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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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Asad.
    „Vier.“
    Und seine Großeltern hatten das bei einem so kleinen Jungen erkannt? Ja, vielleicht, aber sie fand es trotzdem barbarisch. „Und wie alt waren deine Geschwister?“
    „Meine Schwester war zwei, und mein kleiner Bruder war gerade unterwegs.“
    „Sie wollte das Kind nicht im Lager zur Welt bringen.“ Genevieve zuckte die schmalen Schultern. „Asads Geschwister sind beide in einem Krankenhaus in Genf geboren worden.“
    Trotz allem, was damals geschehen war, empfand Iris in diesem Moment Mitgefühl für Asad. Schließlich konnte sie am besten nachvollziehen, wie es war, wenn man seinen Eltern nicht viel zu bedeuten schien.
    Doch er schüttelte den Kopf. „Ich weiß, was du jetzt denkst. Aber meine Eltern haben mich nicht im Stich gelassen. Wir haben uns oft gesehen, und ich hatte ja meine Großeltern. Und unseren Stamm. Mein Vater hat das einfache Leben der Beduinen abgelehnt, und mein Großvater wusste, dass ich eines Tages einen sehr guten Scheich abgeben würde.“
    Seine letzten Worte klangen nicht überheblich, sondern sachlich, und fast hätte sie gelächelt. „Mir erscheint es gar nicht so einfach.“
    „Wir haben immer nur nachmittags für vier Stunden eine Satellitenverbindung. Und wir besitzen keine modernen Küchen oder Sanitäranlagen.“
    Iris zuckte die Schultern. „Aber wahrscheinlich ist eure Ausstattung immer noch besser als meine, wenn ich unterwegs bin.“
    „Bestimmt.“ Asad lächelte flüchtig. „Mein Vater hat damals natürlich noch ein ganz anderes Leben kennengelernt. Trotzdem findet meine Familie es hier sehr primitiv, wenn sie zu Besuch kommt.“
    „Alle?“
    „Alle außer meinem jüngsten Bruder. Er kam vier Monate nach dem Umzug nach Genf zur Welt.“ Ironisch verzog er die Lippen. „Eigentlich war er gar nicht geplant. Nach seinem Studium möchte er hierherziehen.“
    „Und eure Eltern sind damit einverstanden?“
    „Natürlich. Mein Vater bezieht sein Einkommen aus den Investitionen des Stammes. Deswegen lehnt er unseren Lebensstil nicht völlig ab.“
    Sie spürte, dass die Haltung seines Vaters ihn nicht ganz so kaltließ, wie er vorgab.
    „Er hat seinen ältesten Sohn dem Stamm anvertraut“, sagte seine Großmutter mit einem tadelnden Unterton. „Alle Eltern hätten das Gefühl, dass sie damit genug Opfer gebracht haben.“
    Iris war anderer Ansicht, behielt es allerdings für sich. Ihre Eltern hätten sie gern abgegeben, wenn sie dafür noch mehr Freiheiten gehabt hätten. Aus Scham hatte sie Asad nie erzählt, dass sie schon mit sechs in ein Internat gesteckt worden war.
    Damals hatte sie geglaubt, irgendetwas würde mit ihr nicht stimmen, weil sie nur die Ferien mit ihren Eltern verbringen durfte. Und selbst dann hatten diese sie oft allein gelassen.
    „Vielleicht“, sagte Asad nun zu seiner Großmutter, klang jedoch nicht besonders überzeugt. „Ich weiß nicht, wie schwer die Entscheidung ihnen gefallen ist. Ich weiß nur, dass sie sich für ein Leben im Ausland und ohne mich entschieden haben.“
    Daraufhin schnalzte diese zweimal mit der Zunge, als wollte sie ihn wortlos tadeln.
    „Das hast du mir nie erzählt“, bemerkte Iris.
    Sie war wahnsinnig in ihn verliebt gewesen. Aber wie schwer wäre es für sie gewesen, wenn sie sich in der Hinsicht mit ihm identifiziert hätte?
    „Vieles ist damals zwischen uns nicht zur Sprache gekommen.“
    „Stimmt. Ich wusste ja nicht einmal, dass du eines Tages Scheich sein würdest.“ So hatte sie ihm auch nie erzählt, wie sie ihre Unschuld verloren hatte. „Wahrscheinlich hätte ich es anhand deines Verhaltens erraten müssen.“
    „Ich wollte es nicht vor dir verbergen.“
    Das glaubte sie. Er war davon überzeugt gewesen, dass sie Bescheid wusste. Offenbar hatten sie beide damals vieles falsch gedeutet, wie Iris sich zum ersten Mal eingestehen musste.
    Anmutig erhob seine Großmutter sich nun. „Ich setze neuen Tee auf.“
    Iris stand ebenfalls auf, um ihr zu helfen, aber die alte Dame legte ihr die Hand auf die Schulter. „Nein. Ich bringe es Ihnen ein andermal bei. Bleiben Sie hier, und erneuern Sie Ihre Freundschaft mit meinem Enkel. Er hat sich so darauf gefreut, Sie wiederzusehen.“
    Iris war so verblüfft, dass sie nur nicken konnte. Aus Loyalität ihrer Firma gegenüber behielt sie für sich, dass sie lieber die Freundschaft mit der Klapperschlange erneuert hätte, die ihr bei ihrer letzten Exkursion begegnet war.
    Erst als seine Großmutter gegangen war, sagte Asad: „Ich habe

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