad glaubt, Sie würden die beste Arbeit leisten, denke ich es auch. Und Ihrer Karriere ist es bestimmt förderlich.“
    Das konnte

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