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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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dich nie belogen. Ich dachte, du wüsstest, dass ich eines Tages Scheich sein würde.“
    „Ja, das habe ich verstanden.“ Aufgebracht funkelte Iris ihn an. Was erwartete er eigentlich von ihr?
    „Und, glaubst du mir?“, hakte er mit einem frustrierten Unterton nach.
    „Ja.“
    „Und warum siehst du mich dann so an?“
    „Wie kommst du darauf, dass es für mich einen Unterschied gemacht hätte, wenn ich es gewusst hätte? Ich wäre genauso wenig darauf gefasst gewesen, dass du mich sitzen lässt.“
    „Ich habe dich nicht sitzen lassen. Ich hatte gewisse Verpflichtungen und einen Lebensplan, den ich umsetzen musste.“
    „Du hast mich nicht deswegen verlassen, sondern weil du nie eine Beziehung gewollt hast. Und ich war naiv genug, zu glauben, es wäre der Fall.“ Außerdem war er auch ihr bester Freund gewesen – und den zu verlieren hatte ebenfalls sehr wehgetan.
    „Es tut mir leid.“
    Das hatte er damals auch gesagt – mit einem mitleidigen Ausdruck in den Augen. Aber nicht bedauernd. Falls er es jetzt bedauerte, ließ er es sich nicht anmerken.
    „Das alles gehört jetzt der Vergangenheit an.“
    „Aber ich sehe den Schmerz in deinen Augen, wenn du darüber redest.“
    Das konnte sie nicht leugnen, aber sie würde es niemals zugeben. Auf keinen Fall wollte sie wieder sein Mitleid. Außerdem hatte sie jetzt ein anderes Problem.
    „Ich fasse es einfach nicht, dass du mich hierhergebracht hast.“
    Ihr unverhohlener Zorn schien Asad zu schockieren. „Es sollte eine Art Wiedergutmachung sein, weil ich damals so plötzlich aus deinem Leben verschwunden bin.“
    „Du machst wohl Witze! Meinst du, es gefällt mir, in deiner Nähe arbeiten zu müssen?“
    „Damals warst du gern mit mir zusammen, nicht nur im Bett.“
    „Da waren wir Freunde. Aber das sind wir nicht mehr!“ Iris riss sich zusammen. Auf keinen Fall sollte Genevieve hören, dass sie Asad anschrie.
    „Das könnten wir wieder sein.“
    War er wirklich so begriffsstutzig? „Und warum?“
    „Ich habe dich vermisst. Und du mich auch.“
    So einfach war das also für ihn. Als er damals ging, hatte sie das Gefühl gehabt, als hätte man ihr das Herz aus dem Leib gerissen. „Du hättest mich ja anrufen können.“
    „Du brauchst die praktische Erfahrung im Mittleren Osten, um befördert zu werden.“
    „Wie genau hast du eigentlich meine berufliche Laufbahn verfolgt?“, hakte Iris nach.
    „Ziemlich genau.“
    „Du dachtest also, du würdest mir einen Gefallen tun?“ Das nahm sie ihm nicht ab. „Ist dir gar nicht in den Sinn gekommen, dass ich es vielleicht nicht will?“
    „Nein.“
    Plötzlich verrauchte ihr Zorn, und sie barg das Gesicht in den Händen und stöhnte. Asad hatte wirklich überhaupt nichts begriffen. Und sie sah keinen Sinn darin, dieses Gespräch fortzuführen.
    „Du teilst dieses Zelt also mit deiner Familie“, wechselte sie deshalb das Thema.
    „Stimmt.“
    „Und wo sind die anderen?“ Bisher hatte sie kein Geräusch gehört, auch nicht von draußen.
    „Mein Großvater verbringt seine Zeit immer mit den anderen alten Männern. Sie trinken zusammen Kaffee und erzählen sich Geschichten. Er hätte dich sicher gern begrüßt, aber meine Großmutter wollte dich zuerst kennenlernen“, erwiderte Asad.
    „Und wo ist deine Tochter?“
    „Ich vermute, sie spielt mit den anderen kleinen Kindern unter Aufsicht meiner Cousine.“
    „Geht sie noch nicht zur Schule?“
    „Eine Schule im eigentlichen Sinn gibt es hier nicht. Aber wir bringen unseren Kindern alles Nötige bei, auch Lesen, Schreiben und Rechnen. Einige werden später bestimmt studieren.“ Als wollte er sie berühren, streckte er die Hand aus, ließ sie dann jedoch wieder sinken, einen unergründlichen Ausdruck in den Augen.
    „Hat deine Großmutter denn Unterstützung bei der Erziehung von …?“
    „Nawar. Das ist ihr Name, und sie ist vier Jahre alt. Meine Großmutter und meine Cousine unterstützen mich, aber sie ist meine Tochter .“
    „Das ist eine löbliche Einstellung“, räumte Iris ein. „Aber ich dachte, als Scheich hättest du nicht so viel Zeit für sie.“
    „Ist es denn so ungewöhnlich, wenn ein Vater berufstätig ist? Ich verbringe so viel Zeit wie möglich mit Nawar.“
    Das glaubte sie ihm, doch sie wünschte, sie würde es nicht tun. Es wäre viel einfacher für sie gewesen, wenn sie ihn als Mistkerl hätte betrachten können. Hätten sie beide keine gemeinsame Vergangenheit gehabt, würde sie Asad vermutlich nicht nur

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